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Kinderyoga: Tolle Übungen für Zuhause (inkl. Yogageschichte)

Yoga ist beliebt und hat viele positive Auswirkungen. Und zwar nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder profitieren sehr von regelmäßigen Yoga-Übungen.

Dabei unterscheidet sich Kinderyoga natürlich ein bisschen vom Erwachsenenyoga, denn in erster Linie soll es Spaß machen. So werden die Yogaübungen (Asanas genannt) oft spielerisch, z.B. mit Hilfe von Geschichten oder Fantasiereisen vermittelt.

Und ihr müsst dazu nicht extra in ein Yoga-Studio gehen. Es gibt viele tolle Yoga-Übungen, die ihr auch zu Hause ausprobieren könnt.

Also, wie sieht’s aus? Hast du Lust, mit deinem Kind Yoga zu machen?

Ich erkläre dir, wie du sogar schon mit Kleinkindern Yoga üben kannst. Dazu gibt’s jede Menge Infos und Tipps, worauf du achten solltest. 

Als besonderes Extra bekommst du eine Yoga-Geschichte mit den dazugehörigen Übungen zum kostenlosen Download.

Kinderyoga Mädchen macht die Asana Baum

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Was bewirkt Kinderyoga? 10 faszinierende Folgen, wenn dein Kind regelmäßig Yoga macht

Kinderyoga_Junge sieht entspannt und glücklich aus

Leider bewegen sich unsere Kinder heutzutage zunehmend weniger. Sie verbringen immer mehr Zeit am Schreibtisch, Fernseher, PC oder Tablet und werden viel öfter mit dem Auto herumgefahren. 

Dazu kommen häufig Stress und Hektik im Alltag, hohe schulische Anforderungen, psychische Probleme oder Störungen wie ADHS und Co. 

Um all dem möglichst zeitig entgegenzuwirken, ist Kinderyoga hervorragend geeignet. Dies beweisen auch zahlreiche Studien...

Was Kinderyoga bewirkt:

  1. 1
    Yoga stärkt den Körper: verbessert Kraft, Ausdauer, Koordination, Gleichgewicht, Beweglichkeit und Motorik und auch die Körperwahrnehmung verbessert sich
  2. 2
    Yoga sorgt für einen besseren Schlaf
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    Yoga verbessert die Achtsamkeit, die Konzentration und das Gedächtnis, was sich wiederum positiv auf die schulischen Leistungen auswirkt (Studie)
  4. 4
    Yoga stärkt das Immunsystem und verbessert das allgemeine Wohlbefinden (Studie)
  5. 5
    Yoga sorgt für Entspannung, Ruhe und Ausgeglichenheit – dadurch hilft es auch z.B. bei ADHS (Studie) oder autistischen Störungen
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    Kinderyoga kann helfen, Aggressionen abzubauen
  7. 7
    Yoga hilft, Stress zu reduzieren und Ängste – zum Beispiel Schulangst – abzubauen (Studie)
  8. 8
    Kinderyoga unterstützt die emotionale Entwicklung, verbessert die Konfliktfähigkeit und das Sozialverhalten und erhöht die Frustrationstoleranz
  9. 9
    Ebenso stärkt Kinderyoga das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und wirkt generell positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung (Studie)
  10. 10
    Und zu guter Letzt verbessert Kinderyoga die Kreativität und Fantasie.

Du siehst:

Kinderyoga hat zahlreiche positive Auswirkungen auf Körper und Psyche deines Kindes.

Aber wann ist nun das beste Alter, um mit Yoga zu beginnen? Das verrate ich dir jetzt:

Von Baby bis Teenager: Wann eignet sich Kinderyoga?

Kinderyoga mit einem Baby

Kurz gesagt: Yoga ist für JEDES Alter geeignet. Sogar mit einem Baby kannst du schon erste Yoga-Übungen machen.

Natürlich sollte das Kinderyoga auf das jeweilige Alter angepasst sein. Kleinere Kinder üben eher spielerisch, ältere Kinder möchten dann schon „richtige“ Yoga-Übungen machen.

