Dein Kind bekommt einen plötzlichen Wutanfall, weil der Lieblingssaft leer ist?
Es wirft sich auf den Boden und schreit los, nur weil das spezielle Dinosaurier-T-Shirt vom Waschen noch nass ist und nicht angezogen werden kann?
Oder es boxt dich in den Oberschenkel, weil es nicht die 10. Nascherei von dir bekommt?
So oder ähnliche Situationen kommen dir bekannt vor?
Dann willkommen in der Trotzphase deines Kindes!
Aber sei beruhigt: Du bist nicht alleine. Den meisten Eltern geht es komplett gleich, die Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren haben.
Jedes Kind durchläuft die Trotzphase und für alle Eltern ist die Phase enorm anstrengend und nervenaufreibend.
Keine Sorge - ich helfe dir durch diese turbulente Zeit! In diesem Artikel zeige ich dir, wozu die Trotzphase gut ist, wie du als Elternteil darauf reagieren kannst und gebe dir Erste-Hilfe Tipps in Alltagssituationen.
Hört sich gut an? Dann lies weiter...
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Gratis Online Seminar - Erziehen ohne Schimpfen
In diesem Seminar lernst du:
Warum sind Kinder trotzig und laut?
Ein trotziges Kind ist oft laut, hysterisch, übersensibel, unsozial, gemein, aggressiv oder wirft mit Schimpfwörtern um sich. Das alles sind ganz normale Reaktionen, die unter „Trotzanfall“ summiert werden.
Aber warum ist das so?
Wenn dein Baby zum Kleinkind heranwächst, geschieht von ganz alleine etwas Wunderbares:
Dein Kind strebt auf natürliche Art und Weise nach Selbstständigkeit!
Es beginnt Schritt für Schritt sich von der Abhängigkeit der Hauptbezugsperson zu lösen. Das ist ein wichtiger und notwendiger Entwicklungsschritt und Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung.
Dieser innere Drang, dieses Selbstständig-werden-Wollen des Kindes, wird auch als Autonomiephase bezeichnet. Mehr dazu kannst du in diesem Artikel: "Autonomiephase: 9 Tipps für den Umgang mit deinem Kind" lesen.
Dein Kind erkennt nach und nach, dass es selbst eine eigenständige Person mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Handlungen ist.
Es spürt in sich einen Willen und möchte in dieser Zeit besonders in folgenden Bereichen mehr und mehr selbstständig werden:
Das Umsetzen des eigenen Willens und der eigenen Handlungsabsicht gelingt deinem Kind aber nicht immer sofort oder auch gar nicht.
Grund dafür: mangelnde Erfahrung, nicht fertige Entwicklung, nicht ausgereifte Fähigkeiten deines Kindes.
Oder sie werden durch einen Erwachsenen unterbrochen.
Mit diesen Planänderungen kann dein Kind noch nicht umgehen.
Und das führt zu enormer Frustration!
Dein Trotzkopf ist binnen Sekunden völlig überfordert, weil es die Kontrolle über das gesetzte Ziel verliert.
Im Gehirn wird in diesen Situationen das Gefahrenzentrum (Amygdala) aktiviert. Ist dieser Gehirnbereich aktiviert, werden alle anderen Gehirnregionen lahmgelegt. Dein schreiendes Kind kann nur noch kämpfen, flüchten oder erstarren. Das Tor zur Vernunft und zum rationalen Denken wird blitzartig abgesperrt.
Deshalb spare dir endlos lange Predigten oder Warum-Fragen. Dein Kind kann gerade nicht so denken, wie es das normal tut.
Vermeide unbedingt folgende Aussagen beim Trotzanfall deines Kindes:
- Appelle an die Vernunft (“Du musst lernen zu teilen”)
- Kommandos (“Sprich nicht so mit mir!”)
- Ermahnungen ("Wenn du nicht sofort aufhörst, lese ich dir kein Buch vor!”)
- Bedrohungen (“Noch einmal haust du mich, dann…!”)
- Beschimpfungen (“Du benimmst dich wie ein Baby!”)
- Beschämungen (“Du bist so ein schlimmes Kind!”)
- Predigend zureden (“Du solltest dich nicht wegen so einer Kleinigkeit so aufregen”)
- Lächerlich-Machen (“Da gibts jetzt nichts zu weinen!”)
- Ignorieren oder Ablenken (“Sieh mal da, ein Vögelchen”)
- Bestrafen (“Wenn du dich so hässlich benimmst, musst du auf dein Zimmer rauf”)
- Retten (“Na komm, du bekommst noch ein Eis, Hauptsache du hörst auf zu Weinen”)
Diese Aussagen führen bei deinem Kind zu noch mehr Frustration und schädigen nachhaltig sein Selbstwertgefühl.
Wie du stattdessen bei einem Trotzanfall reagierst, um diese wichtige Entwicklung zu fördern, zeige ich dir jetzt...
Wie reagieren bei plötzlichen Wutausbrüchen?
