Dein Kind wehrt sich ins Bett zu gehen, obwohl es schon längst Schlafenszeit ist?
Du bist unsicher, ob du dein Kind länger aufbleiben lässt, bis es von alleine einschläft? Oder sollst du die genaue Schlafenszeit bewahren?
Um diese Fragen zu beantworten, musst du zuerst wissen, wie viel Schlaf dein Kind in der jeweiligen Altersstufe braucht. Das und warum Schlaf nicht nur für die Erholung gut ist, erfährst du in diesem Artikel.
Bonus: Für den Fall, dass dein Kind mal nicht schlafen kann, bekommst du von mir zusätzliche Tipps, wie du einen gesunden und erholsamen Schlaf förderst.More...
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Warum genug Schlaf so wichtig für dein Kind ist
Bevor wir im nächsten Abschnitt auf die Dauer eingehen, müssen wir uns zuerst bewusst werden, warum ausreichend Schlaf so wichtig ist.
Lass uns deshalb zunächst über etwas Grundsätzliches sprechen - den Einfluss von Schlaf auf die Entwicklung deines Kindes.
Es geht dabei nämlich nicht nur ums Ausruhen, sondern auch um andere wichtige Prozesse, die im Schlaf stattfinden.
Wenn dein Kind schläft, wächst es nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Hier zeige ich dir, wie das passiert und warum das so ist:
Körperliche Auswirkungen
Geistige/emotionlae Auswirkungen
Denke daran: Ein ausgeruhtes Kind ist ein glücklicheres und gesünderes Kind.
Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie viel Schlaf dein Kind wirklich braucht.
Wie viel Schlaf brauchen Kinder: Von Baby bis Teenager
Die individuellen Schlafbedürfnisse von Kindern variieren nicht nur altersabhängig, sondern auch in Bezug auf ihre körperliche und geistige Entwicklung.
Damit dein Kind die optimale Menge an Schlaf bekommt, um gesund und glücklich aufzuwachsen, solltest du folgende Richtwerte berücksichtigen:
Säuglinge (0-12 Monate): 14-18 Stunden Schlaf
Ja, das klingt nach viel, aber unsere kleinen Schlafmützen wachsen und entwickeln sich rasend schnell. In den ersten Lebensmonaten verbringen sie die meiste Zeit schlummernd und träumend. In dieser Phase ist Schlaf der Motor für Wachstum und Entwicklung.
Trotzdem ist jedes Baby anders. Einige schlafen mehr während des Tages, andere in der Nacht. Es ist wichtig, auf diese Bedürfnisse deines Babys einzugehen.
Wenn dein kleiner Engel also viel oder weniger schlafen möchte, lass ihn ruhig. Das ist normal und sogar gesund. Die Schlafdauer kann und darf leicht variieren.
Kleiner Tipp: Die "2-3-4 Regel" kann für Babys als eine hilfreiche Schlaf-Richtlinie dienen. Sie besagt, dass dein Baby morgens 2 Stunden wach sein sollte, bevor es das nächste Nickerchen macht.
Dann folgen 3 Stunden wach und ein Schläfchen, bevor es dann 4 Stunden wach bleibt und anschließend schlafen geht.
1- bis 3-jährige Kleinkinder: 12,5-14 Stunden Schlaf
Der Schlafbedarf bei einem Kleinkind ist noch recht hoch, in der Regel 12,5 bis 14 Stunden pro Tag. In diesem Alter beginnt der Übergang:
Weniger Mittagsschlaf und mehr Schlaf in der Nacht.
In dieser Phase kann es schon mal zu einer Herausforderung werden, wenn du dein Kind tagsüber zum Schlafen legst. Kleinkinder sind in dem Alter häufig an allem anderen interessiert, nur nicht am Schlafen.
Hier hilft eine Schlafroutine. Eine feste Schlafenszeit und beruhigende Rituale, wie z.B. eine Mentalgeschichte, schaffen die richtige Atmosphäre für einen guten Schlaf.
Weitere Tipps dazu später.
Vorschulkinder (3-6 Jahre): 11-12,5 Stunden Schlaf
Vorschulkinder benötigen in der Regel 11 bis 12,5 Stunden Schlaf. In dieser Phase ändern sich ihre Schlafmuster erneut und der Mittagsschlaf wird immer wichtiger.
Optimale Schlafmuster für Vorschulkinder sind oft eine ausgewogene Kombination aus Nachtschlaf und einem Mittagsschlaf. Dieser sollte jedoch nicht zu spät am Tag stattfinden, da er sonst den Nachtschlaf beeinträchtigt.
Diese Stundenanzahl lässt sich über Nacht erreichen, auch ohne Mittagsschlaf. Aber auch wenn die meisten Kinder das Schläfchen tagsüber nicht mehr brauchen oder wollen, gibt es natürlich Ausnahmen.
