Dein Kind gähnt, du bringst es ins Bett – einkuscheln, zudecken, Küsschen – und 10 Minuten später schlummert es friedlich bis in die Morgenstunden. Ein Traum!
Leider sieht es in der Realität meistens ganz anders aus:
Stundenlange Schlafbegleitung, ständiges Herumwuseln im Bett, nächtliches Aufwachen mit lautstarkem Geschrei sind bei euch keine Seltenheit...
Du fragst dich, ob das alles normal ist oder dein Kind vielleicht unter Schlafstörungen leidet? Vor allem aber willst du wissen, was du tun kannst, damit ihr endlich alle eure wohlverdiente Nachtruhe bekommt.
In diesem Artikel gebe ich dir meine 6 bewährten Tipps für besseres Ein- und Durchschlafen.
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Du bist nicht du, wenn du müde bist...
Auch Ängste, Sorgen oder generell negative Gedanken verstärken sich bei Schlafmangel.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Unser Körper braucht den Schlaf zur Erholung sowie zur Regeneration seiner Zellen, der Nerven und des gesamten Immunsystems. Ähnlich wie ein Akku, der regelmäßig voll aufgeladen werden muss – wenn er immer nur auf 20% geladen wird, geht er früher oder später kaputt.
Wie oft, wie viel, wie lange? So ermittelst du den Schlafbedarf deines Kindes
Viele Eltern fragen sich, wie viel Schlaf ihr Kind denn eigentlich braucht. Wie oft es schlafen sollte, ab wann es durchschläft, bis zu welchem Alter es Mittagsschlaf macht und so weiter…
Es gibt zahlreiche Tabellen, wie viel Schlaf der Mensch in welchem Alter benötigt. Allerdings ist das Schlafbedürfnis auch sehr individuell.
Es hängt vom Alter ab, von den täglichen Herausforderungen bzw. Aktivitäten (und dabei sind geistige Tätigkeiten mitunter sogar anstrengender als körperliche) und vom persönlichen Bio-Rhythmus.
Auch verändert sich der Schlafbedarf durch äußere Umstände: Krankheiten, Entwicklungsphasen (wie Trotzphase, Autonomiephase, Wackelzahnpubertät, etc.), Temperaturen, Lichtverhältnisse, Geräusche und aufregende Ereignisse beeinflussen das Schlafverhalten deines Kindes. Hochsensible und gefühlsstarke Kinder haben ebenso einen speziellen Schlafbedarf.
Ich rate dir daher, den individuellen Schlafbedarf deines Kindes folgendermaßen zu ermitteln:
Beobachte dein Kind. Wann wird es müde? Wie schnell schläft es dann ein? Wie lange schläft es, wenn du es nicht weckst? (Bei Kita-/Schulkindern ermittelst du das am besten im Urlaub bzw. in den Ferien.)
Notiere die Schlafzeiten deines Kindes über mehrere Tage. Es sollte in dieser Zeit möglichst entspannt und ausgeglichen sein. So bekommst du einen guten Eindruck davon, wie viel Schlaf dein Kind eigentlich benötigt … und gerade bei Kindern und Jugendlichen ist das meistens mehr als wir denken!
Die 3 Zutaten für einen guten Schlaf
Wenn Schlaf für uns Menschen so wichtig ist … weshalb fällt dann vielen Kindern das Ein- und Durchschlafen so schwer?
Dafür gibt es verschiedene Gründe, die wir uns gleich im Einzelnen anschauen werden. Und natürlich verrate ich dir auch, wie du sie beheben oder verbessern kannst.
Vorab kann ich dir zu deiner Beruhigung versichern, dass es in der Regel vollkommen normal ist, wenn dein Kind (phasenweise) schlecht schläft. Echte Schlafstörungen kommen eher selten vor. Ich gehe am Ende des Artikels noch genauer darauf ein.
Zunächst betrachten wir mal die ganz normalen Probleme bzw. was dein Kind braucht, um gut ein- und durchschlafen zu können:
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Diese Übungen helfen deinem Kind:
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1. Müdigkeit
Logischerweise muss dein Kind müde sein, damit es schlafen kann. Legst du es zu fit und wach ins Bett, wird es vermutlich nicht oder nicht lange liegen bleiben. Aber auch ZU müde kann problematisch werden. Sicher kennst du das, wenn dein Kind einen gewissen Grad an Müdigkeit überschritten hat, ist ein Wutanfall bereits vorprogrammiert … es dann zur Ruhe zu kriegen, ist verdammt schwierig.
