Eine Krankheit jagt die nächste und du hast das Gefühl, dein Kind ist ständig krank?
Ob Husten, Schnupfen oder Mittelohrentzündung – kaum ist ein Infekt überstanden, wartet schon der nächste?! Du fragst dich womöglich, ob dein Kind eine Immunschwäche hat...
Ich kann dich beruhigen. Bei Kindern sind bis zu 12 Infekte pro Jahr vollkommen normal – vor allem bei Kindergartenkindern – und kein Grund zur Sorge.
Trotzdem gibt es natürlich ein paar Dinge, mit denen du das Immunsystem deines Kindes stärken kannst. Wie genau das geht, erfährst du jetzt:
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Gratis Online Seminar - Erziehen ohne Schimpfen
In diesem Seminar lernst du:
Wie sich das Immunsystem entwickelt
Lass uns zunächst kurz schauen, wie das Immunsystem bei Kindern überhaupt entsteht. Stimmt es, dass es sich erst durch die Krankheiten entwickelt?
Ja und nein...
Bereits Neugeborene haben ein voll funktionstüchtiges Immunsystem. Es ist allerdings noch nicht „trainiert“, sondern reagiert auf alle Keime gleich. Man nennt es auch ein unreifes oder unspezifisches Immunsystem (siehe dazu auch die folgende Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7293525/).
Mit jeder Krankheit, die das Kind durchmacht, lernt das Immunsystem dann dazu. So entwickelt sich nach und nach das spezifische oder auch erworbene Immunsystem.
Jede Erkrankung sorgt dafür, dass das Immunsystem stärker wird und dann schneller
und effektiver auf Krankheitserreger reagieren kann.
Ständig krank: Wann ist das Immunsystem ausgereift?
Die Entwicklung des spezifischen Immunsystems dauert 7 bis 8 Jahre. In dieser Zeit machen die Kinder also jede Menge Krankheiten durch.
Verschiedene Studien (zum Beispiel diese: Normale-infektanfaelligkeit-oder-immundefekt) zeigen, dass 8 bis 12 Infektionen pro Jahr vollkommen normal sind.
Du musst dir also in der Regel keine Sorgen machen, wenn dein Kind:
Für Eltern ist es ziemlich anstrengend, wenn das Kind ständig krank ist. Besonders, wenn es in den Kindergarten geht und alle paar Wochen eine neue Krankheit „anschleppt“. Aber...
Für das kindliche Immunsystem ist es sehr wichtig, mit vielen
verschiedenen Erregern in Kontakt zu kommen.
Das Immunsystem von Kindern stärken: 7 Tipps (inkl. Rezepte zum Download)
Nun weißt du: Es nervt zwar, dass dein Kind ständig krank ist – gleichzeitig ist es wichtig für den Aufbau seiner Immunabwehr.
Das heißt aber nicht, dass du tatenlos zusehen musst...
Mit den folgenden Tipps stärkst du die Abwehrkräfte deines Kindes. Es wird dann vielleicht genauso oft krank, aber die Erkrankung ist nicht so heftig und viel schneller überstanden.1. Gesunde Ernährung: Tipps & Tricks für kleine Suppenkasper
Wir wissen alle, wie wichtig eine gesunde Ernährung für das Immunsystem ist. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind wahre Immunbooster.
Auf dem Speiseplan deines Kindes sollten also möglichst viele pflanzliche Lebensmittel stehen, wie Obst, Gemüse und Salate.
Das Problem: Die wenigsten Kinder sind begeistert von Brokkoli & Co. Viel lieber hätten sie jeden Tag Nudeln, Pommes und Eis auf dem Speiseplan. Obst geht vielleicht grad noch so, aber bei Salat und Gemüse wird schon gemäkelt...
Damit dein Kind trotzdem alle wichtigen Nährstoffe bekommt, musst du manchmal ein bisschen erfinderisch sein. In Smoothies, Nudel-Saucen und Aufläufen lässt sich z.B. etliches „verstecken“, was dein Kind sonst nicht anrühren würde.
