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Weihnachten mit Kindern: Praktische Tipps für stressfreie Feiertage

Lebkuchenduft, Kerzenschein und glücklich leuchtende Kinderaugen – die Weihnachtszeit mit Kindern ist etwas ganz Besonderes.

Doch nicht immer verlaufen die Festtage so harmonisch, wie wir uns das wünschen. 

Stress und Hektik trüben die Stimmung, die Kinder sind überdreht oder quengelig und im schlimmsten Fall gibt’s sogar Streit unter den Geschwistern oder in der Familie.

Aber keine Sorge. Ich zeige dir, dass es auch anders geht.

Hier bekommst du den ultimativen Weihnachts-Family-Guide... damit du die Weihnachtszeit mit deinen Kids wirklich genießen kannst.

Weihnachten Kind steht vor dem Weihnachtsbaum und freut sich auf seine Geschenke

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Weihnachtsfreude statt Weihnachtsstress

Weihnachten Kinder sind total aufgeregt und Elternteil ist genervt

Plätzchen backen, basteln, Geschichten vorlesen oder gemeinsam den Baum schmücken – all das gehört für viele Familien genauso zur Adventszeit dazu wie der Weihnachtsmann und die Geschenke. Leider artet die Weihnachtszeit heutzutage oft in Stress aus...

Du hetzt von einem Familienbesuch zum nächsten, gibst jede Menge Geld für Geschenke aus, stehst stundenlang in der Küche für das perfekte Weihnachtsmenü und sitzt am Ende völlig erschöpft unter dem Tannenbaum. 

Im schlimmsten Fall meckerst du dann noch dein Kind an, weil es beim Essen mäkelt oder das Geschenk von Tante Ilse doof findet...

So hast du dir Weihnachten nicht vorgestellt, oder?

Gerade mit kleineren Kindern sollte in der Weihnachtszeit die gemeinsame Zeit im Vordergrund stehen: Zusammen spielen und basteln, sich gemütlich einkuscheln, Geschichten lesen,

Märchenfilme schauen... Adventszeit ist Familienzeit!

Basteln, Backen, Vorlesen:  Die schönsten Weihnachts-Rituale für Kinder

Weihnachten Plätzchen backen mit der Tochter, Papa hilft dabei

Bestimmt kennst du einige Weihnachtsrituale aus deiner eigenen Kindheit, die du gerne an deine Kinder weitergeben möchtest.

Vielleicht hast du aber auch Lust auf ein paar neue Ideen. Ich habe hier einige der schönsten Weihnachtsbräuche gesammelt – sowohl bekannte als auch weniger bekannte. Such dir heraus, worauf du Lust hast und denk daran: Weniger ist mehr!

Lade dir auch gerne unser kostenloses Weihnachtszauber-Special herunter – darin findest du unter anderem eine Bastelanleitung und ein leckeres Plätzchenrezept: 

Weihnachtsbräuche für Kinder von A bis Z:

  • Adventskalender: Der Klassiker ist sicherlich der Adventskalender mit 24 Türchen, die deinem Kind die Wartezeit auf Weihnachten versüßen. Du kannst einen Kalender kaufen oder selbst basteln. Und es müssen nicht immer Spielzeug oder Süßigkeiten darin sein. Wie wäre es mit einem Geschichtenkalender? Er enthält 24 kurze Weihnachtsgeschichten zum Vorlesen.
  • Basteln: Die Vorweihnachtszeit ist die perfekte Bastelzeit. Weihnachtsdeko, Sterne, Girlanden, Gestecke, Fensterbilder, Baumschmuck, Weihnachtskarten... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. In unserem „Weihnachtszauber“ findest du eine tolle Anleitung für duftende Weihnachtsdekoration.
  • Märchen und Geschichten: Kinder lieben Geschichten und die Weihnachtszeit ist perfekt geeignet zum Vorlesen oder um gemeinsam Traumgeschichten anzuhören oder einen Märchenfilm anzuschauen. In unserem kostenlosen Weihnachtsspecial gibt’s eine wunderschöne Vorlesegeschichte vom Igelmädchen Karla.
  • Plätzchen backen: Zu Weihnachten gehören Lebkuchen und Plätzchen einfach dazu und selbstgebacken schmeckt es natürlich am besten. Aber mach dir keinen Stress. Wenn du nicht gerne backst, gibt es auch tolle Fertigteigmischungen im Handel. Oder du kaufst fertige Kekse oder ein Lebkuchenhaus und lässt es von deinen Kids mit Zuckerguss und bunten Streuseln verzieren.
  • Schatzsuche: Wie wäre es mit einer Weihnachtsschatzsuche? Damit lockst du vor allem kleine Stubenhocker aus dem Haus. Bereite eine Schatzkarte oder kleine Rätselkarten vor. Lass deine Kinder bestimmte Orte suchen (z.B. den großen Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz) oder verstecke Nüsse in der Umgebung als Hinweis. Am Ende wartet eine kleine Schatzkiste mit ein paar Leckereien.
  • Weihnachtsbaum schmücken: Der Weihnachtsbaum ist ein besonderes Highlight für Kinder –  vor allem, wenn sie beim Schmücken helfen dürfen. Lass dein Kind also gerne helfen, auch wenn der Baum dann vielleicht weniger perfekt aussieht. Stroh- oder Papiersterne, Plastikkugeln oder –figuren kann auch ein Kleinkind schon gefahrlos in den Baum stecken.
  • Wichteltürchen: Diese Tradition stammt aus Skandinavien. In der Vorweihnachtszeit zieht ein Wichtel ins Haus ein und sorgt jede Nacht für eine kleine Überraschung. Bastle dazu mit deinem Kind eine kleine „Wichteltür“, die ihr irgendwo im Haus anbringt. Nun kann der Wichtel über Nacht kleine Briefe an dein Kind schreiben, lustige Streiche spielen (z.B. Socken verstecken oder alles mit Wackelaugen bekleben) oder kleine Süßigkeiten verstecken.
  • Wunschzettel schreiben: Kinder lieben es, dem Weihnachtsmann oder dem Christkind einen Wunschzettel zu schreiben. Und für dich sowie Oma, Opa & Co. vereinfacht es die Suche nach einem Geschenk. In unserem kostenlosen Weihnachtszauber-Special findest du Tipps und Adressen für die Wunschpost. 
  • Zusammen spielen: Wie oft nimmst du dir Zeit, mit deinen Kindern zu spielen? Ob Klassiker wie Mensch-ärgere-dich-nicht, Kartenspiele, Monopoly oder eines der unzähligen Spiele, die es im Handel gibt – die Weihnachtszeit ist perfekt geeignet für einen Familien-Spiele-Nachmittag. Oder wie wäre es mit einem Puzzle oder einem gemeinsamen Lego-Projekt? Lass dich von deinem Kind in seine Spielwelt entführen...

Kennst du noch andere tolle Weihnachtsbräuche? Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange es dir und deinen Kindern Spaß macht. Denk immer dran:

Weihnachten ist kein Wettbewerb. Freude, Spaß und die gemeinsame Zeit sollten im Vordergrund stehen.

Von Kleinkind bis Teenager: Darauf solltest du an Weihnachten achten  

Weihnachten Mama und Papa feiern mit ihrem Teenager Heiligabend

Klar ist: Weihnachten mit einem Kleinkind ist anders als Weihnachten mit einem pubertierenden Jugendlichen.

Worauf du je nach Alter deines Kindes besonders achten solltest, habe ich dir hier kurz zusammengefasst:

Weihnachten mit Baby & Kleinkind

  • Je kleiner das Kind ist, desto ruhiger und stressfreier sollte Weihnachten ablaufen. Die Geschenke, die vielen Lichter und Gerüche usw. sind alleine schon aufregend genug.
  • Achte darauf, möglichst den gewohnten Tagesablauf einzuhalten, vor allem was Essens- und Schlafenszeiten betrifft.
  • Bitte deine Familie, euch zu besuchen statt umgekehrt. So kann das Kind in seiner gewohnten Umgebung bleiben.
  • Achte trotzdem darauf, dass nicht zu viel Besuch auf einmal da ist. Denk immer daran, dass dein Kind alle Eindrücke verarbeiten muss!
  • Überhäufe dein Kind nicht mit Geschenken und bitte auch die Familie, sich zurückzuhalten. Die Freude über ein einzelnes Spielzeug ist viel größer, wenn das Kind nicht in einem Geschenkeberg erstickt.
  • Sei besonders vorsichtig mit Kerzen und Dekoration. Verzichte auf alles, was zerbrechlich oder gefährlich ist oder bringe es außerhalb der Reichweite des Kindes an.