Die Kunst besteht also darin, dein Kind nicht zu früh ins Bett zu bringen, aber auch nicht zu spät (das gilt für mittags und abends gleichermaßen.) Dabei helfen dir die Ermittlung des Schlafbedarfs deines Kindes, ein regelmäßiger Tages- und Schlafrhythmus sowie aufmerksames Beobachten deines Kindes.
Bereits als Baby zeigt dir dein Kind deutlich, wenn es müde wird. Es gähnt, reibt sich die Äuglein oder an den Ohren oder die Ohren werden rot. Je besser du diese Anzeichen kennst und darauf achtest, desto leichter wird es, dein Kind zum richtigen Zeitpunkt schlafen zu legen.
Ein regelmäßiger Rhythmus hilft deinem Kind zusätzlich, da sich der Körper mit der Zeit darauf einstellt. Versuche – soweit es möglich ist – aber auch den Bio-Rhythmus deines Kindes zu beachten. Wenn du beispielsweise merkst, dass dein Kind um 19 Uhr viel leichter und schneller einschläft als um 18:30 Uhr, dann richte die Schlafenszeit so ein.
Da ist es dann aber wichtig, diesen Rhythmus auch am Wochenende oder im Urlaub beizubehalten. Lässt du dein Kind dann plötzlich bis um 23 Uhr aufbleiben und am nächsten Tag bis 10 Uhr ausschlafen, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn alles durcheinander gerät.
2. Sicherheit
Ein Kind muss sich sicher fühlen, um schlafen zu können. Ein Gefühl von Unsicherheit ist die häufigste Ursache für Einschlafprobleme oder Durchschlafschwierigkeiten.
Und gleichzeitig wird dieser Punkt in der Regel von Eltern am stärksten unterschätzt …
WIR wissen ja, dass es im Kinderzimmer sicher ist. Wir wissen, woher die komischen Geräusche kommen und dass kein Monster im Schrank lauert. Und wir wissen auch, dass wir in der Nähe unseres Kindes bleiben und es jederzeit beschützen und versorgen. Dein Kind weiß das alles nicht!
Um sich hier besser in dein Kind hineinversetzen zu können, stell dir mal folgendes Szenario vor:
Du bist mit deinen Freunden auf einem Survival-Tripp in der Wildnis. Ihr findet eine Höhle für die Nacht. Deine Freunde sagen dir, dass du dort schlafen sollst, sie selbst suchen sich einen anderen Unterschlupf. Was geht da in dir vor?
Ich schätze, du denkst sowas wie: „Nee, Moment mal, warum bleiben wir nicht zusammen? Wer weiß, was in dieser Höhle alles lauert? Und was, wenn nachts irgendwas von draußen reinkommt? Ahhh! Kann ich wenigstens eine Fackel haben, damit es hier nicht so dunkel ist?“
Genauso fühlt sich dein Kind! Auch wenn es total unlogisch ist – das ist noch aus Urzeiten genetisch verankert und ein ganz normaler Teil des Überlebensinstinkts. Und auch das Durchschlafen ist keine angeborene Fähigkeit, wie du dir mit einem Blick zurück in die Steinzeit sicher denken kannst.
Wie du deinem Kind helfen kannst, sich sicher zu fühlen, verrate ich dir im nächsten Abschnitt. Zunächst schauen wir uns noch die 3. Zutat für einen guten Schlaf an:
3. Entspannung
Müdigkeit alleine reicht nicht, um schlafen zu können. Du musst auch entspannt sein.
Wie oft hast du selbst schon todmüde im Bett gelegen und dich unruhig hin und her gewälzt, weil du tausend Gedanken, Sorgen, Probleme, Projekte etc. im Kopf hattest, die dich einfach nicht haben schlafen lassen? Kennst du, oder? Deinem Kind geht’s genauso.