- Safety first: Sorge dafür, dass dein Kind sich nicht selbst oder nicht jemanden anderen in seinem Wutanfall verletzt oder etwas zerstört
- Akzeptanz: Akzeptiere alle Gefühle deines Kindes, auch wenn sie dir selbst nicht gefallen. Du kannst sie momentan sowieso nicht ändern, ganz egal was du auch tust
- Weniger ist mehr: Die Worte “Oh ich sehe, du bist jetzt echt wütend. Ich bin für dich da”, reichen völlig aus. Vermeide großartige Erklärungen und versuche deinen Redeschwall einzustellen
- Nimm es nicht persönlich: Kinder trotzen nicht, weil sie dich ärgern, provozieren, austesten oder sich durchsetzen wollen, sondern, weil sie gerade nicht anders reagieren KÖNNEN
- Gib deinem Kind das, was es gerade wirklich braucht: Finde heraus, was deinem Kind jetzt gut tut. Braucht es Körperkontakt oder will es Abstand? Oder braucht es einen ruhigen, geschützten Ort, wo es seine Gefühle verarbeiten kann? Lass dein Kind aber bitte niemals alleine! Dein Kind braucht dich, weil es selbst die Gefühle noch nicht regulieren kann.
- Lenke die Energie um: Ein Wutausbruch ist nichts anderes als eine gewaltige Energie. Dein Kind hat noch nicht die Fähigkeiten, mit dieser Energie und Kraft umzugehen. Sie übermannt dein Kind. Zeige deinem Kind, wo es seine Energie abladen kann, z.B. bei einem Kissen, Bälle werfen, auf die Couch schlagen
- Setze ggf. anderen Impuls: Manchmal kannst du bewusst einen anderen Impuls setzen, damit das Gefühl schneller abkühlen kann, z.B. "Hey ich weiß, dass macht dich jetzt wütend, aber komm, wir wollten doch noch unbedingt einen Papierflieger basteln. Lass uns das jetzt tun." Beachte aber, dass damit das Gefühl nicht verarbeitet wird
- Alles hat ein Ende: Ein ordentlicher Wutanfall kann schon mal 10 bis 20 Minuten andauern. Wann die Gefühle verarbeitet sind, merkst du daran, dass sich dein Kind plötzlich wieder dem Spielen zuwendet oder dir irgendetwas komplett anderes erzählt. Vermittle durch deine Einstellung und Haltung deinem Kind “Ich bin für dich da. Egal wie heftig deine Gefühle sind, sie sind okay und dürfen da sein. Gefühle kommen und gehen auch wieder.”
Mach dir bewusst, dass Gefühle Helfer sind. Sie geben Hinweise auf die dahinter liegenden Bedürfnisse.
Gefühle sind zeitlich begrenzt und brauchen Raum um sie zu durchleben. Erst so werden sie verarbeitet und verschwinden von ganz alleine wieder.
Unterdrückst oder verdrängst du die Gefühle deines Kindes immer und immer wieder, explodieren sie irgendwann. Das kann am Ende des Tages sein, am Wochenende, oder erst in der Pubertät.
Gestehst du deinem Kind nicht seine Gefühle zu, vermittelst du ihm die Botschaft, dass es falsch ist, so wie es gerade fühlt. Dein Kind glaubt dir mehr als sich selber. Deshalb verliert es nach und nach das eigene Vertrauen in sich selbst und das eigene Bauchgefühl. Es traut seiner eigenen Intuition und der eigenen inneren Stimme nicht mehr.
Das wiederum hat negative Auswirkungen auf sein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Doch gerade das ist es, was unsere Kinder brauchen…
Wir wollen, dass unser Kind:
- zufrieden und ausgeglichen ist
- für sich und seine Meinung einsteht
- sich Meinungen von außen nicht zu sehr zu Herzen nimmt
- sich nicht alles gefallen lässt (ein wichtiger Schutz gegen Mobbing)
- Versuchungen widersteht
Du siehst:
Bei einer ruhigen und respektvollen Gefühlsbegleitung, legst du DEN wichtigsten Grundstein für das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein deines Kindes! Mehr Infos zum Thema Selbstbewusstsein findest du in unserem Artikel "Selbstbewusstsein stärken - Die 23 besten Tipps für starke Kinder" oder in unserem kostenlosen Ratgeber:
KOSTENLOSER RATGEBER:
So erziehst du starke Kinder
- 15 Übungen zur mentalen Stärkung deines Kindes
- Leg die Basis für ein gesundes Selbstwertgefühl
- Mach dein Kind stark und selbstbewusst
Die 9 wichtigsten Strategien, um die Häufigkeit der Trotzanfälle zu minimieren
Merke dir: Die Intensität eines Wutanfalles ist vom Temperament des Kindes abhängig, aber die Häufigkeit vorwiegend von der Erziehung!
Deshalb findest du hier meine 9 wichtigsten Strategien, um die Häufigkeit der Trotzanfälle zu minimieren:
1. Schaffe eine JA-Umgebung
Wenn dein Kind ständig ein “Nein” hört, wird es rasch frustriert. Und Frust führt, wie oben beschrieben, zu Trotzreaktionen.
Geh deine Wohnung in Kinderhöhe durch und räume die Sachen weg, von denen du nicht willst, dass dein Kind damit spielt oder die es gefährden könnten. Weitere Alltagstipps für die Anpassung der Umgebung findest du hier.