Weihnachten mit Baby oder Kleinkind sollte möglichst ruhig, entspannt und harmonisch ablaufen.

Hier gilt die Devise: Weniger ist mehr.

Weihnachten mit Kindergarten-Kind

  • Mit Kindern zwischen 3 und 6 Jahren ist Weihnachten am schönsten und magischsten. Sie glauben an den Weihnachtsmann und fiebern der Bescherung an Heiligabend entgegen.
  • Jetzt ist das perfekte Alter für Weihnachtsbräuche und Rituale. Suche dir gerne aus dem vorherigen Abschnitt etwas heraus oder gib deine eigenen Familientraditionen weiter.
  • Nehmt euch viel Zeit für gemeinsame Spiele, Basteln, Vorlesen usw. 
  • Dein Kind ist jetzt auch alt genug, um bei den Vorbereitungen zu helfen (z.B. dekorieren, Baum schmücken). Achte aber immer darauf, dass es nicht zur Pflicht wird und die Freude daran erhalten bleibt.
  • Vergiss nicht, dass sich dein Kind mitten in der Autonomiephase befindet. Es wird also trotz Weihnachtsstimmung auch mal Wutanfälle haben – vielleicht sogar öfter als sonst, weil es aufgeregt und aufgedreht ist. Mach kein Drama draus und drohe vor allem niemals damit, dass es nichts vom Weihnachtsmann bekommt, wenn es nicht brav ist!
  • Versuche, die Bedürfnisse deines Kindes zu berücksichtigen. Ist es z.B. sehr sensibel, tut ihm ein ruhiger Waldspaziergang besser als lauter Familientrubel im Wohnzimmer.
  • Verlege die Bescherung eventuell auf den frühen Nachmittag. So muss dein Kind nicht ungeduldig bis zum Abend warten und hat nach dem Auspacken auch noch genug Zeit, die neuen Spielsachen auszuprobieren.

Mit Kindergartenkindern ist Weihnachten besonders magisch. Vergiss jedoch nicht,

auf ihre kindlichen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.

Weihnachten mit Schulkind

  • Spätestens als Schulkind geht der Glaube an den Weihnachtsmann oder das Christkind verloren – trotzdem bleibt die Freude an und auf Weihnachten in der Regel erhalten.
  • Gibt es jüngere Geschwister, dann bitte dein Schulkind darum, das Geheimnis um den Weihnachtsmann/das Christkind zu hüten und den Kleinen nichts zu verraten.
  • Achte darauf, dass sich nicht nur alles um die Geschenke dreht. Vermittle deinem Kind vielmehr Werte wie Nächstenliebe und Zusammengehörigkeit, indem du weiterhin viel Zeit mit ihm verbringst.
  • Beziehe dein Kind in eine Spendenaktion mit ein. Viele Kinderheime oder gemeinnützige Organisationen sammeln Spenden z.B. in Form von gebrauchtem Spielzeug. So lernt dein Kind, dass es nicht selbstverständlich ist, ein Kinderzimmer voller Spielsachen zu haben.
  • Je älter dein Kind wird, desto mehr Spaß hat es vermutlich daran, Weihnachten aktiv mitzugestalten: Weihnachtskarten malen, Geschenke basteln, das Haus dekorieren oder an Heiligabend ein Gedicht aufsagen, ein Lied singen oder ein Instrument spielen.

Schulkinder haben besonderen Spaß daran, Weihnachten aktiv mitzugestalten. Zudem kannst du

ihnen jetzt Werte wie Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe vermitteln.

Weihnachten mit Teenagern 

Weihnachten mit Teenager

  • Die Pubertät ist eine besondere Herausforderung für Eltern und Kinder – das macht auch vor Weihnachten nicht halt. Versuche zu akzeptieren, wenn dein Teenie jetzt bewusst gegen Traditionen rebelliert und „keinen Bock“ auf Familie hat.
  • Miteinander reden ist das A und O. Frage dein Kind, wie es sich Weihnachten vorstellt und versucht, Kompromisse zu finden. Z.B. ein gemeinsames Kaffeetrinken mit der Familie, danach darf Junior sein eigenes Ding machen.
  • Vermeide „Drohung und Erpressung“ nach dem Motto: Wenn du keine Lust auf Weihnachten hast, bekommst du auch keine Geschenke. Denk daran, es ist das Fest der Liebe... auch wenn die im Moment vielleicht nur einseitig gezeigt wird.
  • Nimm die Sache möglichst mit Humor. Je weniger Drama du um das pubertierende Verhalten deines Nachwuchses machst, desto entspannter verlaufen die Festtage.