Wenn du bemerkst, dass dein Kind die Extra-Auszeit doch noch braucht, kannst du die Länge des Nachtschlafs einfach etwas verkürzen. Hauptsache ist auch hier, dass dein Kind in etwa 10-11 Stunden insgesamt schläft und der Mittagsschlaf nicht zu spät gehalten wird. Mehr zum Thema “Mittagsschlaf” und der Abgewöhnung
Schulkinder (6-12 Jahre) - 10-11 Stunden Schlaf
Schulkinder in diesem Alter brauchen in der Regel 10 bis 11 Stunden Schlaf, um fit und bereit für ihren Alltag zu sein. Mittagsschläfchen werden nicht mehr gehalten und auch nicht mehr benötigt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Schlaf weniger wichtig wird. Gerade wenn Kinder in die Schule kommen, stehen sie vor neuen Herausforderungen wie dem Schulbeginn. Die Umstellung auf den Schulalltag kann den Schlafbedarf beeinflussen, da Kinder sich an neue Routinen und Lernzeiten anpassen müssen.
Später, während der Vorpubertät, erleben Kinder hormonelle Veränderungen und emotionale Herausforderungen, die sich ebenfalls auf ihren Schlaf auswirken.
In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Kinder genügend Schlaf bekommen, um sich von den Anstrengungen des Tages zu erholen und Erlebtes zu verarbeiten.
Teenager (12 Jahre +): 8-10 Stunden Schlaf
Jugendliche im Alter von 12 Jahren und älter, stehen vor einer aufregenden, aber auch herausfordernden Phase - der Pubertät.
In dieser Zeit ändern sich nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Schlafmuster. Sie benötigen in der Regel 8 bis 10 Stunden Schlaf, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Während der Pubertät kann sich der Schlaf jedoch drastisch verändern. Sie könnten Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, später aufwachen oder sich sogar nachts wacher fühlen.
Ermutige deinen Teenager, gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln und erkläre, warum das so wichtig ist.
(>>>Die Unterschiede: Pubertät bei Jungs & Pubertät bei Mädchen<<<)Hier nochmal in einer detaillierteren Tabelle von 0 - 6 Jahren:
Du möchtest die Anzahl von Mittagsschläfchen deines Kindes reduzieren? Dann ersetze die Schlafenszeit mit Ruhezeit, damit dein Kind auch ohne Mittagsschlaf ausgeruht ist. Eine super Methode dafür:
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Bonus: 9 Wege, für einen gesunden Schlaf
Neben ausreichend Schlaf gibt es noch weitere wichtige Faktoren, die einen guten Schlaf beeinflussen können.
Damit dein Kind nachts ruhig und erholsam schlafen kann, werde ich dir hier einige Methoden zeigen, um eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen
Hier sind 9 einfache Maßnahmen, die das Schlafverhalten deines Kindes positiv beeinflussen:
1. Entspannende Abendroutine
Eine ruhige Abendroutine vor dem Schlafengehen signalisiert deinem Kind, dass es Zeit ist, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Das hilft ihm, schneller einzuschlafen und besser zu schlafen. Das kann das Vorlesen einer Geschichte, gemeinsames Kuscheln oder ein warmes Bad sein.
2. Regelmäßiger Schlafrhythmus
Ein fester Schlafplan hilft deinem Kind, besser einzuschlafen. Durch regelmäßige Schlafenszeiten wird sein Körper auf einen ruhigen Rhythmus eingestellt, was zu einem tieferen und erholsameren Schlaf führt.
3. Angenehme Schlafumgebung
Ein gemütliches Schlafzimmer mit einer angenehmen Raumtemperatur, bequemen Matratzen und Kissen schafft eine entspannte Atmosphäre. Lass dein Kind gerne mitentscheiden, z.B. welches Kuscheltier mit im Bett schläft. Es wird sich dadurch wohler fühlen und besser schlafen.
4. Vermeidung von Koffein und Zucker
Koffein und Zucker am Abend geben deinem Kind Energie, wenn es sie am wenigsten braucht. Eine gesunde Ernährung am Abend fördert einen ruhigen und ungestörten Schlaf - dein Kind kann besser entspannen und erholt aufwachen.
5. Regelmäßige Bewegung
Ausreichende Bewegung tagsüber fördert einen gesunden Schlaf. Dein Kind wird ausgepowert, müde und entspannt, was ihm hilft, schneller einzuschlafen und tiefer zu schlafen.
6. Mittagsschlaf
Passe den Mittagsschlaf deines Kindes an sein Alter und seine Bedürfnisse an. Ältere Kinder benötigen möglicherweise keinen Mittagsschlaf mehr, während jüngere Kinder von einem kurzen Mittagsschlaf profitieren. Bekommt dein Kind zu viel oder zu spät Mittagsschlaf, ist es abends entsprechend fit.
7. Bildschirmzeit im Auge behalten
Zu viel Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen stört die Ruhephase vor dem Schlafen. Das erschwert vor allem das Einschlafen, da dein Kind von den ganzen Reizen überfordert ist und überdreht. Versuche, elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen auszuschalten.
8. Geduld und Verständnis
Habe Geduld und Verständnis, wenn dein Kind Einschlafprobleme hat. Druck und Stress können den Schlaf stören und zu weiteren Problemen führen. Bleibe ruhig und unterstütze dein Kind liebevoll dabei, zur Ruhe zu kommen.