2. Alternativen anbieten
Wenn dein Kind etwas macht, dass du nicht willst, biete ihm Alternativen an. Entwickle gemeinsam mit deinem Kind Lösungen.
Beispiele: Hämmert dein Kind mit einem Hammer auf die Fensterscheibe, halte den Hammer fest und zeige deinem Kind, wo es hämmern darf. Somit wird der Impuls und der Wille vom Kind nicht gestört oder unterbrochen, nur in konstruktivere Art umgelenkt.
3. Grundbedürfnisse gestillt?
4. Stressabbau
Ein actionreicher Tag ist zwar lustig und ein tolles Erlebnis für die gesamte Familie...
Beachte aber, dass es Kindern oft schnell mal zu viel wird. Zu laut, zu grell, zu viel drumherum, zu viele Leute, zu viel Neues, etc. Durch die beeindruckenden Abenteuer ist dein Kind unter Daueranspannung.
Mit einem plötzlichen Wutanfall lädt sich die Anspannung ab. Wenn du deinem Kind das gewährst, wird es innerhalb weniger Minuten wieder entspannt sein.
5. Einfache, klare Sätze
Vermeide lange Erklärungen und großartige Ausschweifungen.
Werde dir selbst klar, was du willst und dann kommuniziere es deinem Kind direkt.
6. Zeit und Geduld
Davon brauchen Eltern mit Kindern zwischen 2 und 5 Jahren viel.
Plane deshalb immer genügend Zeit ein. Bleibe geduldig, wenn dein Kind etwas alleine versuchen will und freue dich daran. Dein Kind ist gerade dabei, autonom zu werden und sich von dir zu lösen.
Mit Zeit und Geduld unterstützt du diese wichtige Entwicklung.
7. Empathie und Verständnis
Versuche dich in dein Kind hineinzuversetzen und Verständnis zu zeigen.
Wenn der Keks zerbrochen oder der Saft leer ist, dann ist das für dein Kind gerade eine existenzielle Bedrohung. Auch wenn es dir lächerlich oder als Kleinigkeit erscheint, für dein Kind stürzt gerade die Welt ein. Gestehe ihm das zu. Denn dein Kind kann noch nicht in die Zukunft planen (“morgen kauft Mama mir neue Kekse”) oder eine Planänderung annehmen (“trink ich halt den anderen Saft”).
8. Auswahl lassen
Durch Auswahlmöglichkeiten können Kinder eher zur Kooperation kommen. Sie erhalten dadurch wieder Kontrolle über sich.
Gib deinem Kind 2 bis max. 3 Möglichkeiten zur Auswahl bei Sachen, die für dich okay sind.
Aber Achtung! Dein Kind kann nur wählen, wenn es nicht müde, hungrig oder aufgebracht ist. Sonst ist dein Kind mit den Auswahlmöglichkeiten wiederum überfordert.
9. Möchtest du es alleine tun oder möchtest du, dass ich helfe?
Dieser Satz kann in vielen Situationen das bockige Kind zur Kooperation bewegen.
Nimm dich zurück, wenn dein Kind versucht etwas selbst hinzubekommen. Und freu dich mit deinem Kind, wenn es etwas alleine geschafft hat. Wenn es nicht klappt, unterstütze es liebevoll. Erspare dir Kommentare wie “hab ich doch gleich gewusst, dass du das noch nicht kannst", etc. Das führt nur zu noch mehr Frust.
Wenn du diese Strategien umsetzt, werden die Wutausbrüche deines Kindes sicher weniger werden. Wie du dein Kind in die Selbstständigkeit führst, erfährst du im Artikel: "Autonomiephase: 9 Tipps für den Umgang mit deinem Kind".
Und das Beste daran: Dein Kind lernt mit seiner Wut umzugehen und kommt aus dem Trotzalter gestärkt fürs Leben raus!
Wie lange dauert die Trotzphase?
Viele Eltern stellen die Frage, ab wann die Trotzphase beginnt und wie lange Kinder sich in der Trotzphase befinden.
Eines ist ganz klar: Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Manche Kinder kommen mit 1 Jahr in das Trotzalter, andere mit 2,5 Jahren. Manche durchschreiten es in 12 Monaten, andere in 3 Jahren.
Der Höhepunkt liegt bei den meisten zwischen 2 und 3,5 Jahren.
Was es in den jeweiligen Altersgruppen zu beachten gilt, erfährst du hier:
Tipps für den Umgang in der Trotzphase mit 1 Jahr
Babys können Gefühle noch gar nicht selbst regulieren.
Beginnt ein Baby zu schreien, müssen wir Eltern immer SOFORT reagieren und herausfinden, welches Bedürfnis befriedigt werden muss.
Kennst du den Spruch "Schreien stärkt die Lunge"? Das ist ein absoluter Mythos und sogar gefährlich! Genauso die Behauptung, Babys werden verwöhnt, wenn wir sofort auf sie reagieren.
Stillen wir beim schreienden Baby nicht die Bedürfnisse, hört das Baby zwar irgendwann auf zu weinen, aber aus Resignation. Das hat nichts mit erlernter Selbstregulierung zu tun. Eine wichtige Lebenskompetenz, das Urvertrauen, geht dabei verloren. Ängste können sich daraus entwickeln.