Weihnachten mit Teenagern gelingt am besten, wenn ihr miteinander redet, aufeinander 

Rücksicht nehmt und alles möglichst mit Humor nehmt.

Sieh diese Tipps als Orientierung. Du kennst dein Kind am besten und weißt, wie es z.B. auf zu viel Trubel reagiert, ob es geduldig warten kann oder schnell „durchdreht“. Darauf Rücksicht zu nehmen, hat nichts mit Verwöhnen zu tun... vielmehr verhilft es der gesamten Familie zu einem harmonischen Weihnachtsfest.

Übrigens:

Hast du mehrere Kinder, richte dich grundsätzlich immer nach dem jüngsten Kind. Die älteren Geschwister sind eher in der Lage, auf die Bedürfnisse der Kleinen Rücksicht zu nehmen. 

Trotzdem solltest du natürlich versuchen, allen Kindern gerecht zu werden, um Frust zu vermeiden.

Deine Kinder streiten ständig und du hast so langsam die Nase voll davon? Dann hol dir meinen Online-Kurs www.starkekids.com/kursgeschwisterstreit/

Entspannte Weihnachten mit Kindern: 5 ultimative Tipps gegen Weihnachtsstress

Weihnachten Elternteil meditiert und spart sich die Energie für die Weihnachtsfeiertage auf

Nun weißt du, mit welchen Weihnachtsaktionen du deine Kinder erfreuen kannst und worauf du je nach Altersstufe achten solltest.

Darüber hinaus halten die Festtage jedoch noch mehr Konfliktpotenzial bereit. Sogar Studien zeigen, dass in fast 25% aller Familien zu Weihnachten besonders viel gestritten wird.

Du willst nicht zu diesen 25% dazugehören? Super. Dann sind die folgenden Tipps genau richtig für dich:

1. Schraub die Erwartungen runter

Das Hauptproblem sind meistens zu hohe Erwartungen. Sie setzen uns und damit auch unsere Kinder unter Druck und oft erreichen wir dann genau das Gegenteil.

Klar wünschen wir uns ein wunderschönes Fest im Kreise der Familie, mit lieben und glücklichen Kindern...

Aber wie realistisch ist das? 

Häufig sind wir selbst in den letzten Tagen vor Weihnachten gestresst, weil noch geputzt, eingekauft, gekocht, dekoriert und eingepackt werden muss. Diese Hektik überträgt sich auch unbewusst auf unsere Kinder.

Das Zusammentreffen der ganzen Familie sorgt zusätzlich für Spannungen. Da lässt z.B. die Schwiegermutter eine spitze Bemerkung fallen, weil es ihr nicht passt, wie du deine Kinder erziehst. Versuchst du deine Kids dann zu besonders gutem Benehmen zu bewegen, geht das meistens nach hinten los.

Und Kinder sind eben Kinder – sie streiten sich, sie weinen, sie haben Trotzanfälle und sie quengeln, wenn sie müde sind. Egal, ob gerade Weihnachten ist oder nicht. Je entspannter du das akzeptieren kannst, desto mehr könnt ihr die Feiertage genießen.

Akzeptiere, dass es auch zu Weihnachten mal Streit, Tränen oder Wutanfälle geben kann.

Mach kein Drama draus – umso schneller kehrt wieder Ruhe ein.

2. Was ist euch wirklich wichtig?

Weihnachten Kind schaut auf einem selbstgemalten Plakat, was es zu tun hat in den Weihnachtsferien

Oft versuchen wir es zu Weihnachten allen recht zu machen... und vergessen dabei, welche Bedürfnisse wir bzw. unsere Kinder eigentlich haben.