Es hat jeden Tag eine Unmenge von Eindrücken zu verarbeiten. Für Babys und Kleinkinder ist alles total spannend und aufregend, sie entdecken die Welt, lernen jeden Tag etwas dazu und all das muss ihr Gehirn erstmal verarbeiten. Hochsensible, gefühlsstarke und autistische Kinder haben mit der Eindrucksverarbeitung sehr häufig große Probleme.
Später kommen dann Erlebnisse in Kita/Schule dazu – sowohl positive als auch negative. Aber auch innerhalb der Familie kann es Ereignisse geben, die das Kind sehr beschäftigen … Familienfeiern bzw. besondere Feiertage zum Beispiel, ein neues Haustier, ein Umzug, ein neues Geschwisterchen, Streit mit den Geschwistern oder wenn die Eltern streiten, Mobbing in der Schule, ein Todesfall in der Familie und und und. Die Liste ist unendlich lang.
Wie du deinem Kind helfen kannst, zu entspannen und diese ganzen Eindrücke zu verarbeiten, erfährst du ebenfalls im nächsten Abschnitt …
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6 bewährte Tipps, damit dein Kind besser ein- und durchschläft
Die folgenden Tipps beziehen sich vor allem auf die Aspekte „Sicherheit“ und „Entspannung“.
Für Babys und Kleinkinder (0 bis ca. 5 Jahre) ist die Sicherheit das Wichtigste, um schlafen zu können. Je älter das Kind wird, umso mehr Bedeutung bekommt die Entspannung.
Beginnen wir mit dem Thema „Sicherheit“:
1. Gemeinsam statt einsam
Erinnere dich an das Beispiel mit der Höhle. Dein Kind fühlt sich viel sicherer, wenn du es nicht alleine lässt.
Bei Babys machen wir das automatisch. Wir wiegen sie in den Schlaf oder fahren sie im Kinderwagen herum, bis sie eingeschlafen sind. Anschließend bleiben wir möglichst in der Nähe, um jederzeit zur Stelle zu sein, wenn das Baby aufwacht und eventuell weint oder schreit.
Je älter das Kind wird, desto größer wird unsere Erwartung, dass es alleine ein- und durchschlafen soll. Für das Kind ist dies jedoch meistens sehr schwierig …
Was kannst du also tun?
Rituale sind gerade beim Einschlafen sehr wertvoll. Wenn jeden Tag dasselbe passiert, fühlt sich dein Kind dadurch sicher. Auch wenn der Tag nicht so optimal verlaufen ist, bleib bei dem gewohnten Ritual. Das Ritual hat somit etwas Versöhnliches und Tag-abschließendes, was wiederum deinem Kind sehr hilft.
Beispiele für Einschlafrituale sind:
Um deinem Kind Sicherheit zu vermitteln, versuche beim Einschlafritual etwas Verbindendes zu machen. Du kannst zum Beispiel:
Im Idealfall gehst du mit deinem Kind gemeinsam schlafen! (Oh je, ich höre den Aufschrei an dieser Stelle.)
Natürlich weiß ich, dass sich das im normalen Alltag kaum umsetzen lässt. Ich möchte dennoch kurz darauf eingehen:
Exkurs „Familienbett“
Früher war es völlig normal, dass die ganze Familie in einem Bett oder zumindest einem Raum geschlafen hat. Und auch, dass alle gemeinsam zu Bett gegangen sind, sobald es dunkel wurde.
In der heutigen Zeit ist das eher unüblich oder aufgrund von Arbeitszeiten gar nicht machbar. Für das Kind hat es jedoch den Vorteil, dass es sich 1. sicher und geborgen fühlt und 2. nicht den Eindruck hat, irgendwie „bestraft“ zu werden, wenn es ins Bett muss, während die Eltern oder Geschwister noch wach bleiben dürfen.
Lass also dein Kind zumindest im Elternbett schlafen, wenn das zur allgemeinen Erleichterung beiträgt und hab kein schlechtes Gewissen deswegen. Es ist vollkommen normal!
Und ich kann dir versichern, dass es NICHT in deinem Bett liegen wird, bis es auszieht. 😉2. Höhle mit Licht
Ein Nachtlicht kann deinem Kind ebenfalls helfen, sich sicherer zu fühlen. Auch wenn es nachts wach wird, ist es angenehmer, wenn es dann nicht stockdunkel im Zimmer ist.
