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Achtsamkeit mit Kindern leicht gemacht: Mit diesen Übungen klappt’s

Kennst du das Gefühl? Wenn du spürst, dass dein Kind gestresst oder unausgeglichen ist, aber nicht genau weißt, wie du ihm helfen kannst? 

Vielleicht hat es Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, ist schnell gereizt und oft mit den Gedanken woanders - einfach nicht wirklich bei sich selbst.

Achtsamkeit ist der Schlüssel dafür, um wieder mehr im Hier und Jetzt zu leben.

Wenn du also nach etwas mehr Entspannung zuhause suchst und denkst, dass dein Kind häufig den Fokus verliert, bist du hier genau richtig.

Wir werden nicht nur über Achtsamkeit und dessen Auswirkungen und Vorteile reden. 

Es warten auch ein paar coole Achtsamkeitsübungen für Anfänger auf dich und du bekommst eine in etwa 5 Minuten lange Meditation in Textform als Bonus dazu.
Achtsamkeit für Kinder Mutter schenkt ihrem Kind ganz viel Liebe

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Achtsamkeit und ihre Vorteile: Braucht mein Kind das wirklich?

Achtsamkeit für Kinder führt zu einer glücklichen Familie

Achtsamkeit ist wie eine geheime Zutat im Rezept für ein glückliches Leben und bedeutet im Prinzip nichts anderes als Aufmerksamkeit.

Aufmerksamkeit für alles, was jetzt gerade ist und passiert. Ohne es verändern oder bewerten zu wollen. Hierbei gibt es kein gut oder schlecht.

Wenn Kinder früh lernen, achtsam zu sein, entwickeln sie nicht nur ein bewussteres Verständnis für ihre eigenen Gedanken und Gefühle, sondern auch für die Welt um sie herum.

Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch von Achtsamkeit profitiert. 

Falls du dir allerdings noch nicht ganz sicher sein solltest, wird dir dieser Abschnitt auf jeden Fall helfen. 

Hier folgen vier Anzeichen, dass deinem Kind Achtsamkeit gut tun wird:

1. Schwierigkeiten bei der Konzentration

  • Dein Kleines hat so seine Mühe, sich bei den Hausaufgaben zu konzentrieren. Ständig abgelenkt, fällt es schwer, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren. Und das macht sich auch in der Schule bemerkbar – vielleicht ein schlechtes Zeugnis oder Schwierigkeiten beim Verstehen des Lernstoffes.

2. Emotionale Unruhe

  • Nach einem aufregenden Tag kommt dein Kind nach Hause und ist irgendwie durcheinander. Mal gute Laune, mal schlechte – die Stimmung wechselt schnell. Oder es wirkt gestresst, besonders nach erlebnisreichen Situationen und kann die Emotionen weder kontrollieren noch ausdrücken.

3. Ständiger Drang nach Ablenkung

  • Dein Wirbelwind wechselt im Sekundentakt zwischen verschiedenen Spielen und Aktivitäten. Langeweile gibt es nicht. Dein Kind hat Schwierigkeiten, sich länger auf eine einzige Sache zu konzentrieren, wie beim Lernen und Lesen oder wenn es einfach nur zuhören sollte.

4. Geringes Selbstbewusstsein

  • Im Umgang mit anderen zeigt dein Kind Anzeichen von geringem Selbstbewusstsein. Vielleicht zieht es sich zurück, findet es schwierig, sich auszudrücken, oder traut sich nicht so recht, seine Meinung zu sagen. Dieses geringe Selbstbewusstsein kann auch in Unsicherheiten bei neuen Herausforderungen sichtbar werden.

Wenn du diese oder ähnliche Anzeichen an deinem Kind wiedererkennst, solltest du es definitiv mit einer Achtsamkeitsübung probieren.  Aber das ist noch nicht alles. Die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit auf Kinder gehen weit über die Verbesserung dieser Punkte hinaus.

Hier sind die wichtigsten Vorteile von Achtsamkeitsübungen:

1. Verbesserte emotionale Intelligenz und Regulation

Achtsamkeitsübungen fördern die emotionale Entwicklung und Intelligenz von Kindern. Sie lernen, ihre Gefühle bewusst zu erkennen und auszudrücken und mit Emotionen auf eine gesunde Weise umzugehen. Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird gestärkt. Mit der Zeit wird dein Kind in stressigen Momenten seine Impulse besser kontrollieren können und insgesamt ruhiger und entspannter sein.