Beginnt ein Baby, sich seiner motorischen Fähigkeiten bewusst zu werden, d.h., wenn es zu kriechen, krabbeln, stehen oder gehen anfängt, löst es sich mehr und mehr von der Hauptbezugsperson.
Das Kleinkind grenzt sich immer mehr von den Eltern ab und will vieles alleine erforschen und ausprobieren.
Die gewonnene Freiheit ist zwar toll, führt aber auch zu Überforderung, Ermüdung und Verunsicherung. Das verursacht Frustrationen, wodurch es wiederum bekanntlich zu heftigen Gefühlsausbrüchen kommen kann.
Bei Babys und Kleinkindern ist es notwendig, ihre Gefühle in unserem Gesicht widerzuspiegeln, die stattgefundene Situation in unsere Worte zu fassen und das Gefühl vom Kleinkind zu benennen. Sage was du siehst und was du vermutest, was gerade im Innenleben deines Kindes vorgeht.
Beispiel: “Du weinst ja! Bist du wütend, weil die Flasche nicht aufgeht? Das ist ganz schön anstrengend, stimmts?” Und mach dazu ein angestrengtes Gesicht.
Tipps für den Umgang in der Trotzphase mit 2 bis 3 Jahren
Die Trotzphase mit 2 und mit 3 Jahren ist wohl die schwierigste Zeit. Die Kinder in diesem Alter haben zwar schon gewisse verbale und motorische Fähigkeiten. Aber die sind noch lange nicht ausgereift. Wenn etwas gegen ihren Willen geschieht, wehren sie sich sprichwörtlich “mit Händen und Füßen”.
Wenn 2- oder 3-Jährige frustriert sind, können sie es noch nicht verbal ausdrücken. In ihrer Wut fangen sie zu schubsen, spucken, hauen, kratzen oder beißen an.
Ihre soziale und moralische Entwicklung ist ebenso nicht reif genug, um sich in andere Personen hineinzuversetzen. Wenn das Kind jemanden haut, begreift es noch nicht, dass es dem anderen damit Schmerz zufügt.
Aus diesen Gründen berücksichtige folgende Tipps:
- Schütze dich und andere: Wenn dein Kind auf dich oder jemand anderen losgeht, dann schütze dich / es. Nimm dir ein Kissen und halte es zwischen dich und dein Kind. Beißt dein Kind, dann halte ein Tuch oder einen Schal oder einen Beißknochen für Kleinkinder parat. Leite es an, dass es hier hineinboxen bzw. hineinbeißen soll
- Zeige deine Grenzen: Zeige klar, wo deine eigene persönliche Grenze liegt. Vermeide Sätze wie “man darf das nicht” oder “Mama mag das nicht”. Sprich lieber von dir selbst: “Stopp, ich will das nicht, das tut mir weh!”
- Benenne Gefühle: Sprich die Gefühle aus, die dein Kind gerade fühlt. Ist es wütend? Traurig? Verzweifelt?
- Frage nicht Warum: Warum dein Kind etwas Doofes gemacht hat, bringt euch beide nicht weiter. Versuche lieber herauszufinden, was eventuell hinter dem Fehlverhalten stecken könnte. Dazu frage: "Kann es sein, dass du mehr Zeit mit mir verbringen willst?" oder "Kann es sein, dass du mehr mitbestimmen möchtest?"
- Gefühle sind okay: Sag deinem Kind, dass es okay ist, wenn es wütend oder traurig ist (auch wenn du den Grund gerade nicht nachvollziehen kannst)
- Biete Unterstützung: Dein Kind kann sich noch nicht aktiv Hilfe holen. Deshalb sei wachsam und biete von dir aus Unterstützung an
- Umgang mit Gefühlen: Leite dein Kind an, wo es seine Wut abladen kann. Mach dir klar: Der Prozess, Gefühle auf konstruktive Art und Weise auszudrücken, fängt im Trotzalter an und wird erst im Erwachsenenalter (zwischen 23. und 25. Lebensjahr!) völlig ausgereift sein. Deshalb verlange nicht zu viel. Es braucht eine stetige Erinnerung, wie dein Kind seine Wut ablassen kann
In dieser schwierigen Phase könnt ihr gemeinsam viel über Gefühle reden, Bücher lesen und Spiele dazu spielen. In unserem kostenlosen Elternratgeber findest du dazu zahlreiche Ideen.
Wenn dir mal der Kragen geplatzt ist, rede danach ebenfalls mit deinem Kind darüber.
Du kannst ihm erklären: “Ich bin auch manchmal wütend und die Wut ist gerade mit mir durchgegangen. Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Auch ich muss noch lernen, mit der Wut umzugehen. Mit dir gemeinsam darf ich das jeden Tag üben.”
Mit dieser Botschaft vermittelst du deinem Kind, dass es okay ist, so wie es ist - auch wenn es manchmal wütet. Das führt zu einem gesunden Selbstbewusstsein. Und du gibst ihm Wertschätzung, was sein Selbstwertgefühl enorm stärkt.
Tipps für den Umgang in der Trotzphase mit 4 bis 5 Jahren
In diesem Alter werden die heftigen Wutanfälle meist weniger. Die Kinder können Manches bereits nachvollziehen und besser verstehen, warum Situationen so sind, wie sie gerade sind.
