Hast du schon mal von Traum- oder Fantasiereisen gehört?
Das sind spezielle Entspannungs- oder Mut-Mach-Geschichten, die besonders für Kinder geeignet sind. Denn Kinder haben eine sehr lebhafte Fantasie und Geschichten lieben sie sowieso.
Es gibt sie zum Vorlesen oder fix und fertig zum Anhören, wie z.B. unsere StarkeKids Mentalgeschichten.
Du kannst aber auch eigene Traumreisen für dein Kind erfinden. Wie das geht und worauf du grundsätzlich achten solltest, erfährst du hier...
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In diesem Seminar lernst du:
Was sind Traumreisen?
Im Gegensatz zu „normalen“ Kindergeschichten haben Traumreisen einen bestimmten Aufbau und enthalten spezielle Elemente, um die gewünschte Wirkung zu erzielen – z.B. Entspannung oder auch die Stärkung des Selbstbewusstseins.
Meistens spielen sie in der Natur oder enthalten viele Natur-Elemente. Auch Tiere oder fantastische Wesen kommen oft darin vor. Häufig können die Kinder während der Traumreise fliegen, zaubern oder unter Wasser leben.
Fantasiereisen dienen in erster Linie der Entspannung und der Förderung der Vorstellungskraft. Besonders charakteristisch ist, dass in diesen Geschichten möglichst alle Sinne angesprochen werden und somit die emotionale Wahrnehmung gefördert wird.
Auch die Art und Weise, wie diese Geschichten vorgetragen werden,
unterscheidet sich vom „normalen“ Vorlesen.
Aber dazu kommen wir gleich noch...
Mehr als nur Entspannung – die Wirkung von Traumreisen
Die positive Wirkung von Traumreisen ist durch zahlreiche Studien belegt. So zeigt beispielsweise eine Studie der American Counseling Association, dass Fantasiereisen das Selbstbewusstsein von Kindern stärken.
Es gibt jedoch noch viele weitere positive Effekte:
Wie du siehst, haben Fantasie - bzw. Traumreisen für Kinder jede Menge Vorteile.
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, sie mit deinem Kind auszuprobieren, lies unbedingt weiter...
Eine Reise ins Reich der Sinne – der Ablauf von Traumreisen
Im Internet findest du jede Menge fertige Traumgeschichten zum Vorlesen. Oder du holst dir unsere Mentalgeschichten von StarkeKids: Alle unsere Mentalgeschichten im Überblick
Vielleicht hast du aber auch Lust, eigene Fantasiereisen zu schreiben. Der Vorteil ist, dass du sie genau auf das Alter, die individuellen Interessen und Bedürfnisse deines Kindes abstimmen kannst.
Und das ist auch gar nicht so schwer...
1. Eine eigene Traumreise erfinden – so geht’s:
- 1Beginne stets mit einer kleinen Einleitung, damit dein Kind erst mal zur Ruhe kommt, bevor die eigentliche Geschichte beginnt. Typische Elemente dieser Einleitung sind z.B. „Atme tief ein und aus. Fühle deinen Bauch, wie er sich bewegt. Schließe deine Augen.“ usw. Sehr gut eignet sich auch die Körperwahrnehmung als Einstieg („Wie fühlen sich deine Arme an? Sind sie schon ganz warm und schwer? Spürst du den Boden unter deinem Rücken?“)
- 2Ist dein Kind sehr ruhig, kannst du die Einleitung bei Bedarf etwas verlängern oder einzelne Elemente wiederholen.
- 3Verwende möglichst kurze und einfache Sätze sowie leicht verständliche Wörter, die dem Alter und Sprachschatz deines Kindes angemessen sind. (Tipp: Du kannst auch fertige Vorlese-Geschichten dementsprechend anpassen.)
- 4Nimm die Natur als Handlungsort und achte darauf, dass sich dein Kind alles gut vorstellen kann. War es z.B. noch nie am Meer, kann es sich das Rauschen der Wellen oder den Sand unter den Füßen vielleicht gar nicht vorstellen.
- 5Die „Handlung“ sollte ruhig und schlicht sein. Es geht nicht darum, in dieser Geschichte Abenteuer zu erleben, sondern alle Sinne anzusprechen. Lass dein Kind bei dieser Gedankenreise sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken...
- 6Vermeide Spannung, Aufregung oder Dinge, die deinem Kind Angst machen. Es soll sich während der Entspannungsreise absolut sicher und geborgen fühlen.