2. Geringere Angst und Depression

Wenn belastende Gedanken und Gefühle nicht angemessen verarbeitet werden, führt das langfristig zu Angststörungen, Depressionen und anderen Problemen. Achtsamkeit verringert Ängste und depressive Symptome bei deinem Kind und stärkt seine mentale Gesundheit.Durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis lernt es, sich weniger von solchen Gedanken und Gefühlen überwältigen zu lassen. Dein Kind entwickelt eine größere Gelassenheit und ein tieferes Verständnis für seine eigenen Emotionen.

3. Erhöhtes Selbstvertrauen

Achtsamkeit fördert das Selbstbewusstsein und die Selbstakzeptanz von Kindern. Dein Kind lernt, sich selbst mit Freundlichkeit und Akzeptanz zu begegnen, was wiederum ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen stärkt. Achtsamkeit zeigt deinem Kind, dass Fehler normal sind und es OK ist, sich nicht perfekt zu fühlen. Es lernt, sich selbst mit denselben positiven und unterstützenden Gedanken zu behandeln, die sie auch anderen gegenüber zeigen würden.

4. Verbesserte Empathie

Achtsamkeit unterstützt die Entwicklung von Empathie und Mitgefühl für andere. Wenn dein Kind die eigenen Gefühle bewusst wahrnimmt und versteht, wird es automatisch sensibler für die Emotionen anderer. Es entsteht ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Gefühle anderer, wodurch dein Kind lernen kann, wie es mit anderen umgeht. Diese gesteigerte Empathie bringt weitere Vorteile, wie die verbesserte Kommunikation und Umgang mit anderen Kindern und dir als Elternteil. 

5. Verbesserte Konzentration

Dein Kind lernt seine Gedanken bewusst zu lenken und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Durch mehr Achtsamkeit kann es Ablenkungen besser ignorieren und die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Aufgabe lenken. Dies führt zu einer verbesserten Fähigkeit, sich zu fokussieren und zu konzentrieren. So wirkt sich Achtsamkeit positiv auf schulische Leistungen aus, wie Hausaufgaben oder das Lernen, aber auch auf den Alltag. 


Wenn Kinder lernen, ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken und kleine Freuden im Alltag zu entdecken, entfalten sich viele positive Auswirkungen auf ihre Stimmung und emotionale Resilienz

Durch die gestärkte Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein ist dein Kind besser gerüstet, um mit Gefühlen umzugehen und glücklich und ausgeglichen aufzuwachsen.

Achtsamkeit im Alltag: Einfache Übungen und Spiele zum Umsetzen

Achtsamkeit mit Mutter und Kind üben_ Achtsamkeit für Kinder

1. Atemzentrierung

  • Schließe die Augen für einen Moment.
  • Konzentriere dich auf deinen Atem.
  • Zähle langsam bis fünf beim Einatmen und wieder bis fünf beim Ausatmen.
  • Spüre, wie sich deine Atmung beruhigt und fokussiere dich auf diesen Moment.

2. Bodyscan für Kinder

  • Setzt euch bequem hin oder legt euch hin.
  • Beginnt bei den Zehen und arbeitet euch langsam hoch zum Kopf.
  • Achtet auf jede Stelle im Körper, wie sie sich anfühlt.
  • Lasst eure Kinder beschreiben, wie es sich anfühlt.

3. Geräusche im Alltag

  • Nehmt einen Moment, um die Geräusche um euch herum zu hören.
  • Schließt die Augen und lauscht auf alle Klänge, ob nah oder fern.
  • Benennt gemeinsam die Geräusche und versucht, neue zu entdecken.

4. Achtsames Gehen

  • Beim Spaziergang achtet bewusst auf eure Schritte.
  • Fühlt, wie eure Füße den Boden berühren.
  • Nehmt die Umgebung bewusst wahr und genießt die Natur.

5. Handy-Pause

  • Setzt euch gemeinsam für fünf Minuten ohne Ablenkungen hin.
  • Lasst die Handys beiseite und konzentriert euch nur auf das Hier und Jetzt.
  • Nutzt diese Zeit für ein kurzes Gespräch, um mit deinem Kind zu Philosophieren oder einfach nur zum Entspannen.

6. Sinnesübung beim Essen

  • Während des Essens nehmt euch Zeit, die Sinne zu schärfen.
  • Beschreibt den Geschmack, die Textur und den Duft des Essens.
  • Genießt bewusst jeden Bissen.

7. Dankbarkeitsmoment

  • Vor dem Zubettgehen teilt gemeinsam drei Dinge, für die ihr dankbar seid.
  • Es können kleine oder große Dinge des Tages sein.
  • Wenn dein Kind Schwierigkeiten hat, kannst du gerne anfangen.

Diese kurzen Achtsamkeitsübungen können leicht in den Alltag integriert werden, sei es beim Warten auf den Bus, vor dem Schlafengehen oder sogar beim gemeinsamen Essen. 

