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Tipps & Tricks für Alleinerziehende (mit 2 oder mehr Kindern)

Alleinerziehend zu sein, ist eine besondere Herausforderung. Besonders dann, wenn du 2 oder mehr Kinder hast, deine Familie weiter weg wohnt und du wenig Unterstützung vom anderen Elternteil bekommst.

Fast täglich kämpfst du mit finanziellen, beruflichen und alltäglichen Sorgen und versuchst nebenbei irgendwie die Bedürfnisse deiner Kinder zu erfüllen. Du selbst stellst dich dabei meistens ganz hinten an.

Kein Wunder, dass du manchmal das Gefühl hast, das alles nicht mehr zu packen...

Aber keine Angst. Du schaffst das! Und du bist damit nicht allein. In Deutschland lebten 2021 etwa 1,5 Millionen Alleinerziehende.

In diesem Artikel zeige ich dir, wo du dir überall Hilfe und Unterstützung holen kannst. Ich verrate dir außerdem ein paar Tricks und Tipps, mit denen der Alltag als Alleinerziehende/-r leichter und entspannter wird.

Bereit? Na dann lass uns direkt loslegen...

Alleinerziehend

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Wann gilt ein Elternteil eigentlich als alleinerziehend?

Per Definition giltst du als alleinerziehend, wenn die Kinder ihren Lebensmittelpunkt bei dir haben. Das bedeutet, dass du alle alltäglichen Entscheidungen triffst und deine Kinder mehr als 70% der Zeit bei dir verbringen.

Sind die Kinder 30% oder mehr ihrer Zeit beim anderen Elternteil,

bist du genau genommen nicht alleinerziehend.

In der Praxis sieht das jedoch oft ganz anders aus. Da gibt es zahlreiche Familienkonstrukte, in denen alles an einem Elternteil hängenbleibt, auch wenn dieses nach der oben genannten Definition nicht als alleinerziehend gilt (z.B. wenn dein Partner oder deine Partnerin die ganze Woche auswärts arbeitet und nur am Wochenende zu Hause ist).

Genauso kann es sein, dass du zwar getrennt bist, aber jede Menge Unterstützung z.B. durch deine Familie bekommst.

Und es macht natürlich auch einen enormen Unterschied, wie alt deine Kinder sind. Stecken sie gerade mitten in der Trotzphase? Oder sind sie schon Teenager und gehen fast schon eigene Wege?

Es geht hier also nicht um die Frage, ob du überhaupt „so richtig“ alleinerziehend bist oder nicht. Lass dich da auch nicht auf irgendwelche Diskussionen oder Vergleiche ein.

Es geht einzig und allein um dich, deine Kinder und wie es euch gelingt, den Alltag zu meistern. Denn das ist besonders mit 2 oder mehr Kindern eine echte Herausforderung...

Die 5 größten Herausforderungen von Alleinerziehenden und wie du sie meisterst

Alleinerziehend und die Herausforderungen

Bist du schon länger alleinerziehend und hast das Gefühl, andere würden das alles viel besser auf die Reihe kriegen? Oder du bist durch eine Trennung plötzlich alleinerziehend und hast Angst, weil du nicht weißt, wie du es zukünftig alleine schaffen sollst?

In beiden Fällen kann ich dich beruhigen, denn

  • auch andere Alleinerziehende kämpfen mit genau den gleichen Herausforderungen wie du, aber
  • es gibt jede Menge Hilfe, Unterstützung sowie Tipps und Tricks, mit denen du dir und deinen Kids das Leben etwas leichter machen kannst.

Schauen wir uns die besonderen Herausforderungen mal im Einzelnen an. Ich habe das ein bisschen aufgeteilt, sodass du einfach die Abschnitte lesen kannst, die auf dich zutreffen.

Dazu gebe ich dir natürlich gleich etliche Tipps und Hinweise, wie du die Schwierigkeiten beseitigen oder zumindest reduzieren kannst:

1. Finanzielle Sorgen

Als Alleinerziehende/-r ist das Geld meistens knapp. Schließlich musst du alle Kosten wie Miete, Nebenkosten etc. alleine tragen. Du kannst eventuell nur Teilzeit arbeiten und wenn du Pech hast, bekommst du keinen oder zu wenig Unterhalt vom anderen Elternteil.