Sie können ab diesem Alter bereits unterscheiden, ob jemand etwas mit oder ohne Absicht gemacht hat. Wenn etwas unabsichtlich passiert, wird dein Kind weniger wütend.
Im Alter ab ca. 4 Jahren können sie die Gefühle Freude, Wut und Traurigkeit benennen und bei anderen auch erkennen. Das Einfühlungsvermögen entwickelt sich.
Sie machen die Erfahrung, dass Gefühle vorübergehend sind und dass die Intensität der Gefühle mit der Zeit nachlässt.
Nun kommt das große ABER:
Weiterhin kommen schwierige Phasen mit Wutanfällen bei 4- und 5-Jährige vor. Denn sie können nach wie vor keine gemischten Gefühle fühlen und auch nicht verstehen!
Kinder fühlen bis ca. 6 Jahren immer nur ein Gefühl zu einer Zeit. Bei (Hoch-)Sensiblen dauert das bis zum 7. oder 8. Lebensjahr.
Wenn dein Kind wütend ist, dann ist es wütend. Alle Vereinbarungen oder Regeln, die vorab getroffen wurden, sind wie weggeblasen. Erst wenn die Wut wieder abklingt, kann das rationale Denken wieder gestartet und auch wieder andere Gefühle gefühlt werden.
In diesem Zustand führt dein Kind keinen inneren Dialog oder wägt unterschiedliche Perspektiven ab.
Es versteht auch nicht, wenn du mit ihm schimpfst und wütend bist, dass du es dennoch immer noch liebst. Für dich ist die Liebe da, nur gerade nicht im Vordergrund. Für dein Kind ist in diesen Momenten die Liebe komplett verschwunden. (Wie du mit deinem Kind weniger schimpfen musst, erfährst du übrigens hier: Erziehen ohne Schimpfen...)
Deshalb ist es nach wie vor wichtig, dein Kind in Wutanfällen zu begleiten. Siehe dazu Tipps für den Umgang in der Trotzphase mit 2 bis 3 Jahren
Darüber hinaus kannst du mit deinem 4- oder 5-jährigen Kind wertvolle Strategien zum Wutabbau gemeinsam durchführen und es dazu anleiten. Ziel ist es, deinem Kind zu helfen, seine Wut einschätzen zu lernen, mit ihr umzugehen und sie gemeinsam aufzulösen.
In diesem Alter legst du die ersten Grundsteine für einen konstruktiven Wutabbau und Gefühlsumgang. Finde heraus, was deinem Kind gut tut und lebe selbst auch einen angemessenen Wutumgang vor.
Erinnere deinen 4- oder 5-jähriges Trotzkopf immer wieder an 4 Regeln:
Wut ist okay und darf gelebt werden!
Du darfst keinen anderen verletzen!
Du darfst dich selbst nicht verletzen!
Es darf nichts kaputtgehen!
Hier findest du Beispiele, wie du deinem Kind konstruktiven Wutabbau zeigen und vorleben kannst:
- Körperliches Wutventil: Lass dein Kind sich körperlich austoben, z.B. blitzschnell rennen, mit den Füßen stampfen, mit den Fäusten trommeln, die Treppen rauf- und runterflitzen, Trampolin springen, in einen Boxsack boxen, auf ein Kissen einschlagen, zu einem bestimmten “Wutlied” wild tanzen, etc.
- Verbales Wutventil: Für manche Kinder kann es eher befreiend sein, wenn sie schreien oder wild herum schimpfen dürfen. Dazu kannst du ein eigenes Wutkissen bereitstellen, in das es lauthals reinschreien kann. Oder gestalte mit deinem Kind gemeinsam einen “Brüllkübel” oder eine “Wutbox” aus Schuhkarton (vorne ein Loch ausschneiden), in die es reinschreien kann und Beschimpfungen loswerden darf
- Wuttier: Lass dein Kind ein wütendes Tier nachahmen, z.B. eine fauchende Katze oder einen brüllenden Löwen. Es soll nicht nur die Geräusche nachahmen, sondern die gesamte Körperhaltung dazu einnehmen. Funktioniert auch wunderbar bei Geschwistern, die sich als wütende Tiere begegnen, ohne den anderen zu berühren und zu verletzen
- Wut-abschütteln-Spiel: Schüttelt euch gemeinsam kräftig von Kopf bis Fuß durch. Stellt euch dabei vor, wie der ganze Ärger aus den Armen und Beinen raus geschüttelt wird. Mit einem bestimmten Wutsong macht es gleich noch mehr Spaß und löst Anspannungen
- Zauber-Wutbewegung: Findet heraus, welche besondere Wutbewegung gemacht werden kann, wenn die Wut kommt. Z.B. alle Muskeln im Körper fest anspannen, mit dem Fuß einmal fest aufstampfen, Augen und Gesichtsmuskeln fest zusammenkneifen, Arme überkreuzt den eigenen Brustbereich fest umschlingen oder dreimal kräftig durch die Nase ein- und ausatmen
- Wuthütte: Bastelt gemeinsam mit einer großen Kartonschachtel an einer Wuthütte. Gestaltet sie ganz nach euren Belieben (Anmalen, etwas Ankleben, Fenster, Dachlucke einschneiden, etc.). In der Wuthütte dürfen alle Gefühle freien Lauf gelassen werden
- Wut wegschießen: Zerknüllt dafür alte Zeitungen oder Taschentücher oder ihr nehmt Softbälle und werft diese an die Wand. Jeder Wurf steht für eine bestimmte Situation oder ein Gefühl, dass auch ausgesprochen werden darf
Mach am besten immer selber mit, um deinem Kind ganz konkret die Strategien zu zeigen und wende sie selbst auch bei einem eigenen Wutanfall an.