- 7Hilf deinem Kind, Bilder in seinem Kopf entstehen zu lassen, indem du die Umgebung beschreibst. („Am blauen Himmel sind viele dicke, weiße Wolken. Sie sehen aus wie flauschige Schafe.“)
- 8Sehr gut eignet sich die Du-Form („Du bist auf einer bunten Sommerwiese...“). Du kannst die Geschichte aber auch aus der Perspektive eines Kindes, eines Tieres oder eines Fantasiewesens erzählen.
- 9Am Ende solltest du dein Kind „zurückholen“ ins Hier und Jetzt. Dazu lenkst du seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Atmung („atme jetzt einmal gaaaaanz tief ein und aus“), lässt es Hände und Füße bewegen, die Augen öffnen, sich räkeln und strecken.
- 10Nutzt du die Entspannungsreise zum Einschlafen, dann lässt du dein Kind natürlich in den Schlaf gleiten. Dazu sollte es dann möglichst schon im Bett liegen.
2. Wie lange dauert eine Traumreise?
Traumreisen für Kinder dauern zwischen 5 und maximal 30 Minuten. Je jünger das Kind ist, desto kürzer sollte die Geschichte sein.
Auch wenn dein Kind noch keine Erfahrungen mit Fantasiereisen, Meditation oder anderen Entspannungsformen hat, solltest du mit kurzen Geschichten anfangen. Schau, wie dein Kind darauf reagiert – braucht es eher länger, um sich zu entspannen oder wird es unruhig, wenn es ZU LANGE dauert?
Je nach Alter und Aufmerksamkeitsspanne deines Kindes kannst du die Länge dann nach und nach steigern, wenn es Spaß daran hat.
Grundsätzlich gilt:
Die Länge der Geschichte ist nicht entscheidend für die Wirkung. Auch kurze Traumreisen können schon sehr wirkungsvoll sein.
Wesentlich wichtiger ist die Regelmäßigkeit. Lieber täglich 5 Minuten
Traumreise als einmal pro Woche eine halbe Stunde!
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3. Was muss ich bei Traumreisen beachten?
Egal ob du nun eine eigene Geschichte erfindest oder eine fertige verwendest – beachte die folgenden Punkte, damit sich die volle Wirkung entfalten kann:
Zeit, auf Reisen zu gehen...
Na, hast du Lust bekommen, dein Kind auf eine Reise ins Reich der Fantasie zu schicken?
Ich kann dich nur dazu ermuntern, denn jedes Kind – aber auch wir Erwachsenen – profitieren von diesen besonderen Entspannungsgeschichten.
Bist du also selbst oft gestresst und unausgeglichen, können auch dir die regelmäßigen Traumreisen mit deinem Kind helfen, ruhiger und gelassener zu werden.
Probier es aus!
Häufige Fragen zu Traumreisen
Sie helfen dem Kind zu entspannen sowie seine Kreativität und seine Sinneswahrnehmungen zu stärken. Sehr lebhafte, hyperaktive oder unausgeglichene Kinder werden durch regelmäßige Traumreisen auch im Alltag etwas ruhiger.
Spezielle Mutmach-Geschichten können außerdem das Selbstbewusstsein stärken und Ängste verringern.
Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßige Traumreisen die Kreativität und Vorstellungskraft fördern. Ebenso verbessert sich die Konzentration, was sogar zu besseren schulischen Leistungen führen kann.
Desweiteren unterstützen Fantasiereisen die emotionale Entwicklung und helfen, innere Spannungen, Aggressivität und Wutanfälle zu verringern.
Traumreisen sollten stets in ruhiger, entspannter Atmosphäre durchgeführt werden. Sie beginnen mit einer Einleitung, damit das Kind zunächst zur Ruhe kommt. Dann kommt der Hauptteil der Geschichte – er spielt oft in der Natur und spricht möglichst alle Sinne des Kindes an. Am Ende wird das Kind mit seiner Aufmerksamkeit wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt, sofern die Geschichte nicht zum Einschlafen dient.
Es gibt sehr kurze Traumgeschichten (5 min) und mittlere bis lange Traumreisen. Insgesamt sollten sie nicht länger als 20 bis 30 min sein.
Wichtig ist, dass du sie langsam und ruhig vorliest oder erzählst und viele Pausen machst, damit dein Kind seine Fantasie entfalten kann. Dazu solltest du selbst auch möglichst viel Ruhe ausstrahlen und nicht unter Zeitdruck stehen, damit sich dein Kind auch wirklich entspannen kann.