Tipp 1: Hol dir, was dir zusteht  

Informiere dich, was dir alles an finanzieller Unterstützung zusteht und wo du es beantragen kannst. Infos bekommst du im Internet (z.B. hier: https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/familie/eltern-und-kinder/zuschuesse-fuer-alleinerziehende.html ), beim Jugendamt, bei Familienberatungsstellen oder du suchst dir sogar einen Anwalt bzw. eine Anwältin.

Gerade wenn es um den Unterhalt geht – lass dich da beraten! Das Geld steht deinen Kindern zu und wenn du es selbst nicht beim anderen Elternteil „eintreiben“ kannst, hilft dir das Jugendamt.

Tipp 2: Alles im Blick  

Achte außerdem darauf, dass du deine Finanzen gut im Blick hast. Es gibt tolle Haushaltsplaner (ob in Papierform, online oder als App), die dir helfen, einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben zu behalten.

Versuche auch regelmäßig, ein bisschen was zur Seite zu legen – sei es für besondere Ausgaben, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke oder einen kleinen Urlaub. Und wenn es nur 5 oder 10 Euro im Monat sind... tu es!

Tipp 3: Werde zum Sparfuchs

Im Internet findest du jede Menge Tipps und Tricks, wie du Geld sparen kannst. Nutze diese Möglichkeiten. Viele Sachen kannst du günstig gebraucht kaufen, z.B. Kleidung oder Spielzeug.

Oder frag doch mal in deiner Nachbarschaft, ob du dir bestimmte Dinge einfach mal ausborgen darfst. Manches nutzt man ja nicht ständig wie z.B. eine Kühlbox fürs Picknick oder die Heißklebepistole zum Basteln.

Tipp 4: Spiel & Spaß für kleines Budget

Sehr oft klagen Alleinerziehende: „Ich würde so gerne mit den Kindern was unternehmen oder mal Urlaub machen, aber dazu fehlt das Geld.“

Ich gebe zu, dass viele Freizeitaktivitäten teuer sind. Kino, Zoobesuch, Freizeitpark ... von einem Urlaub ganz zu schweigen.

Doch es gibt auch jede Menge Aktivitäten, die wenig oder gar kein Geld kosten und den Kindern genauso viel Spaß machen. Hier kommen ein paar Tipps:

  • Geht zum Spielen in den Wald, an den See, an einen Bach oder in den Park. Die Kinder können aus Ästen Buden bauen, im Wasser plantschen oder kleine Dämme bauen. Im Herbst lädt das Laub zum Spielen ein, im Winter gibt’s (hoffentlich) Schnee.
  • Erinnere dich an deine Kindheit und zeige deinen Kindern Hopsespiele, Fangen, Verstecken usw. Wir sind schließlich auch ohne Handy, Tablet oder Gameboy aufgewachsen!
  • Macht ein Camping-Wochenende... notfalls im eigenen Garten oder bei den Großeltern, Freunden etc. Ein Zelt könnt ihr auch ausleihen, wenn ihr selbst keins habt. Das finden Kinder meistens viel spannender als ein 5-Sterne-Hotel.
  • Gibt es in der Nähe einen Bauernhof? Dann schau dort mal mit deinen Kindern vorbei, das ist fast genauso spannend wie ein Besuch im Zoo.
  • Macht einen Spiele- oder DVD-Abend. Es muss nicht immer Kino sein – ein Abend auf dem Sofa mit selbst gemachtem Popcorn, einem tollen Film oder lustigen Spielen ist mindestens genauso toll.

Grundsätzlich gilt, dass deine Kinder die gemeinsame Zeit mit dir genießen – auch wenn du ihnen als Alleinerziehende/-r keinen Luxusurlaub oder das Disneyland bieten kannst.

2. Familie vs. Beruf

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für alleinerziehende Mütter und Väter besonders schwierig. Einerseits brauchst du den Vollzeitjob aus finanziellen Gründen. Andererseits bleibt dir dann weniger Zeit für dich, deine Kinder und den Haushalt. Und was, wenn die Kids krank sind? Du kannst ja nicht ständig ausfallen...

Wie machst du das also am besten?