Hier mal ein paar klassische Beispiele:

  • Wir hetzen von einem Familienbesuch zum nächsten, damit sich niemand vernachlässigt fühlt. Eigentlich würden wir die Zeit viel lieber zu Hause verbringen und in Ruhe mit unseren Kindern spielen oder einen Märchenfilm schauen.
  • Wir stehen stundenlang in der Küche, um ein beeindruckendes Festessen zu kreieren. Dabei würden wir am liebsten die Füße hochlegen und eine Pizza bestellen. Zumal unser Kind sowieso lieber Nudeln mit Tomatensoße mag statt Gänsekeule mit Grünkohl.
  • Wir ermahnen unsere Kinder ständig zu gutem Benehmen – dabei haben wir eigentlich vollstes Verständnis dafür, dass sie überdreht und unausgeglichen sind, weil  ihnen der ganze Trubel zu viel ist.

Und dir fallen sicher noch mehr Beispiele ein...

Nun frage ich dich: 

Wer hat am Ende was davon, wenn ihr alle genervt und gestresst seid? Wäre es nicht viel schöner, das Weihnachtsfest so zu gestalten, dass ihr es auch wirklich genießen könnt?

Hiermit ermuntere ich dich dazu, genau DAS zu tun:

  1. 1
    Überlegt euch gemeinsam ganz genau, was euch zu Weihnachten wichtig ist. Wen möchtet ihr besuchen (und zwar von Herzen gerne und nicht aus Pflichtgefühl), was möchtet ihr essen, wie möchtet ihr die Feiertage verbringen usw.?
  2. 2
    Traut euch, die Festtage nach euren Wünschen zu gestalten. Sagt ggf. Termine und Besuche ab oder verschiebt sie. Ihr müsst nicht alle 30 Verwandten in 3 Tagen besuchen. Kocht das Weihnachtsessen, auf das ihr Lust habt und gönnt auch euerm Kind sein Lieblingsessen. Macht die Bescherung morgens oder mittags, wenn die Ungeduld zu groß wird oder geht ins Kino, fahrt in die Berge... macht einfach, was euch gefällt.
  3. 3
    Findet notfalls Kompromisse und habt Verständnis füreinander. Es ist sicherlich schwierig, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Dann ist es besonders wichtig, die Bedürfnisse zumindest wahrzunehmen und auch den Kindern zu signalisieren: Ich verstehe, warum du gerade ungeduldig, quengelig, enttäuscht usw. bist und das ist okay!

Manchmal muss man sich einfach gegen die gewohnten Traditionen durchsetzen. Und oft stellt man dann erstaunt fest, dass auch andere Familienangehörige erleichtert sind,

wenn es Weihnachten etwas lockerer zugeht.

3. Planung ist das A und O

Je besser ihr die Feiertage im Voraus plant, desto entspannter könnt ihr sie genießen. Setzt euch also am besten rechtzeitig zusammen und überlegt, wie ihr die Weihnachtstage gestalten wollt. (Beachtet dabei am besten den vorherigen Punkt.)

Vergesst dabei nicht, genug Zeit zum Ausruhen, Spielen, Spazierengehen und Trödeln einzuplanen! Gerade kleinere Kinder brauchen viel Zeit und je enger die Termine liegen, desto anstrengender wird es mit ihnen.

Und denkt auch an Auszeiten für euch als Eltern! 

Anspannung, Stress und Hektik übertragen sich grundsätzlich auf alle Familienmitglieder. Und schnell wird dann aus einem kleinen Problem ein großes Theater. Achtet also auf eure eigene Stimmung, denn...

Je ruhiger und gelassener ihr selbst seid, desto entspannter sind auch eure Kids.

4. Weihnachtsgeschenke für Kinder: Darauf solltest du achten

Weihnachten Mädchen zeigt ihrer Mama ein echtes Pferd und hat dieses Tier als Weihnachtswunsch

Zu Weihnachten gehören Geschenke und eigentlich erwarten wir, dass sich unsere Kinder darüber freuen.