Ich habe dir ein paar tolle Rezepte zusammengestellt, mit denen auch dein Kind vom Suppenkasper zum Leckermäulchen wird. Lade sie dir hier kostenlos herunter:
Gratis E-Book: Immunbooster für Kinder (Tipps & Rezepte)
Nudeln, Pommes und Süßigkeiten sind für Kinder viel toller als Möhren, Salat und Brokkoli.
Wir Eltern verstehen bereits die Bedeutung einer gesunden Ernährung für ein starkes Immunsystem. Deshalb sind wir ständig auf der Suche nach neuen Wegen, unsere Kinder gesund und vielseitig zu versorgen.
Dank einiger cleverer Kniffe und köstlicher Rezepte können selbst die größten Gemüsemuffel zu einer gesunden Ernährung verführt werden.
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Viel trinken ist übrigens ebenfalls sehr wichtig!
Dadurch werden die Schleimhäute befeuchtet und diese „Schleimschicht“ ist ein super Schutz gegen eindringende Keime.
Geeignet sind Wasser, ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee oder ganz leichte Saftschorlen. Achte darauf, dass möglichst kein Zucker im Getränk ist. (Daher eignen sich auch reine Säfte nicht, sie enthalten zu viel Fruchtzucker.)
Als grobe Orientierung sollten 5jährige etwa 800ml am Tag trinken und 10jährige ungefähr einen Liter.
Gut zu wissen:
Studien zeigen: Stillen stärkt das Immunsystem deines Babys. Die Muttermilch enthält viele wichtige Nährstoffe und unterstützt beim Aufbau der Darmflora. Besonders die erste Milch nach der Entbindung – das sogenannte Kolostrum (Vormilch) enthält viele Antikörper und wirkt wie ein Immun-Booster.
2. Bewegung und frische Luft: Stubenhocker adé
Viel Bewegung – vor allem an der frischen Luft – stärkt ebenfalls das Immunsystem und die Abwehrkräfte deines Kindes:
Im Idealfall sollte dein Kind täglich 1-2 Stunden draußen verbringen. Und zwar bei jedem Wetter! Egal ob es warm, kalt oder nass ist.
Achte auf die richtige Kleidung – deinem Kind sollte warm sein, ohne zu schwitzen. Besonders wichtig sind warme und trockene Füße.
Hier noch ein paar Tipps, wie du dein Kind an die frische Luft bekommst:
3. Gesunder Schlaf
Gesunder und ausreichender Schlaf stärkt ebenfalls das Immunsystem, da sich der Körper im Schlaf erholen und regenerieren kann. Das ist besonders für Babys und Kinder sehr wichtig.
Dabei gelten folgende Zeiten als Richtlinie:
An den Zeiten siehst du schon, dass es nicht exakt auf eine Stunde mehr oder weniger ankommt. Das Schlafbedürfnis ist sehr individuell und kann auch variieren.
Vor, nach oder während Wachstums- und Entwicklungsphasen brauchen Kinder oft mehr Schlaf als sonst.
Achte einfach darauf, dass dein Kind grundsätzlich fit und ausgeschlafen wirkt. Dabei hilft unter anderem ein gut gelüftetes Zimmer mit einer Schlaftemperatur von maximal 18 Grad.
Besonders warme, trockene Heizungsluft ist schlecht für die Schleimhäute und verstärkt damit die Infektanfälligkeit! Du kannst deinem Kind also auch gerne eine Schüssel Wasser (eventuell mit einem Tropfen Kamille oder Lavendel) ins Zimmer stellen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Und weil wir wissen, dass das Thema „Schlafen“ in vielen Familien für Probleme sorgt, habe ich etliche Artikel dazu. Schau doch gerne mal rein:
4. Hygiene in Maßen
Vielleicht kennst du den alten Spruch: „Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen!“
Der gilt natürlich nach wie vor und sollte für jedes Kind selbstverständlich sein. Darüber hinaus jedoch solltest du es mit der Hygiene nicht übertreiben... Du weißt ja jetzt, dass das kindliche Immunsystem „trainiert“ werden muss. Und dazu muss es mit verschiedenen Keimen und Erregern in Kontakt kommen.