Tipp 1: Sprich mit deinem Arbeitgeber

Informiere dich bei deinem Arbeitgeber über Teilzeitmodelle, flexible Arbeitszeiten oder auch die Möglichkeit von Home-Office (dazu komme ich gleich nochmal). Sprich offen über deine Situation und deine Herausforderungen. Dein Arbeitgeber kann dich nur unterstützen, wenn er weiß, mit welchen Schwierigkeiten du zu kämpfen hast.

Rechne dir aus, was du als Einkommen brauchst, um alle deine Kosten zu decken. Und dann passe deine Arbeitszeit entsprechend an, wenn das möglich ist. Vielleicht reichen dir ja 30 oder 35 Stunden, wenn du gut kalkulierst.

Tipp 2: Home-Office ist auch (k)eine Lösung

Home-Office klingt verlockend – immerhin sparst du Fahrzeit und kannst dich jederzeit um deine Kinder kümmern. Das kann aber gerade als Alleinerziehende/-r zur echten Zerreißprobe werden. Sind deine Kinder zu Hause, hast du keine Ruhe zum Arbeiten. Sind sie in der Schule oder Kita, kommst du eventuell in Versuchung, nebenbei den Haushalt zu schmeißen. Oftmals schiebst du die Arbeit dann auf den Abend, den du aber eigentlich dringend zur Erholung brauchst.

Überleg dir also gut, ob Home-Office wirklich das Richtige für dich ist. In besonderen Situationen – wenn z.B. eines deiner Kinder krank ist – ist es natürlich eine tolle Alternative.

Tipp 3: Tagesmutter, Kita & Co.

Egal, ob du arbeiten gehst oder nicht – bring deine Kinder zur Tagesmutter, in den Kindergarten oder die Kita. Das tut euch allen gut! Du hast ein bisschen Zeit und Ruhe, kannst Haushalt, Einkauf etc. erledigen und deine Kinder haben wichtige Sozialkontakte.

Studien zeigen, dass der Besuch von Kita oder Kindergarten sehr förderlich für die Entwicklung ist und besonders Kinder von Alleinerziehenden davon profitieren!

Wenn du arbeiten gehst, lass deine Kinder auch gerne mal eine Stunde länger in der Betreuung und nutze die Zeit ebenfalls für dich oder deine täglichen To-Do’s. Und nein, das ist nicht egoistisch. Auf diese Weise entlastest du dich ein bisschen und hast dann mehr Kraft und Energie für deine Kinder.

Tipp 4: Das Notfall-Betreuungs-Team

Versuch dir ein „Betreuungs-Team“ zu organisieren. Wer könnte deine Kinder morgens zur Schule mitnehmen? Wer kann dein Kind von der Kita abholen, wenn du nicht rechtzeitig von Arbeit wegkommst? Wer kann dein Kind nachmittags mal für 2-3 Stunden betreuen? Wohin kannst du dein Kind bringen, wenn es krank ist? Und wo können sie die Ferien verbringen?

Das können Verwandte, Freunde, Nachbarn, Kollegen oder auch mal bezahlte Babysitter sein (vielleicht gibt’s in der Nachbarschaft junge Leute, die sich damit ein bisschen Taschengeld verdienen möchten).

Wichtig: Frag sie nicht erst, wenn die „Kacke am dampfen“ ist, sondern schon vorher. So hast du im Idealfall eine Liste von Kontakten, die du im Ernstfall anrufen kannst. Das beruhigt ungemein.

PS: Auf diese Weise wirst du auch diesen ständigen Druck von „Ich darf nicht ausfallen!“ los.

3. Zeitmanagement

Alleinerziehend und Zeitmanagement

Arbeiten gehen, den Haushalt erledigen, einkaufen gehen, kochen, die Kinder betreuen, Arzt- und Behördentermine wahrnehmen, bei den Hausaufgaben helfen und und und ...

Als alleinerziehende Mutter oder Vater könnte dein Tag 72 Stunden haben. Wie sollst du das jemals alles unter einen Hut bringen?

Tipp 1: Gut geplant ist halb gewonnen

Nimm dir regelmäßig ein wenig Zeit zum Planen. Auch wenn du denkst, dass du diese Zeit nicht hast ... Glaub mir, lieber 10 bis 15 Minuten planen, als chaotisch durch den Alltag zu schlingern!

Setz dich am besten am Wochenende hin und plane deine Woche. Welche Termine stehen an? Was muss dringend erledigt werden? Welche Besonderheiten gibt es in dieser Woche?