Aber auch hier lauern ein paar „Fallstricke“, die du beachten solltest:

  • Enttäuschungen vorbeugen: Du kannst den Wunsch deines Kindes nicht erfüllen – sei es aus finanziellen Gründen oder weil ihr kein Pony im dritten Stock auf dem Balkon halten könnt? Dann solltest du das rechtzeitig in Ruhe mit deinem Kind besprechen, damit die Enttäuschung an Heiligabend nicht so groß ist.
  • Weniger ist mehr: Dein Kind hat zwei Wünsche, bekommt aber 10 Geschenke? Dann wird es sich nächstes Jahr vermutlich 10 Sachen wünschen. So erziehst du es förmlich zur Maßlosigkeit. Außerdem sind Kinder oft völlig überfordert, wenn sie mit Geschenken überhäuft werden. Bitte daher alle Familienmitglieder, möglichst jeweils nur EIN Geschenk zu machen oder legt für ein größeres Geschenk zusammen.
  • Das will ich nicht: Dein Kind hat sich einen roten Traktor gewünscht und bekommt stattdessen einen gelben Bagger? Da ist Enttäuschung vorprogrammiert. Versuche möglichst, die Wünsche zu erfüllen oder dann auch die Gefühle deines Kindes zu begleiten. Nimm es bitte nicht persönlich! Ein Wunschzettel ist hier im Vorfeld sehr hilfreich (siehe auch das kostenlose Weihnachts-Special)
  • Sofort einsatzbereit: Kinder wollen nach dem Auspacken am liebsten sofort losspielen. Muss dann erst noch etwas montiert werden oder fehlen die passenden Batterien, kommt schnell Frust auf. Checke also möglichst jedes Geschenk vorher auf Einsatzbereitschaft.
  • Geschwisterneid: Wer mehrere Kinder hat, kennt das Problem: Das Auto vom Bruder ist viel cooler, die Puppe der Schwester viel schöner usw. Auch hier hilft es, wenn jedes Kind genau das bekommt, was es sich gewünscht hat. Und ansonsten: tief durchatmen und die Kinder ggf. erstmal mit einem gemeinsamen Spiel ablenken.
  • Schön der Reihe nach: Wenn sich alle wie die Hyänen auf ihre Geschenke stürzen, bricht schnell Chaos aus. Viel schöner ist es, wenn jedes Geschenk einzeln und achtsam ausgepackt wird. Natürlich dürfen die Kinder beginnen. Mit älteren Kindern machen auch Würfelspiele Spaß: Z.B. wer eine 6 würfelt, darf ein Geschenk auspacken.

5. Angst vorm Weihnachtsmann? Was du niemals tun solltest

Wir kennen wohl alle den Satz: „Wenn du nicht brav bist, bekommst du nichts vom Weihnachtsmann.“ Oder es wird sogar mit der Rute gedroht...

Und ja, es ist verlockend, Kinder in der Vorweihnachtszeit auf diese Weise zu erziehen. Aber dann müssen wir uns nicht wundern, wenn sie Angst vor dem Weihnachtsmann haben.

Außerdem fehlt es in der Regel an Konsequenz. Bist du wirklich bereit, deinem Kind nichts zu schenken, wenn es sich in der Vorweihnachtszeit nicht gut genug benimmt? Das bringen (zum Glück) die wenigsten Eltern übers Herz.

Und letztendlich ist diese Form von Erziehung schlecht für das Selbstwertgefühl des Kindes. Du vermittelst ihm, dass es sich seine Weihnachtsgeschenke mit gutem Benehmen „verdienen“ muss. Es darf negative Gefühle (z.B. Wutanfälle) nicht rauslassen, weil es dann nicht beschenkt wird.

Im Umkehrschluss lernt dein Kind: Wenn ich immer schön brav bin und mache, was andere von mir wollen, werde ich „belohnt“. So lernt dein Kind, sich anzupassen und seine Bedürfnisse zu unterdrücken, was zu verschiedenen Persönlichkeits-Problemen führen kann.

Also merke dir:

Missbrauche den Weihnachtsmann nicht, um dein Kind zu gutem Benehmen zu „zwingen“. Weihnachtsgeschenke sollten niemals an Bedingungen geknüpft sein.

Weihnachten in besonderen Situationen

Weihnachten In den Feiertagen gibt es Krach zwischen Mama und Papa, das Kind ist hin und hergerissen

Nun hast du jede Menge Tipps und Ideen bekommen, um das Weihnachtsfest mit deinen Kindern möglichst stressfrei und harmonisch zu gestalten.

Allerdings gibt es viele Familien, die mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen haben. Sei es eine Trennung, finanzielle Probleme oder andere Schwierigkeiten...