Gleichzeitig kann es helfen, wenn sich dein Kind eine „sichere Höhle“ bauen darf. Viele Kinder lieben es, sich aus Kissen, Decken und Kuscheltieren ein Versteck zu bauen. Oft wird das tagsüber oder maximal noch für den Mittagsschlaf akzeptiert, nachts soll das Kind dann aber „ganz normal“ in seinem Bett schlafen.
Warum? Ein Babybett hat „Wände“ rundherum und meistens einen Himmel darüber. Darin fühlt sich das Kind sicher und geborgen. Auch im Kinderwagen schläft es in einer kuscheligen „Höhle“. Was spricht dagegen, auch einem größeren Kind diese Form von Sicherheit zu geben und ihm zum Beispiel den Schlafplatz unter dem Hochbett einzurichten anstatt oben drauf?
3. Die Sache mit dem Durchschlafen
Wie bereits erwähnt, liegt das Durchschlafen eigentlich gar nicht in der Natur des Menschen. Es war zu Urzeiten einfach viel zu gefährlich! Auch wir Erwachsene wachen nachts auf, nur haben wir inzwischen gelernt, einfach weiterzuschlafen. Somit fällt es uns gar nicht auf, dass wir kurz munter waren.
Ärgere dich daher nicht, wenn dein Kind nachts wach wird. Sofern es nicht weint, belausche bzw. beobachte dein Kind und warte erstmal ab.
Oft finden Kinder alleine zurück in den Schlaf, vor allem, wenn sie es so gelernt haben. Daher sollte auch das Einschlafritual am Abend oder zum Mittagsschlaf so schlicht wie möglich gehalten werden. Je mehr Aufwand du dabei betreibst (mit stundenlangen Auf und Ab gehen, Hüpfball hüpfen, Föngeräusche, etc.), desto schwerer fällt deinem Kind dann nachts das Wiedereinschlafen.
Fängt dein Baby oder Kind dann doch an zu weinen oder zu schreien, geh sofort zu ihm und vergewissere dich, dass alles in Ordnung ist. Muss die Windel gewechselt werden, mach das mit so wenig Licht wie möglich und ohne großes Gerede, Musik oder dergleichen. Starte auf keinen Fall irgendein Bespaßungsprogramm!
Ansonsten gilt das Gleiche wie beim Einschlafen – bleib bei deinem Kind, atme selbst ruhig und sei einfach nur da. So lernt dein Kind, dass alles gut ist und es beruhigt wieder einschlafen kann.
4. Das System herunterfahren
Kommen wir vom Punkt „Sicherheit“ nun zu der Entspannung. Auch hier kannst du viel tun, um deinem Kind beim Ein- und Durchschlafen zu helfen.
Zunächst solltest du Aufregung – vor allem direkt im Bett – weitestgehend vermeiden. Wenn du merkst, dein Kind hat sich am Tag noch nicht ausreichend bewegt und ausgetobt, biete ihm das noch an, bevor ihr in das Bett geht. Vermeide auch folgendes:
Achte generell auf eine angenehme Atmosphäre in der Familie. Die bedürfnisorientierte Erziehung hilft dir dabei. Versuche Ruhe und Entspannung zu fördern. Und das heißt nicht, dass du dich jeden Abend 2 Stunden hinsetzen und meditieren musst. Du kannst auch Spaß und Schabernack mit deinem Kind haben, denn das erzeugt angenehme Gefühle. Angenehme und wohlwollende Gefühle führen schneller zu einer Entspannung. Du kannst auch nach dem Einschlafritual leise Tätigkeiten ausführen wie z.B. die Hausarbeit erledigen, aber vermeide Hektik und laute Geräusche.
Lass im Idealfall den Fernseher aus. Selbst wenn dein Kind noch nicht bewusst darauf achtet, so nimmt sein Unterbewusstsein die Töne und Bilder auf. Besonders Nachrichten sind meistens sehr negativ und wirken daher beunruhigend auf dein Kind.
5. Ein paar Methoden zur Entspannung
Je älter dein Kind wird, desto besser kannst du mit ihm bestimmte Entspannungsmethoden üben. Aber auch schon bei kleinen Kindern ist Entspannung ein wahres Wundermittel.