Ist bei dir immer alles total clean und desinfiziert, das wirkt aufs Immunsystem genauso
wie ein leeres Fitnesscenter ohne Geräte – es gibt dann keine Möglichkeit zu „trainieren“.
Hier ein paar verblüffende Fakten zum Thema Hygiene:
5. Weniger Stress – mehr Entspannung
Vielleicht kennst du das von dir selbst: Je stressiger dein Alltag ist, desto anfälliger bist du für Infekte.
Das gilt genauso für Kinder!
Entspannte Kinder sind weniger krank bzw. werden schneller wieder gesund als gestresste Kinder.
Nun denkst du eventuell: „Mein Kind ist mitten in der Trotzphase und tickt ständig aus. Wie soll ich denn erreichen, dass es entspannter ist?“
Keine Sorge, hier kommen ein paar Entspannungs-Tipps:
- 1Versuche zunächst, selbst ruhiger und entspannter zu sein. Deine eigene Gelassenheit überträgt sich nämlich automatisch auf dein Kind.
- 2Akzeptiere, dass dein Kind in bestimmten Phasen Wutanfälle hat, extrem unausgeglichen bzw. einfach anstrengend ist. Es gehört zu seiner Entwicklung dazu und je besser du das verstehst, desto schneller beruhigt sich auch dein Kind wieder.
- 3Reduziere – wenn möglich – eure Termine. Kinder brauchen keinen vollen Terminkalender, sie brauchen Zeit zum Spielen, Träumen und Trödeln.
- 4Probiert verschiedene Entspannungsmethoden aus. Traumreisen eignen sich zum Beispiel schon für Kleinkinder. Ältere Kinder finden eventuell Gefallen an der Progressiven Muskelentspannung. Hier kannst du dir übrigens eine kostenlose Anleitung downloaden:
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6. Psyche gut – alles gut
Und nicht zuletzt hat auch die psychische Gesundheit einen großen Einfluss auf das Immunsystem. Gibt es ständig Streit in der Familie oder leidet dein Kind sogar unter emotionaler Gewalt, dann wirkt sich das auch negativ auf die körperliche Gesundheit aus.
Im Gegenzug gilt:
Ein glückliches und fröhliches Kind ist weniger anfällig für Krankheiten!
So ist beispielsweise erwiesen, dass Lachen nicht nur Glückshormone ausschüttet, sondern auch die Abwehrstoffe im Körper erhöht. Es heißt also nicht ohne Grund: Lachen ist gesund!
Des Weiteren sorgen ein liebevoller Umgang sowie eine Erziehung ohne Schimpfen und Bestrafen dazu, dass dein Kind glücklicher ist. Und das bedeutet nicht, dass dein Kind immer machen darf, was es will. Im Gegenteil – Kinder brauchen gewisse Regeln und Grenzen. Sie geben ihnen Halt und Sicherheit.
Es kommt jedoch sehr darauf an, wie du diese Regeln vermittelst und durchsetzt und wie viel Freiraum dein Kind darüber hinaus hat.
Schau dir doch gerne mal die Grundlagen der bedürfnisorientierten Erziehung an. Sie ist meines Erachtens die beste Erziehungsmethode, wenn du dir ein glückliches und ausgeglichenes Kind wünschst.
7. Was sonst noch hilft: Die Bonus-Tipps
Zum Abschluss hab ich noch ein paar Extra-Tipps für dich gesammelt, wie du das Immunsystem deines Kindes stärken kannst:
Gestörtes Immunsystem: Woran du eine Immunschwäche erkennst
Nun weißt du, dass es in der Regel vollkommen normal ist, wenn dein Kind oft krank ist. Vor allem, wenn es noch sehr klein ist und die Kita oder den Kindergarten besucht.