Bevor wir zu den konkreten Tipps und Übungen kommen, hier ein paar Hinweise zur jeweiligen Altersgruppe:

Yoga mit Baby

Bereits mit einem Baby kannst du Yoga in euren Alltag integrieren. Das tut nicht nur deinem Kind gut, sondern sorgt auch bei dir für Entspannung und Ausgleich. Vor allem, wenn du ein besonders anstrengendes Baby – z.B. ein High Need Baby – hast, solltest du versuchen, regelmäßig ein paar Yoga-Übungen zu machen.

Dazu praktizierst du am besten selbst Yoga. Dein Baby kann dabei vor, neben oder auf dir liegen. Halte Blickkontakt und baue immer wieder Berührungen, Streicheleinheiten usw. in deine Übungen mit ein. 

Auch Atemübungen eignen sich sehr gut, du kannst sie sogar beim Stillen machen.

Zusätzlich kannst du z.B. die Füßchen deines Babys behutsam aneinanderreiben, seine Beinchen bewegen, als würde es Radfahren oder rudernde Armbewegungen sowie kreisende Bewegungen mit seiner Hüfte machen. Auch Babymassagen lassen sich super integrieren.

Sei dabei immer sehr vorsichtig. Achte darauf, dass sich dein Baby wohl fühlt und übertreibe es nicht. 

Denk daran – Yoga ist kein Leistungssport, sondern soll Spaß machen und das Wohlbefinden steigern.

Yoga mit Kleinkind (1-3) 

Je älter und mobiler dein Kind wird, desto mehr kannst du es zu spielerischen Yoga-Übungen animieren. Am besten eignen sich Vergleiche mit Tieren, die du auch gerne in kurze Geschichten einbauen kannst (mehr dazu im nächsten Abschnitt).

Hier sind ein paar Ideen, wie du dein Kind zu Yoga-ähnlichen Übungen anleiten kannst.

Körper- und Bewegungsübungen:

  • Mach dich ganz klein und rund wie ein Igel.
  • Und jetzt recke und strecke dich und mach dich so lang wie eine Giraffe.
  • Du bist ganz schwer und stapfst herum wie ein Elefant.
  • Jetzt bist du ein Käfer und krabbelst durch den Raum.
  • Lauf auf allen Vieren wie ein Hund und wedele mit dem Schwanz.
  • Und jetzt hüpfe wie ein Frosch.
  • Sei ein Vogel und schlage mit deinen Flügeln (= Armen) auf und ab.
  • Schlängele dich wie eine Schlange hin und her (Kind liegt am Boden).
  • Und jetzt bist du ein Baum, wie lange kannst du ganz still stehen, ohne zu wackeln?

Atemübungen:

  • Hol ganz tief Luft, sodass du dick und rund bist wie ein Luftballon.
  • Jetzt puste die Luft heraus wie ein starker Sturm.
  • Brülle wie ein Löwe – so laut und so lange du kannst. (Wenn die Lautstärke stört, kann gerne in ein Kissen gebrüllt werden.)
  • Und nun summe leise wie eine Biene.

Beobachte aufmerksam die Natur, dann fallen dir vielleicht noch mehr tolle Vergleiche ein. 

Baue diese Übungen regelmäßig in euren Tagesablauf ein, zum Beispiel nach dem Mittagsschlaf zum Wachwerden oder wenn du merkst, dass dein Kind anfängt herumzutoben.

Yoga mit Kindern von 3 bis 6 Jahren

Auch mit Kindergartenkindern kannst du die zuvor genannten Beispiele nutzen. Fange an, die Übungen nach und nach zu kombinieren, sodass etwas längere Übungssequenzen entstehen.

(Im folgenden Abschnitt findest du eine Yoga-Geschichte zum Downloaden, sie ist perfekt für diese Altersgruppe geeignet.)

Die Übungszeit sollte etwa 30 bis maximal 45 min betragen und spielerisch sowie abwechslungsreich sein. Am besten mischst du ruhige Übungen mit solchen, bei denen sich dein Kind viel bewegen kann. Dann wird es nicht langweilig.

Eine Alternative zum Yoga sind übrigens Entspannungsübungen wie z.B. die progressive Muskelentspannung. Hier findest du 3 Übungen dazu:

Yoga für Kinder von 6 bis 10 Jahren

Im Grundschulalter kannst du mit deinem Kind nach und nach mehr klassische Yoga-Übungen machen. Meistens zeigen Kinder in dem Alter von selbst Interesse am „richtigen“ Yoga und möchten auch wissen, was die einzelnen Übungen bewirken. 