Versuche möglichst alle To-Do’s gleichmäßig zu verteilen und alles so gut es geht zu organisieren und zu strukturieren.

Tipp 2: Planänderungen einplanen

Plane unbedingt auch „Pufferzeiten“ mit ein, denn gerade mit Kindern kommt oft was dazwischen. Da wird ewig rumgetrödelt oder es muss ganz plötzlich noch ein Geschenk für den Kindergeburtstag besorgt werden.  Wenn du darauf vorbereitet bist, crasht es nicht deinen ganzen Tagesplan.

Und wenn dann doch alles glatt läuft, bleibt dir plötzlich vielleicht

 sogar ein bisschen unverhoffte Extra-Zeit 🙂 

Tipp 3: Vorbeugung ist das A und O

Versuche, stressigen oder konfliktbeladenen Situationen möglichst vorzubeugen. Du kennst ja deine Kids und weißt, wann sie besonders nervig, ungeduldig oder anstrengend sind. Überleg dir, wie du diese Situationen „entschärfen“ kannst. 

Gibt es z.B. jeden Morgen Theater, weil deine Kinder ewig rumtrödeln? Dann plane vielleicht von vornherein mehr Zeit ein oder bereite schon am Abend ein paar Sachen vor. Tipps dazu findest du auch hier: Trödeln adé: Die 9 besten Anti-Trödel-Tipps für Kinder

Tipp 4: Lass dir helfen

Such dir auch hier Unterstützung. Dir fehlt zwar der Partner, der schnell mal was vom Supermarkt mitbringt oder dein Kind zum Fußballtraining fährt, aber du bist nicht allein auf der Welt. Frag deine Nachbarn, Kollegen oder Freunde, ob sie etwas für dich besorgen oder erledigen könnten. Bitte andere Mütter oder Väter, dein Kind mitzunehmen usw.

Du brauchst dich deswegen nicht zu schämen oder ein schlechtes Gewissen zu haben, dass du das nicht alles alleine packst. Meistens helfen andere Menschen sehr gerne und freuen sich sogar, wenn du sie um Hilfe bittest!

4. Wenn dir alles zu viel wird

Alleinerziehend und alles wird zu viel_Kinder schreien und streiten

Neben den finanziellen und organisatorischen Sorgen leiden Alleinerziehende oft unter einer Belastung, die niemand sieht: dem sogenannten Mental Load.

Was bedeutet das?

Mental Load sind all die Dinge, die dir im Kopf herumschwirren. Die Termine und To-Do’s, an die du denken musst... Entscheidungen, die zu treffen sind... Sorgen und Gedanken, die du dir machst usw.

Darunter leiden auch andere Elternteile (meistens die Frauen), aber bei Alleinerziehenden ist es besonders schlimm, denn bei ihnen bleibt ja wirklich alles an einer Person hängen.

Tipp 1: Raus aus dem Kopf

Gewöhne dir an, alle To-Do’s aufzuschreiben. Sobald die Sachen auf dem Papier stehen, wirbeln sie dir nicht mehr ständig im Kopf herum.

Schau dir auch nochmal die Tipps unter „Zeitmanagement“ an, sie helfen dir auch, deinen Mental Load zu reduzieren.

Tipp 2: Einfach mal drüber reden

Auch hier hilft es, wenn du dir Unterstützung suchst. Manchmal reicht schon jemand zum Reden!

Das können Freunde, Familie oder Kollegen/-innen sein, zu denen du ein gutes Verhältnis hast. Oder Beratungsstellen wie z.B. die Caritas oder Familienzentren, Selbsthilfegruppen oder einfach andere Mütter / Väter / Alleinerziehende, mit denen du dich austauschen kannst.

Auch online findest du heutzutage viel Unterstützung in Gruppen, Foren oder auf Social Media. (Zum Beispiel hier: https://wir-sind-alleinerziehend.de/ )

Und scheue dich auch nicht davor, ggf. therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist keine Schande, ganz im Gegenteil. Alles, was dir hilft, kommt letztendlich auch deinen Kindern zu Gute.

Tipp 3: Schmeiß den Perfektionismus über Bord

Du kannst und musst als alleinerziehende Mama oder alleinerziehender Papa nicht perfekt sein. (Das musst du übrigens auch sonst nicht, nur mal so nebenbei bemerkt...)