Hier hab ich ein paar Entspannungs-Tipps für dich:
6. Bestrafen oder belohnen? Weder noch!
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Bestrafe dein Kind niemals dafür, dass es nicht ein- oder durchschläft. Achte auf eine Erziehung ohne Schimpfen. Auch für abendliches „Theater“ solltest du keine Strafe verhängen. Es hat immer Gründe, weshalb dein Kind nicht ins Bett will, nicht im Bett bleibt, dich x-mal ruft oder nachts wach wird. Das macht dein Kind nicht, weil es dich ärgern will!
Und du weißt selbst, dass man Schlaf nicht erzwingen kann. Wie oft hast du schon wach gelegen und dich geärgert, dass du nicht einschlafen konntest? Du weißt genau, dass du morgens früh raus musst und total gerädert sein wirst … aber je mehr du unbedingt einschlafen willst, desto weniger klappt das. Und da geht es deinem Kind nicht anders!
Ebenso finde ich Belohnungen NICHT hilfreich. Auch sie erzeugen indirekt Druck. Zwar erreichst du damit vielleicht, dass dein Kind abends oder nachts im Bett bleibt und nicht mehr nach dir ruft, aber wirklich glücklich ist es damit wahrscheinlich nicht.
Der Schlaf selbst sollte die Belohnung sein. Dein Kind fühlt sich ja selbst viel besser, wenn es fit und ausgeschlafen ist. Also hilf ihm lieber mit den hier genannten Tipps, anstatt es anderweitig zu belohnen.
„Belohne“ es mit Liebe, Geduld, Geborgenheit und Entspannung – das ist das größte Geschenk und fördert einen guten, gesunden Schlaf, was deinem Kind resilienter macht.
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Fazit: Unterstütze dein Kind ohne Druck und Zwang
Einschlafen lässt sich nicht erzwingen. Achte lieber auf die 3 wichtigsten Zutaten für einen gesunden Schlaf: Müdigkeit, Sicherheit und Entspannung. Die Bedürfnisorientierte Erziehung hilft dir dabei.
Durchschlafen liegt nicht in der menschlichen Natur. Schraube deshalb deine Erwartungen runter und hilf deinem Kind dabei, selbstständig wieder einzuschlafen, indem du für dein Kind da bist.
Zum Abschluss habe ich hier noch häufig gestellte Fragen für dich zusammengefasst:
Häufig gestellte Fragen
Je nach Alter des Kindes sind Ein- und Durchschlafprobleme völlig normal.
Babys (0–12 Monate) müssen grundsätzlich zunächst ihren Wach- und Schlafrhythmus finden. Dieser verändert sich auch mit zunehmendem Alter ständig. Hinzu kommen Phasen wie das Zahnen oder Infekte, die das Schlafverhalten zusätzlich durcheinander bringen.
Auch bei Kindern in der Autonomie- / Trotzphase kommt es immer wieder vor, dass das Ein- und Durchschlafen nicht klappen will. Das sind zum Beispiel Entwicklungsschübe, Krankheiten oder Lebensveränderungen wie Kita- oder Schulstart, Umzug, Trennung der Eltern, ein neues Geschwisterchen und so weiter.
Je älter das Kind wird, desto mehr Einfluss haben auch Faktoren wie Stress, Ängste, Leistungsdruck, Überforderung, Mobbing, Probleme mit Freunden und hormonelle Veränderungen (Pubertät oder Wackelzahnpubertät).
Von einer Schlafstörung spricht man daher erst, wenn das Kind älter als 24 Monate ist und die Probleme über einen Zeitraum von mehreren Wochen bestehen. Wenn du allerdings unsicher bist, kannst du das Thema jederzeit beim Kinderarzt/-ärztin ansprechen und abklären lassen.
Es gibt viele Gründe, weshalb dein Kind nicht einschlafen kann. Generell gilt, dass es nicht absichtlich wach bleibt! Der Tagesrhythmus ist ebenso entscheidend und setzt die Voraussetzung für die Nacht. Wenn die Tage unruhig und actionreich sind, dann braucht dein Kind in der Nacht oft eine Extraportion an Nähe zu dir, die in der Nacht "nachgeholt" wird. Überlege, woran es liegen könnte …
Viele weitere Gründe wurden hier schon genannt, die du überprüfen und mit den genannten Tipps beheben kannst.