"Achtsamkeit ist wie ein Regenschirm. Sie schützt uns vor den Stürmen des Lebens." 

- Thich Nhat Hanh -

Wenn du mehr als ein Kind zu Hause hast, dann kannst du auch eine dieser 3 lustigen Achtsamkeitsübungen für Gruppen ausprobieren:

1. Das Tanzspiel

Die Kinder tanzen zu Musik, dürfen aber nur ein bestimmtes Körperteil benutzen. Beispielsweise dürfen sie nur mit den Händen, den Füßen oder dem Kopf tanzen. Sucht gemeinsam nach einem passenden Lied oder dreht das Radio auf und los geht’s.

2. Das Mimikspiel

Die Kinder versuchen, verschiedene Emotionen nur durch ihre Mimik auszudrücken. Emotionen können Freude, Überraschung, Traurigkeit oder Wut sein. Ihr könnt entscheiden, wer welche Emotion nachmacht und wer die Mimik errät.

3. Das Geräuschspiel

Ein Kind imitiert verschiedene Geräusche, sei es von Tieren, Natur oder Alltagsgegenständen. Die anderen Kinder versuchen zu erraten, welches Geräusch nachgeahmt wird. Dieses Spiel lässt sich auch super in der Natur spielen. In diesem Fall können die momentanen Geräusche genutzt werden, um sie zu imitieren.

Es geht darum, bewusste Augenblicke zu schaffen und Achtsamkeit zu einer natürlichen Gewohnheit im Familienleben werden zu lassen. Finde heraus, welche Achtsamkeitsübung zu euch passt und erlebt gemeinsam die positiven Veränderungen.

Wenn du das Ganze auf das nächste Level bringen möchtest, kannst du das Trainieren von Achtsamkeit auch durch Traumreisen oder unsere Mentalgeschichten erreichen.

Es gibt unzählige Texte für solche Übungen. Damit du nicht nach dem passenden suchen musst, habe ich dir eine Meditation vorbereitet, die du deinem Kind einfach vorlesen kannst:

Kann Achtsamkeit glücklich machen?

Eine Formel zum Glücklichsein gibt es nicht, denn jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und individuelle Eigenschaften.

Achtsamkeit zu trainieren und zu leben macht also nicht zwangsweise glücklich, aber definitiv glücklicher und ausgeglichener als vorher.

Aber wie genau trägt Achtsamkeit dazu bei, dass wir uns im Hier und Jetzt glücklicher fühlen? 

Unsere Gedanken neigen dazu, es sich entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit bequem zu machen. Und wenn unsere Wahrnehmung der Vergangenheit und Zukunft negativ geprägt ist, beeinflusst das natürlich auch unser Glücksempfinden im Jetzt. 

Durch Achtsamkeitsübungen schärfen wir unsere Sinne und öffnen uns für die kleinen Freuden des Lebens. Als ob du einen zusätzlichen Filter vor deinen Augen hättest, der die schönen Dinge schöner macht und die negativen nicht mehr so negativ. 

Mit der Zeit wird dein Blick in die Vergangenheit und Zukunft auch anfangen, positiver zu werden.

Dein Kind hat noch keine allzu lange Vergangenheit und macht sich um die Zukunft wahrscheinlich noch keine Sorgen - klar. Durch das frühe Üben sorgst du allerdings dafür, dass dein Kind das nicht erst als Erwachsener lernen muss.

Ähnlich wie Yoga für den Körper machen Achtsamkeitsübungen unser Gehirn flexibler und widerstandsfähiger. Du bereitest dein Kind also darauf vor, die Herausforderungen des Lebens mit mehr Gelassenheit und Zufriedenheit zu bewältigen.

Schlusswort: Achtsamkeit für Kinder

Besonders für Kinder, die noch am Anfang ihres Lebens stehen und viele Herausforderungen meistern müssen, ist Achtsamkeit eine wichtige Unterstützung. 

Sie bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Emotionen besser zu verstehen, mit Stress umzugehen und sich selbst liebevoll anzunehmen. 

Wenn du deinem Kind Achtsamkeit beibringst, stattest du es gleichzeitig mit essentiellen Werkzeugen und Ressourcen für das restliche Leben aus.

Ich lade dich ein, Achtsamkeit gemeinsam mit deinem Kind zu erkunden und auszuprobieren. 

Ob kurze Übungen im Alltag oder längere Meditationseinheiten – finde heraus, was für euch am besten funktioniert. 

Die positiven Auswirkungen werden nicht lange auf sich warten lassen. Schon bald werdet ihr spüren, wie Achtsamkeit euer Leben bereichert und euch zu mehr Glück und Zufriedenheit führt.