Grund zur Sorge besteht, wenn dein Kind:
Auch eine bekannte Immunschwäche innerhalb der Familie ist ein Risikofaktor. Wende dich in diesen Fällen auf jeden Fall an euren Kinderarzt / eure Kinderärztin.
Wann du sofort mit deinem Kind zum Arzt gehen solltest
Auch wenn Infekte & Co. gut für den Immunaufbau deines Kindes sind, solltest du sie natürlich nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Vor allem in den folgenden Fällen ist dringend ärztliche Hilfe erforderlich:
Grundsätzlich ist Fieber allerdings keine Krankheit, sondern eine Abwehrreaktion des Körpers. Es sollte daher nicht ständig mit Medikamenten gesenkt werden, solange das Kind nicht zu sehr darunter leidet.
Und auch Husten und Schnupfen zeigen, dass das Immunsystem des Kindes auf Hochtouren arbeitet. Unterstütze es lieber mit den hier genannten Methoden, anstatt mit zu vielen Medikamenten in den natürlichen Prozess einzugreifen.
Oft sind die bekannten Hausmittel wie kalte Umschläge, Bettruhe und viel trinken (Wasser und ungesüßten Tee) die beste Medizin.
Übrigens:
Vorsicht ist auch bei der Anwendung von Antibiotika geboten. Sie sollten wirklich nur bei schweren Erkrankungen eingesetzt werden, da sie der Darmflora und damit dem Immunsystem schaden.
Das Immunsystem von Kindern stärken: Die häufigsten Fragen
Hier findest du nochmal alle wichtigen Infos zusammengefasst:
Kinder kommen mit einem funktionierenden, aber unspezifischen Immunsystem auf die Welt. Das heißt, es reagiert anfangs auf jeden Erreger gleich und arbeitet damit noch nicht zu 100% effektiv.
Mit jeder Erkrankung „lernt“ das Immunsystem dazu. So bildet sich nach und nach das spezifische bzw. erworbene Immunsystem.Bis das spezifische Immunsystem voll entwickelt ist, dauert es 7 bis 8 Jahre. In dieser Zeit sind bis zu 12 Infekte (vor allem Atemwegserkrankungen, aber auch Magen-Darm-Infekte) vollkommen normal.
Solange sich das Kind ansonsten gesund entwickelt, besteht also in der Regel kein Grund zur Sorge.
Die Immunabwehr von Kindern kannst du mit folgenden Maßnahmen stärken:
Ernährung – möglichst abwechslungsreich mit viel Obst und Gemüse, viele Vitamine, Proteine und Mineralstoffe
Trinken – viel trinken (am besten Wasser oder ungesüßter Früchte- oder Kräutertee) befeuchtet die Schleimhäute und schützt vor Infekten
Schlaf – ein gesunder und ausreichender Schlaf stärkt das Immunsystem
Bewegung & frische Luft – Kinder sollten täglich mindestens 1-2 Stunden an der frischen Luft spielen
Hygiene in Maßen – übertriebene Hygiene kann sogar schaden, weil das Immunsystem nur stärker wird, wenn es mit vielen verschiedenen Keimen in Kontakt kommt
Entspannung – auch bei Kindern wirkt sich Stress negativ auf das Immunsystem aus, daher hilft Entspannung auch bei der Immunstärkung
Grundsätzlich solltest du jede Krankheit ärztlich abklären lassen. Vor allem, wenn das Kind besonders hohes Fieber hat (39 Grad und mehr) oder das Fieber länger als 3 Tage anhält.
Auch bei weiteren Symptomen wie Hautausschlägen, Schmerzen, anhaltender Appetitlosigkeit, Dehydrierung usw. ist ärztliche Hilfe dringend erforderlich.