Die Yoga-Stunde darf jetzt auch bis zu 60 min dauern. Nach wie vor gilt jedoch, dass dein Kind Spaß daran haben sollte.

Yoga für Kinder ab 11 Jahren

Dein Kind ist nun alt genug für klassisches Yoga. Gerade bei Mädchen sind tänzerische Yoga-Flows sehr beliebt. Aber auch für Jungen ist Yoga durchaus geeignet.

Auch Meditationen und Achtsamkeitsübungen lassen sich nun gut integrieren.

Besonders in der Pubertät kann Yoga deinem Teenager dabei helfen, ausgeglichener zu sein und besser mit den Veränderungen des Körpers und der Psyche klarzukommen.

Kinderyoga für Zuhause: Was brauchst du dafür?

Kinderyoga Kind meditiert auf der Yogamatte und ist ganz entspannt

Das Beste an Yoga ist, dass du kein teures Equipment brauchst und dein Kind nicht extra in einem Verein oder Yoga-Studio anmelden musst.

Du benötigst:

  • eine freie Fläche in der Wohnung oder im Garten bei angenehmen Temperaturen (nicht zu kühl und nicht zu warm)
  • eine rutschfeste Matte (es muss keine super teure Yoga-Matte sein)
  • bequeme Kleidung, am besten aus Baumwolle (z.B. Leggings, Jogginghose, Shirt)
  • Yoga wird in der Regel barfuß gemacht. Ist es zu kühl, geht es auch mit rutschfesten Socken.
  • möglichst wenig Ablenkung von außen (vor allem bei kleinen Kindern wichtig)

Und dann kann es im Grunde auch schon losgehen. Lade dir unsere kostenlosen Yoga-Übungen für Kinder herunter und dann ab auf die Matte:  

Hilfreich ist natürlich, wenn du selbst ebenfalls Yoga praktizierst. Kinder lieben es, uns nachzuahmen und gemeinsam macht es sowieso viel mehr Spaß.

Du möchtest es lieber von einem Profi lernen?

Viele Yoga-Studios bieten Einzel- oder Schnupperstunden, sodass du nicht gleich einen teuren Vertrag abschließen musst. Und natürlich findest du auch im Internet zahlreiche Yoga-Videos für jedes Alter, von Anfänger bis Fortgeschritten.

Worauf du beim Kinderyoga achten solltest (Zusammenfassung)

Viele Tipps habe ich im Artikel schon erwähnt. Weitere Hinweise – speziell zu den Übungen – findest du bei den Yoga-Übungen für Kinder.  

Hier fasse ich für dich nochmal die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Yoga-Übungen für Kinder sollten spielerisch und altersgerecht sein.
  • Je kleiner das Kind ist, desto mehr Abwechslung braucht es bei den Übungen.
  • Kinder lieben es, wenn die Yoga-Übungen in Geschichten verpackt werden. Besonders eignen sich Tier- und Naturgeschichten.
  • Yoga ist für jede Altersgruppe geeignet und bereits mit Babys und Kleinkindern möglich. 
  • Kinderyoga-Kurse gibt es ab 3 Jahren, du kannst es aber auch gut zu Hause praktizieren.
  • Manchmal wird Yoga im Kindergarten oder in der Schule angeboten.
  • Je älter dein Kind ist, desto mehr klassische Yoga-Übungen kannst du einbauen.
  • Kinderyoga eignet sich für JEDES Kind, besonders profitieren Kinder mit ADHS, Konzentrationsproblemen, psychischen Problemen oder Autismus.
  • Vergiss Leistungsdruck und Perfektion – Kinderyoga soll Spaß machen und den Kindern ermöglichen, einfach sie selbst zu sein, zu entspannen und sich sowie ihren Körper wahrzunehmen.
  • Wichtig ist, regelmäßig zu üben – zum Beispiel einmal pro Woche 30 Minuten.
  • Besonders eignet sich der späte Vor- oder Nachmittag. Auf jeden Fall nicht direkt nach dem Essen.
  • Eine ruhige Yoga-Session, eventuell in Verbindung mit einer Mentalgeschichte oder Traumreise, kann auch vor dem Zubettgehen guttun und beim Einschlafen helfen.

Und nun ab auf die Matte und viel Spaß!