Für all jene habe ich hier noch ein paar extra Tipps:

Weihnachten mit getrennten Eltern 

Sind die Eltern getrennt, wird Weihnachten zu einer besonderen Herausforderung. Eine Musterlösung gibt es leider nicht, denn es kommt natürlich immer darauf an, wie gut sich die Elternteile noch verstehen.

Dennoch möchte ich dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie die typischen Trennungsprobleme gelöst werden können:

  • Verständnis haben: Das Wichtigste ist, dass du Verständnis dafür hast, dass die Situation für dein Kind schwierig ist. Vor allem das erste Weihnachten nach einer Trennung ist ungewohnt. Also sei liebevoll und geduldig, wenn dein Kind weint oder wütend ist oder seinen Frust herausschreit.
  • Heiligabend im Wechselmodell? Natürlich möchte jedes Elternteil das Kind an Heiligabend bei sich haben. Das geht jedoch in der Regel nicht, also muss ein Kompromiss gefunden werden, z.B. ein jahresweiser Wechsel. Oder das Kind ist vormittags bei Mama, nachmittags bei Papa. (Je kleiner das Kind ist, desto weniger hektisch sollte der Wechsel sein.) Auch ein Besuch des anderen Elternteils (z.B. zum Kaffeetrinken mit gemeinsamer Bescherung) ist eine gute Lösung.
  • Kinderwunsch geht vor. Hat das Kind klare Wünsche, bei wem es an Heiligabend sein möchte, solltet ihr darauf Rücksicht nehmen... selbst wenn es einen Elternteil gar nicht besuchen will. (Und keinesfalls persönlich beleidigt sein! Kinder entscheiden oft nach Kleinigkeiten, z.B. bei wem es das tolle Lebkuchenhaus gibt. Es liebt euch trotzdem beide!)
  • Keine Eifersucht: Sei nicht enttäuscht, wenn dein Kind Heiligabend beim anderen Elternteil ist! Ihr könnt am 25. oder 26.12. genauso schön feiern und mit schlechter Laune versaust du nur euch beiden das Fest.
  • Klare Absprachen. Kommunikation ist super wichtig. Sprecht euch möglichst genau ab, wer was schenkt, wann das Kind wo ist, wer es bringt, wer es abholt usw. und haltet euch dann auch daran.
  • Kein Wettrüsten. Weihnachten ist kein Wettbewerb. Es geht nicht darum, wer den größeren Baum hat, die teureren Geschenke macht oder mehr Zeit mit dem Kind verbringt. Hör auf, dich zu vergleichen und konzentriere dich nur auf dich und dein Kind.
  • Geschwister nicht trennen. Ich halte es für keine gute Idee, Geschwisterkinder zu Weihnachten unter den Eltern aufzuteilen. So entsteht schnell Neid und Eifersucht.

Grundsätzlich gilt also (natürlich nicht nur zu Weihnachten): 

Je vernünftiger ihr als Eltern mit der Trennungssituation umgeht,

desto leichter kommen auch eure Kinder damit klar.

Weitere Tipps zur Trennung mit Kindern findest du übrigens hier: Wie Kinder eine Trennung verkraften – 13 wichtige Tipps (+ Leitfaden)

Weihnachten als alleinerziehende Mama oder Papa

Du bist alleinerziehend und der Gedanke an Weihnachten macht dich traurig? Denn du würdest deinem Kind so gerne ein Weihnachtsfest in einer „heilen“ Familie bieten?!

Und du hast evtl. nicht mal Großeltern oder andere Verwandte in der Nähe, die du zu Weihnachten besuchen kannst? Lass den Kopf nicht hängen...

  • Mach dir zunächst klar, dass dein Kind vielleicht gar nichts vermisst. Eventuell kennt es Weihnachten gar nicht anders oder es hat sich bereits an eure Situation gewöhnt. Je lockerer du damit umgehst, desto „normaler“ empfindet auch dein Kind eure Familiensituation. 
  • Quäl dich nicht mit Gedanken wie „alle anderen Kinder haben Mama und Papa“ – das ist Quatsch. Laut Statistischem Bundesamt gab es 2022 in Deutschland über 1,5 Millionen Alleinerziehende.
  • Macht es euch so schön wie möglich (siehe auch Weihnachten mit kleinem Budget) und genießt die Vorteile: Ihr habt weniger Familienstress und könnt euer Weihnachten so gestalten, wie es euch gefällt.
  • Richte deinen Fokus auf alles Schöne und nicht so sehr auf das, was du vermisst oder was dir fehlt. So kommst du in eine viel positivere Stimmung und das überträgt sich auch auf dein Kind.
  • Schau dich nach anderen Alleinerziehenden um, die vielleicht auch zu Weihnachten Anschluss suchen. Oder erkundige dich bei Vereinen, Organisationen wie der Caritas, Kirchenverbänden u.ä., sie führen oft Weihnachtsfeiern und Adventsnachmittage durch, die du mit deinem Kind besuchen kannst.