Also hör auf, dich da selbst unter Druck zu setzen oder ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich kann dir versichern, dass auch in anderen Familien nicht alles perfekt ist.

Und niemand nimmt es dir übel, wenn dein Haushalt nicht aussieht wie aus dem Möbelprospekt, wenn es bei euch öfter mal Fertiggerichte oder Tiefkühlpizza gibt, wenn die Klamotten deiner Kinder nicht gebügelt sind oder wenn du zum Schulfest einen gekauften Kuchen mitbringst statt selbst zu backen.

Mit ein bisschen mehr „Mut zur Lücke“ lebst du wesentlich entspannter und kriegst den Alltag mit deinen Kindern besser auf die Reihe.

Tipp 4: Selbstfürsorge!!!

Kümmere dich gut um dich selbst! Und ja, ich weiß, dafür hast du eigentlich keine Zeit...

Aber es ist unglaublich wichtig, dass es dir gut geht. Je mehr Energie und gute Laune du hast, umso leichter fällt dir der Alltag mit deinen Kindern.

  • Gönn dir regelmäßig Pausen, kleine Auszeiten und Erholung. Manchmal reichen schon 5 oder 10 Minuten lesen, meditieren, Yoga oder einfach mal durchatmen
  • Nutze die Zeit, wenn deine Kinder schlafen oder in der Kita/Schule bzw. beim anderen Elternteil sind, für DICH! Nicht für den Haushalt oder irgendwelche Erledigungen...
  • Versuche, generell ruhiger und gelassener zu werden. Das erfordert anfangs ein bisschen Übung, aber es lohnt sich. Denn die Ruhe und Gelassenheit übertragen sich nach und nach auch auf deine Kinder und dann hast du es viel leichter.
  • Gewöhne dir an, positiv zu denken! Sorgen, Ängste und negative Gedanken kosten dich unglaublich viel Kraft und helfen dir kein bisschen weiter. Und es geht nicht darum, dir alles „schönzureden“, sonder vielmehr deinen Fokus auf alles Positive zu lenken. Das hat einen enormen Effekt und kostet dich weder Zeit noch Geld 😉

5. Wenn dich beide Kinder gleichzeitig brauchen 

Alleinerziehend und beide Kinder brauchen Mama jetzt

Das sind wohl die anstrengendsten Momente im Leben einer alleinerziehenden Mutter oder eines alleinerziehenden Vaters:

Wenn beide Kinder gleichzeitig deine Hilfe, deinen Trost oder deine Zuwendung brauchen. Je kleiner sie sind, desto schwieriger ist es. Und egal, wem du dich zuwendest – du hast immer ein schlechtes Gewissen, dass du nicht beiden gerecht werden kannst.

Tipp 1: Reden ist Gold

Rede mit ihnen! Egal wie alt deine Kinder sind... auch wenn sie die Worte vielleicht noch nicht verstehen, so spüren sie dennoch deine Aufmerksamkeit.

Erkläre, dass du dich jetzt erstmal um Kind 1 kümmern musst, aber dass du das Problem von Kind 2 wahrnimmst und dass es anschließend an der Reihe ist.

Beispiel: „Schatz, ich sehe, dass du die Spielbox nicht alleine auf bekommst. Ich helfe dir gleich. Ich muss nur schnell Ben ein bisschen trösten, schau mal, er hat sich weh getan.“

PS: Schau dir auch gerne mal die Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation an. Damit ersparst du dir langfristig jede Menge Drama.

Tipp 2: Die Übergangsbeschäftigung

Es ist verlockend, ein Kind mittels fernsehen, Tablet oder dergleichen „ruhigzustellen“, damit du dich derweil um das andere Kind kümmern kannst.

Es spricht auch absolut nichts dagegen, aber bitte erkläre auch hier, warum du das tust. Z.B.: „Lea, du darfst jetzt eine Folge Biene Maja schauen, weil ich Ben die Windeln wechseln muss. Danach können wir dann zusammen was spielen.“

Das ist wichtig, damit sich dein Kind in solchen Momenten nicht „abgeschoben“ fühlt.