9. Professionelle Hilfe
Suche bei anhaltenden Schlafproblemen deines Kindes einen Arzt oder einen Schlaftherapeuten auf. Es können medizinische Ursachen vorliegen, die abgeklärt werden sollten. Ein Arzt kann dir dabei helfen, die Ursache für die Schlafprobleme zu finden und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit: Wichtig ist, auf die Bedürfnisse deines Kindes einzugehen und eine Schlafumgebung zu schaffen, in der es sich sicher und geborgen fühlt. So stellst du sicher, dass
dein Kind die benötigte Erholung bekommt.
Wie viel Schlaf brauchen Kinder: Fazit
Die Frage 'Wie viel Schlaf brauchen Kinder?' hat keine einfache, einheitliche Antwort. Jedes Kind ist einzigartig und hat individuelle Schlafbedürfnisse.
Es ist wichtig, diese Bedürfnisse zu respektieren und eine gute Schlafumgebung sowie Schlafgewohnheiten zu schaffen, die auf dein Kind zugeschnitten sind.
Dennoch bieten die Empfehlungen für die optimale Schlafdauer dir eine nützliche Orientierung.
Von Säuglingen bis zu Teenagern, eins ist klar: Das Wachstum, die körperliche, geistige und emotionale Entwicklung deines Kindes hängen eng mit ausreichendem Schlaf zusammen.
Lass uns also sicherstellen, dass unsere Kleinen die Ruhe bekommen, die sie benötigen, um gesund und glücklich aufzuwachsen.
Denn am Ende des Tages ist ein ausgeruhtes Kind ein fröhliches Kind und das ist es, was uns als Eltern am meisten am Herzen liegt.
Häufig gestellte Fragen
Viele Babys ab dem 6. Lebensmonat schlafen bereits 6-8 Stunden am Stück. Ab dem 12. Lebensmonat schlafen viele Kinder sogar bereits die Nacht durch.Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nur Durchschnittswerte sind. Es gibt viele Kinder, die auch nach dem 12. Lebensmonat noch nicht durchschlafen. Jedes Kind hat seinen eigenen Schlafrhythmus und es ist ganz normal, wenn es unterschiedlich lange dauert, bis es durchschläft.
Die ideale Zubettgehzeit hängt von der Aufstehzeit ab. Wenn dein Kind beispielsweise um 6 Uhr morgens aufstehen muss und laut Richtwert etwa 11 Stunden Schlaf benötigt, wäre die empfohlene Zubettgehzeit ungefähr um 19 Uhr. Wenn dein Kind noch Mittagsschlaf hält, kann es schon wieder anders aussehen. Es ist ratsam, die Zubettgehzeit auszuprobieren und bei Bedarf leicht anzupassen, wenn das Kind früher fit wird oder morgens nicht ausgeruht erscheint.
Die Schlafgewohnheiten von Kindern können sehr unterschiedlich sein. Aber oft beginnen Kinder im Alter von etwa drei Jahren weniger Mittagsschlaf zu machen, und mit etwa fünf Jahren machen viele Kinder überhaupt keinen mehr. Trotzdem gibt es einige Kinder, die sogar in der Grundschule noch gelegentlich mittags schlafen. Oft sind das dann nur kurze Ruhepausen statt festgelegte Schlafzeiten. Beobachte die Signale deines Kindes aufmerksam - es wird dir zeigen, ob es noch Mittagsschlaf und zusätzliche Ruhe braucht.
Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass dein Kind nicht genug schläft:
Müdigkeit und Erschöpfung
Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
Verminderte Leistungsfähigkeit
Unruhe und Hyperaktivität
Aggressivität
Wenn du dich an die Richtwerte hältst, dein Kind tagsüber keine dieser Symptome zeigt und allgemein keine Ein- oder Durchschlafprobleme hat, schläft es auch genug. Falls du dennoch Zweifel oder Sorgen hast, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Nein! Eine unregelmäßige Schlafenszeit kann dazu führen, dass dein Kind Probleme beim Ein- und Durchschlafen hat. Ohne eine feste Routine wird es für dein Kind zu einem Teufelskreis. Es schläft nicht genug, wird unausgeglichen und reizbar, was wiederum zu Schwierigkeiten beim Einschlafen führt. Darüber hinaus ist es an Schultagen nicht möglich, dein Kind lange aufbleiben zu lassen und trotzdem den Schlafbedarf einzuhalten. Zum Beispiel, wenn dein Kind um 23 Uhr einschläft, aber um 7 Uhr zur Schule muss und 10 Stunden Schlaf bräuchte.
Daher ist es wichtig, klare Regeln aufzustellen und diese konsequent durchzusetzen, auch wenn es manchmal eine kleine Auseinandersetzung erfordert. Eine feste Schlafenszeit hilft deinem Kind, einen gesunden Schlafrhythmus zu entwickeln und für den nächsten Tag ausgeruht und bereit zu sein.