Weihnachten nach einem Verlust in der Familie  

Der Verlust eines Familienmitglieds ist ein schlimmes Erlebnis und es braucht Zeit, um es zu verarbeiten. 

Gerade zu Weihnachten wird allen nochmal sehr deutlich bewusst, dass jemand fehlt. Besonders Kinder fragen dann häufig z.B. nach Oma oder Opa...

Hier hilft nur viel Verständnis für die Trauer und ein möglichst offener Umgang damit. Hilf deinem Kind, seine Gefühle in Worte zu fassen, indem du z.B. sagst: „Dir fehlt Oma, richtig? Du bist traurig, dass sie nicht mehr bei uns ist.“

So lernt dein Kind, dass es okay ist, traurig zu sein und dass es seine Gefühle nicht unterdrücken muss. Das ist wiederum wichtig für seine emotionale Entwicklung.

Beachte:

Selbst wenn der Todesfall bereits mehrere Monate zurückliegt – das erste Weihnachtsfest ohne die geliebte Person ist immer am Schlimmsten. Hab Verständnis für die Gefühle deines Kindes.

Weihnachten mit kleinem Budget

Du würdest deinem Kind gern all seine Wünsche erfüllen, aber das Geld reicht nicht mal für einen Tannenbaum? Auch damit bist du nicht allein. In vielen Familien ist das Geld knapp...

Wie du deinem Kind trotzdem ein schönes Weihnachtsfest bescheren kannst, verrate ich dir jetzt:

  • Gebraucht gekauft: Schau dich rechtzeitig auf Trödelmärkten, in Second-Hand-Läden oder bei Ebay und Co. nach günstigen Geschenken für dein Kind um.
  • Das Sparschwein füttern: Es klingt zwar simpel, aber oft denken wir nicht daran: Lege jeden Monat ein paar Euro zur Seite, von denen du dann im Dezember die Weihnachtsgeschenke kaufen kannst.
  • Der Wunschbaum: Erkundige dich nach einer „Wunschbaum-Aktion“ in deiner Nähe. Sie werden oft von kirchlichen Einrichtungen oder anderen Institutionen (z.B. der Caritas) organisiert. Dort kann dein Kind seinen Wunsch aufschreiben und an einen öffentlichen Wunschbaum hängen. Anonyme Spender erfüllen dann die Wünsche der Kinder.
  • Selbstgemacht: Mit ein bisschen Geschick kannst du auch viele Sachen selbst anfertigen. Das ist oft günstiger als fertig gekaufte Dinge und vor allem viel Individueller. Oder bitte Großeltern und Co. um Hilfe.
  • Weihnachtsbaum: Weihnachtsbäume sind teuer, aber an Heiligabend kurz vor Ladenschluss bekommst du sie oft zum Schnäppchenpreis. Bäume zum „selbst schlagen“ sind ebenfalls günstiger. (Achtung! Du darfst nicht einfach im Wald einen Baum fällen, das ist verboten.) Hier findest du eine Karte, wo es erlaubt ist, einen Weihnachtsbaum zu schlagen: https://www.proplanta.de/Maps/Weihnachtsbaum+selbst+schlagen-karten.html
  • Weihnachtsessen: Gerade für Kinder muss es kein teures, üppiges Weihnachtsmenü sein. Die Kids freuen sich meistens viel mehr über Spaghetti oder Fischstäbchen. Also mach dich nicht verrückt, wenn dein Budget keine Weihnachtsgans hergibt.

Wie du siehst, kann Weihnachten auch unter schwierigen Bedingungen ein schönes Fest werden – mit leuchtenden Kinderaugen und ohne Weihnachtsstress.

Das Team von StarkeKids wünscht euch eine wundervolle Weihnachtszeit!