Mit diesen Strategien lehrst du deinem Kind, dass es sich nach und nach mit Übung und Erinnern selbst beruhigen kann.
Das größte Geschenk, was du in der Kindererziehung deinem Kind geben kannst!
Erste Hilfe in Alltagssituationen
Hier möchte ich noch auf typische Alltagssituationen eingehen, die jedes Elternteil kennt und jedes Kind irgendwann mal in Laufe seiner Trotzphase durchmacht.
1. Wutausbrüche in der Öffentlichkeit
Der wohl gefürchtetste Wutausbruch-Tatort für alle Eltern! Egal ob im Supermarkt, im Schwimmbad oder im Restaurant. Überall dort, wo fremde Augen auf uns und unser Kind schauen, steigt der Druck und wir können kaum gelassen bleiben.
Wirst du selbst jedoch auch nervös, hektisch oder wütend, hilft das deinem Kind kein bisschen weiter.
Deshalb gilt hier:
Verlasse so rasch wie möglich den Schauplatz und suche dir ein ruhiges Eckchen für dich und dein Kind. Dort kannst du dich selbst beruhigen und entspannt warten, bis sich dein Kind auch wieder beruhigt hat.
Ist das Gefühl bei deinem Kind noch nicht ganz am Überkochen, kannst du dein Kind ablenken und einen komplett anderen Impuls setzen. Ablenken ist nicht immer förderlich, weil die Gefühle nicht verarbeitet werden. Aber gerade in so einer Situation ist Ablenken die bessere Wahl und strapaziert weniger deine eigenen Nerven.
2. Kind will sich nicht anziehen
Das kennst du sicher auch…
Du musst in der Früh zur Arbeit oder ihr habt einen Termin und partout will sich dein Kind nicht anziehen.
Zwei Erklärungen, warum dein Kind nicht das macht, was du willst:
- es WILL aus für ihn wichtigen Gründen nicht, kann es aber (noch) nicht verbal ausdrücken oder
- es KANN nicht, weil es gerade überfordert ist
Wenn dein Kind spielt oder herumtrödelt, verfolgt es gerade ein anderes Ziel als du. Aus Sicht deines Kindes hat es es selbst nicht eilig und muss nirgendwo hin. Akzeptiere zuerst mal dieses andere Ziel.
Dann merke dir eines:
Es braucht eine bewusste Kontaktaufnahme, damit dein Kind dein Ziel versteht und zur Kooperation kommen kann.
Bevor du mit deiner Aufforderung loslegst, beachte folgendes:
- Stelle Augenkontakt zu deinem Kind her
- Sprich es mit dem Namen an
- Berühre es sanft an der Schulter, am Arm, Knie, Rücken, etc.
- Quatsch mit deinem Kind, frage was es gerade Interessantes macht, bringe dein Kind zum Lächeln oder zum Nicken
Vermittle deinen Wunsch folgendermaßen:
- Verwende kurze Sätze
- Gib konkrete Handlungsanweisung
- Formuliere es positiv, sag was dein Kind machen soll (z.B. “Halte dich hier gut fest” anstatt was es nicht machen soll z.B. “Fall nicht runter”)
- Gib deinem Kind ein paar Sekunden Zeit damit es die Aufforderung von dir verarbeiten kann
Oft kommt es vor, dass Kinder Sachen nicht mehr machen, obwohl sie bereits motorisch fähig dazu sind. Das passiert meistens, wenn der Tag schon sehr lange für die Kids war, zu wenig echter Kontakt zur Bezugsperson stattgefunden hat oder die Kinder sonst irgendwie überfordert sind.
Da benötigt es eine Extra Portion Geduld, Verständnis und Güte von dir, dass du es einfach unterstützt, dort wo dein Kind dich gerade braucht.
3. Kind ist sensibel und weint
Ist dein Kind sehr sensibel, eventuell hochsensibel und weint es ständig, nimm die Gefühle deines Kindes ernst.
Auch wenn dein Kind bei jeder Kleinigkeit, die du nicht nachvollziehen kannst, zu weinen anfängt. Begleite dein Kind in seiner Gefühlsbewältigung, in dem du sagst, was in deinem Kind vermutlich vorgehen wird. Weint es plötzlich, weil es traurig, verzweifelt oder wütend ist?
Zeige deinem Kind Mitgefühl und Verständnis. Grenze dich selbst jedoch ab und versuche nicht mitzuleiden. Mitfühlen ist nicht gleich mitleiden.