Tipp 3: Füreinander da sein

Je älter deine Kinder werden, umso mehr kannst du sie dazu ermuntern, sich umeinander zu kümmern. Und damit meine ich jetzt nicht, dass der 8-jährige dem 2-jährigen den Po abwischen soll ...

Es geht hier vor allem um Empathie. Erkläre deinen Kids, welche Emotionen das Geschwisterkind gerade hat oder auch, welche Emotionen du gerade hast. Zeige ihnen, warum es wichtig ist, auf die Bedürfnisse des anderen Rücksicht zu nehmen und das es okay ist, auch mal kurz zurückzustecken oder zu warten. (Achte hier jedoch auf eine gerechte Verteilung.)

Auf diese Weise unterstützt du deine Kinder super bei ihrer emotionalen Entwicklung. Der Vorteil ist, dass sie dich früher oder später sogar unterstützen können, weil sie sich dann gegenseitig trösten oder aufmuntern.

Tipp 4: Streit gehört dazu

Dass Geschwister streiten, ist ganz normal. Es kann dir aber als Elternteil auch den letzten Nerv rauben und besonders als Alleinerziehende/-r wünschst du dir oft, deine Kinder würden jetzt mal friedlich zusammen spielen ...

Versuche auch hier, das Ganze etwas gelassener zu sehen. Solange niemand in Gefahr ist, lass deine Kids ihren Streit auch mal alleine austragen. Sie müssen ja lernen, mit solchen Konflikten klarzukommen.

Wenn du eingreifen musst, versuche neutral zu bleiben. Trenne die Streithähne, lass sie sich beruhigen und kläre – wenn nötig – den Vorfall erst, wenn sich alle wieder beruhigt haben. So schonst du deine Nerven.

Fazit: Alleinerziehend ist kein Weltuntergang

Wie du siehst, gibt es jede Menge Möglichkeiten, wie du den Alltag auch als alleinerziehendes Elternteil meisten kannst.

Das Wichtigste fasse ich hier nochmal kurz zusammen:

  • Hol dir jede Unterstützung, die du kriegen kannst – finanziell, beruflich, emotional und bei der Organisation deines Alltags.
  • Versuche nicht perfekt zu sein. Du gibst jeden Tag dein Bestes und das ist absolut ausreichend!
  • Plane, organisiere und strukturiere deinen Alltag so gut es geht. Nutze alle hier genannten Tipps und Tricks, um dir das Leben leichter zu machen.
  • Übe dich in Gelassenheit und kümmere dich gut um dich selbst. Deine Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern überlebenswichtig.
  • Schaffe eine möglichst gute Bindung zu deinen Kindern, indem du ihnen viel Liebe und Aufmerksamkeit schenkst. Umso harmonischer verläuft euer Familienleben.

Und wenn du das Gefühl hast, völlig überfordert zu sein, hol dir Hilfe! Nur weil du alleinerziehend bist, 

heißt das nicht, dass du alles alleine bewältigen musst.

Häufige Fragen und Antworten von Alleinerziehenden

1. Alleinerziehend – was steht mir alles zu?

Als Alleinerziehende/-r kannst du jede Menge Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen. Informiere dich beim Jugendamt, bei Beratungsstellen oder im Internet.

2. Wo gibt’s sonst noch Hilfe für Alleinerziehende?

Du hast heutzutage jede Menge Möglichkeiten, dir Hilfe zu holen. Schau im Internet oder informiere dich über Beratungsstellen in deiner Nähe.

Aber auch Familie, Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen helfen dir meistens sehr gerne. Du musst sie nur darum bitten!

3. Wie schaffe ich es alleine mit 2 Kindern?

Wichtig ist, dass du deinen Alltag gut planst, organisierst und strukturierst. Jede Menge Tipps dazu findest du in diesem Artikel.

Übe dich vor allem in Gelassenheit. Je ruhiger und gelassener du der Situation begegnest, umso besser kommst du im Alltag klar.

4. Ich kann einfach nicht mehr, was soll ich tun?

Wenn du das Gefühl hast, nicht mehr klarzukommen, hol dir Hilfe. Erster Ansprechpartner kann z.B. dein Hausarzt sein oder du wendest dich direkt ans Jugendamt.

Gerade als Alleinerziehende/-r kannst du sowas wie einen Burnout haben. Dann ist es besser, dir das einzugestehen und dir Hilfe zu suchen, bevor deine Kinder darunter leiden.