Du bringst dein Kind ins Bett und 5 Minuten später steht es wieder im Wohnzimmer? Bei kleinen „Stehaufmännchen“ nicht die Geduld zu verlieren, ist nicht leicht. Doch auch hier gilt: Es will dich nicht ärgern!
Versuche herauszufinden, was dein Kind eigentlich braucht bzw. woran es liegen könnte. Ist es vielleicht noch gar nicht müde? Möchte es einfach mehr Zeit mit dir verbringen? Ist es eifersüchtig, weil die älteren Geschwister noch aufbleiben dürfen?
Versuche bitte, nicht zu schimpfen oder ungeduldig zu werden. Nutze lieber die hier genannten Tipps und lege dich z.B. mit deinem Kind zusammen hin – du kommst ja sowieso zu nichts, wenn du es alle paar Minuten ins Bett zurückbringen musst.
Du hast schon alles versucht, aber dein Kind schläft trotzdem nicht ein?
Dann wäre es vielleicht ratsam, es grundsätzlich eine halbe Stunde später (oder auch eher) hinzulegen. Manchmal kann das schon Wunder bewirken, weil es besser zum Bio-Rhythmus deines Kindes passt. Probiere es einfach mal aus.
Der sogenannte Nachtschreck (Pavor nocturnus) und Schlafwandeln sind bei Kindern in der Regel völlig harmlos.
Beim Schlafwandeln sorge dafür, dass sich dein Kind nicht verletzen kann. Wecke es nicht! Bringe es behutsam ins Bett zurück und warte, bis es wieder ruhig schläft.
Der Nachtschreck kann für uns Eltern sehr aufwühlend sein. Wenn sich dein Kind gar nicht beruhigen lässt, bringe dein Kind in ein anderes Zimmer, drehe das Licht auf, öffne das Fenster. Sogar für einen Situationswechsel. Dann tröste dein Kind und bleib bei deinem Kind solange es eingeschlafen ist.
Normalerweise verschwinden diese Phänomene ganz von selbst wieder.
Albträume sind bei Kindern ebenfalls relativ häufig, da ihr Gehirn noch lernen muss, die vielen Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Hier helfen auch die bereits genannten Tipps, vor allem zur Entspannung.
Wenn dein Kind einen Albtraum hatte, beruhige es und lass es vom Traum erzählen – das hilft meistens. Bei regelmäßig auftretenden Albträumen kann es hilfreich sein, wenn das Kind am Tage den Traum aufmalt.
Bachblüten und homöopathische Globuli können unter Umständen helfen, wenn dein Kind grundsätzlich sehr unruhig, ängstlich oder unausgeglichen ist. Hier solltest du dich an eine/-n Heilpraktiker/-in deines Vertrauens wenden.
Medikamente brauchen Kinder höchstens, wenn medizinische Gründe und eine erwiesene Schlafstörung vorliegen. Bei manchen Krankheiten oder Entwicklungsstörungen (beispielsweise ADHS oder Autismusspektrumsstörungen) kann das Schlafverhalten beeinträchtigt sein. Gib deinem Kind aber trotzdem niemals Medikamente ohne ärztliche Rücksprache!
Nimm die Angst deines Kindes ernst. Aussagen wie „Es gibt keinen Grund, Angst zu haben!“ helfen überhaupt nicht.
Sprich mit deinem Kind über seine Ängste, wenn es schon etwas älter ist. Versuche ihm mehr Sicherheit zu vermitteln. Zahlreiche Tipps dazu findest du hier im Artikel.
Auch hier heißt es: hab Geduld, Verständnis und versuche herauszufinden, was deinem Kind fehlen könnte. Vielleicht ist ihm einfach zu warm oder zu kalt. Vielleicht hilft ihm ein Nachtlicht oder es braucht deine Nähe.
Prüfe auch euer Einschlafritual. Eventuell ist es nicht optimal geeignet, dass dein Kind lernt, alleine in den Schlaf zu finden. Schau dazu auch im Abschnitt „Die Sache mit dem Durchschlafen“.