Hab keine Angst vor Tränen und vor unkontrolliertem Weinen. Bleib bei deinem Kind, bleibe selbst ruhig und steh ihm bei. Gib ihm die Zeit und die Möglichkeit, um alle Tränen weinen zu dürfen.
Vermeide unbedingt Bezeichnungen wie Mimose, Heulsuse, Angsthase, Sensibelchen oder dergleichen. Das hilft definitiv nicht weiter!
Ist dein Kind eher dünnhäutig oder ängstlich veranlagt, dann lese dir unbedingt unseren Artikel "Ängstliche Kinder stärken - 14 Tipps gegen Angst und Schüchternheit" durch.
Sieh die positiven Seiten an deinem Kind und schätze es. Überlege dir: Was sind die Stärken deines Kindes, weil es eben so sensibel ist?
Besonders (hoch-)sensible Kinder brauchen Unterstützung, damit sich ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gut weiterentwickeln können.
Leg dir dazu gleich unser Komplettset zu. Da erhältst du umfassende Informationen, wie du als Elternteil dein Kind stark und selbstbewusst fürs Leben machen kannst. Gönne deinem Kind zusätzlich regelmäßig unsere speziellen Mutmach-Mentalgeschichten, die deinem Kind Sicherheit und innere Stärke verleihen.4. Kind schreit bei jeder Kleinigkeit
Dein Kind rastet bei jeder Kleinigkeit aus und schreit wie am Spieß los?
Dann erlebt dein Kind gerade sehr viel Frust!
Check mal euren Tagesablauf durch:
- Hört es ständig ein “Nein”, wird dein Kind ständig gemaßregelt?
- Muss dein Kind zu viele Entscheidungen treffen?
- Wird es nicht ausgewogenen ernährt (Dauersnacken stillt oft nicht den Hunger)
- Wird die Liebe zu ihm an Bedingungen geknüpft?
- Muss das Kind von einem Ort zum anderen hetzen und hat es dadurch viele Übergänge?
- Kann dein Kind beim Spielen in Ruhe forschen?
- etc.
Wenn dein Kind ständig ausrastet und dauernd so heftige Trotzreaktionen zeigt, gilt vor allem eines: Druck und Stress rausnehmen!
Andauerndes Geschrei strapaziert enorm die elterlichen Nerven. Fühlst du dich überfordert mit deinem Kind, dann scheue dich nicht davor Hilfe zu holen. Bei meinem Coaching unterstütze ich dich gerne und ich gebe dir ganz individuelle Erziehungstipps, um euren Familienalltag zu entspannen.
5. Kind hört nicht und ist aggressiv
Aggressives Verhalten ist eine typische Trotzreaktion. Viele Kleinkinder sind aggressiv, wenn etwas nicht so klappt wie sie es wollen. Frustration wird zur Wut und Wut zur Aggression. Das ist so, weil das Kind die Wut noch nicht anders ausdrücken kann.
Beim Gehirn deines Trotzkopfes ist die notwendige Impulskontrolle noch nicht ausgereift, um starke Gefühle wie Wut zu unterdrücken oder adäquat auszudrücken.
Es KANN gerade nur körperlich reagieren.
Wie bereits weiter oben beschrieben, gilt folgendes:
- Schütze dich (halte ein Polster oder ähnliches zwischen dich und dein Kind)
- Schütze andere (gehe aktiv dazwischen, halte deine Hand als Barriere zwischen die Kinder)
- Nimm es nicht persönlich
- Mach kein Machtspielchen draus
- Lenke die Aggressionsenergie um
In diesen Momenten ist dein Kind auch nicht ansprechbar und schon gar nicht kann es nun deinen Aufforderungen nachgehen. Es ist einfach nicht fähig dazu!
Deshalb lass die Wut vorbeiziehen, bleib bei deinem Kind, begleite es mit deinen ruhigen Worten, zeige ihm einen konstruktiven Wutabbau!
Erst dann kannst du wieder mit ihm in Kontakt gehen (siehe hier), um deine Ziele zu vermitteln.
6. Kind schlägt, beißt, haut, beleidigt Mutter oder andere
Schlagen, beißen, schimpfen, hauen, hysterische Schreianfälle...als das sind ganz normale Trotzreaktionen.
Spielen zwei oder mehrere Kleinkinder miteinander und eines beginnt das andere zu schlagen, schreite sofort ein.
Gehe zwischen die beiden und lass erstmal die Gemüter sich beruhigen.
Wenn sie sich beruhigt haben, kannst du mit beiden sprechen und erklären, was gerade ablief. Finde heraus, was jedes Kind will, ohne jemanden als den Bösewicht zu verurteilen. Sei nicht Schiedsrichter, sondern Vermittler zwischen den beiden.
Sucht gemeinsam nach Lösungen.
Mehr zur aktiven Konfliktbegleitung findest du in meinem Komplettset.7. Trotzphase bringt dich selbst an deine Grenzen
Du wirst selbst unfassbar wütend, wenn dein Kind wegen jeder Kleinigkeit schreit oder um sich herum schlägt?
Wisse: Dein Kind macht gerade etwas FÜR sich und nicht GEGEN dich! Ein Wutanfall hat nichts damit zu tun, dass du eine schlechte Mutter oder Vater bist. Deine eigenen Gefühle werden gerade alarmiert.
Steigt die Wut in dir hoch, mach folgendes:
- Atme - atme - atme - mindestens für 90 Sekunden!
- Schrei deine Wut zur Decke raus
- Stell dir einen schönen Moment mit deinem Kind vor z.B. als du es zum ersten Mal in den Händen gehalten hast oder wenn es schläft
- Wende am besten selbst eines dieser Wutventile an
Und eines ist besonders wichtig:
Sorge im Vorfeld gut für dich selbst! Kinder großzuziehen erfordert oftmals viel Kraft. Deshalb finde unbedingt heraus, was deine Energiequellen sind und pflege sie regelmäßig.
Überlege dir, wo und wie du selbst Kraft tankst, was machst du, damit es dir gut geht?
- Was entspannt dich?
- Was erfüllt dein Herz?
- Wann spürst du die Leichtigkeit und Freude des Lebens?
Beachte, dass es nicht immer der 3-tägige Wellnessurlaub sein muss, sondern überlege dir die Antworten, die du täglich umsetzen kannst.
Finde heraus, welche Kleinigkeiten im Alltag dir selbst neue Energie verschaffen!
Überkommt dich dennoch immer wieder die Wut, unterstütze ich dich gerne. Bei meinem Coaching gehen wir deiner Wut auf den Zahn und ich helfe dir, deine Wut ein für alle mal aufzulösen. Klick hier rein und vereinbare gleich ein kostenloses Erstgespräch.
Häufige Fragen zum Thema Trotzphase
Warum sind Trotzphasen wichtig?
In der Entwicklungspsychologie der Kinder ist diese Phase eine der wichtigsten überhaupt. Jeder Trotzanfall ist eine Übungseinheit in Bezug auf Gefühlsregulation, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und Stressabbau.
Es lernt gerade die volle Bandbreite an Gefühlen kennen und auch, wie es damit umgehen kann. Das ist wichtig, damit dein Kind sein Innenleben kennenlernt. Denn dann kann es besser mit Stressfaktoren von außen zurechtkommen.
Das sind wichtige Grundlagen für ein gesundes Selbstwertgefühl, für die Ausgeglichenheit und für die Empathiefähigkeit anderen gegenüber.
So schwer es manchmal fällt:
Erfreue dich an deinem Trotzkind so gut es geht.
Es entwickelt sich gerade prächtig und alles was du tun musst, ist den Trotzanfall auszuhalten und deinem Kind beim Üben mit Geduld und Einfühlungsvermögen zur Seite zu stehen.
Helfen Bachblüten, Globuli und Co bei Wutausbrüchen?
Bachblüten und Homöopathie können eine wertvolle Unterstützung für dein Kind sein. Beachte jedoch, dass das Trotzen deines Kindes ein natürlicher Reifungsprozess ist und keine Krankheit.
Wichtig ist, dass du nicht selbst herum experimentierst, sondern dich von erfahrenen Naturheilpraktikern beraten lässt. Diese betrachten dein Kind ganzheitlich und können gezielt und individuell Naturmitteln empfehlen.
Wann ist die Trotzphase am schlimmsten?
Kurz bevor dein Kleinkind einen Entwicklungsschub macht, kann das Trotzen am schlimmsten sein.
Vor allem im Alter zwischen 2 und 3 Jahren lernen die Kinder motorisch und sprachlich sehr viel. Und wie es beim Lernen üblich ist, gelingt nicht alles gleich auf Anhieb. Deshalb kommt es in dieser Zeit zu sehr viel Frust und dadurch zu viel Trotz.
In belastenden Lebensphasen wie bei der Geburt von einem Geschwisterchen, Umzug, Krankheit, Kindergarten-Eingewöhnung, Einschulung, Verlust von geliebten Menschen, Tieren oder Gegenständen, etc. kommt es auch vermehrt zu Trotzanfällen.
Mach dir deshalb klar, dass jede Phase ein Ende hat.
Zusammenfassung: So durchstehst du die Trotzphase
Die Trotzphase ist eine wichtige Zeit in der Entwicklung deines Kindes. Dein Kind lernt seinen Willen und seine Gefühle kennen.
Dein Kind befindet sich in einem ganz normalen und notwendigen Reifeprozess. Dabei lernt es Durchhaltevermögen zu erlangen, mit Frustration umzugehen, seine eigenen Gefühle kennen und Stress abzubauen.
Gestehe deinem Kind seine momentanen, heftigen Gefühlen zu. Sprich aus, welche Gefühle dein Kind gerade fühlt und steh ihm bei. Halte die Tränen, die geweint werden, mit deinem Kind gemeinsam aus.
Sind die Gefühle abgeklungen, kannst du mit deinem Kind über den Vorfall sprechen und deine Wünsche äußern.
Mit meinen 9 Strategien kannst du im Vorfeld die Häufigkeit der Wutanfälle vermindern.
Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld überstehst du diese schwierige Phase und spätestens in ein paar Jahren werdet ihr beide drüber schmunzeln ... versprochen!
Weitere tolle Tipps im Umgang mit Wutanfällen findest du hier: StarkeKids Ratgeber - Mach dein Kind stark und selbstbewusst fürs Leben