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Der gelungene Kindergarten-Start: Alle Tipps & Infos rund um Kita & Co.

Dein Kind kommt bald in den Kindergarten... bereitet dir der Gedanke Bauchschmerzen?

Ist es überhaupt schon bereit dazu? Es ist doch so ein schüchternes und ängstliches Kind! Was, wenn es weint und sich dort überhaupt nicht wohlfühlt?
 
Der Kita- oder Kindergarten-Start ist eine große Veränderung – sowohl für das Kind als auch für die Eltern! 

Die meisten Kinder waren vorher überwiegend zu Hause oder maximal bei Oma und Opa. Eine regelmäßige Trennung von Mama bzw. Papa ist neu für sie – noch dazu in fremder Umgebung, mit fremden Kindern und Erwachsenen.

Um deinem Kind den Übergang in diesen neuen Lebensabschnitt so leicht wie möglich zu machen, gebe ich dir hier zahlreiche Tipps für eine entspannte Eingewöhnungsphase. Im Anschluss gehe ich dann noch auf etliche Fragen ein, die sich Eltern im Zusammenhang mit dem Kindergarten-Start häufig stellen.

So wird auch dein Kind schon bald ein begeistertes Kindergartenkind sein...

Kindergarten Start Kind vor Kindergarten

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Ich bin jetzt ein Kita-Kind – so gelingt die Eingewöhnung

Egal, wie alt dein Kind ist – der Start in Kita oder Kindergarten ist immer eine große Umstellung. Selbst wenn sich dein Kind darauf freut (weil vielleicht schon Geschwister in der Kita sind), merkt es nach ein paar Tagen „Oh je, ich muss jetzt jeden Tag dort hin!?“

Um es sowohl dir als auch deinem Kind möglichst leicht zu machen, sollte die Eingewöhnungsphase sehr sanft und individuell ablaufen. Ich verrate dir, welche Vorgehensweise aus meiner Sicht die beste ist und wie etliche Tränen vermieden werden können:

Schritt 1 – Die Vorbereitung

Tag der offenen Tür Mama mit Kind

Schon lange bevor es losgeht, kannst du dein Kind auf den Kita- oder Kindergartenbesuch vorbereiten. Eigentlich schon von Geburt an, denn auch wenn es paradox klingt:

"Je enger die Bindung zwischen dir und deinem Kind ist, desto leichter kann es sich von dir lösen."

Gib deinem Kind also von Anfang an so viel Liebe, Nähe und Zuwendung, wie es braucht. Achte auf seine Bedürfnisse und versuche, diese so gut es geht zu erfüllen. Das stärkt sowohl sein Urvertrauen als auch sein Selbstwertgefühl. Beides sind optimale Voraussetzungen, um später selbstbewusst eigene Wege zu gehen.

Wird dann der Kita- oder Kindergartenstart konkret, kannst du Folgendes tun:

  • schau dir mehrere Einrichtungen an (siehe auch: „Kita, Kindergarten oder Tagesmutter – was ist das Beste?“), triff eine Vorauswahl und nimm dein Kind auch gerne schon mal mit
  • nutze das Angebot von Schnuppertagen, Spielnachmittagen und dergleichen
  • besuche mit deinem Kind Krabbel- oder Spielgruppen, damit es sich an andere Kinder gewöhnt
  • gewöhne dein Kind daran, zeitweise von dir getrennt zu sein, indem du es ab und zu bei vertrauten Personen lässt (z.B. bei Oma und Opa)
  • erzähl deinem Kind, wie es in der Kita / dem Kindergarten sein wird... sei dabei ehrlich und versprich nichts, was nicht den Tatsachen entspricht
  • besprich vor allem auch mögliche Problemsituationen, z.B. was es machen soll, wenn es auf die Toilette muss oder die Jacke nicht auf bekommt usw. Das stärkt auch gleichzeitig die Resilienz deines Kindes.
  • es gibt auch tolle Bücher zu dem Thema „Kindergarten-Start“ – schaut sie euch gemeinsam an
    gewöhne dein Kind langsam an den neuen Tagesablauf, z.B. an zeitigeres Aufstehen oder an einen neuen Ablauf am Morgen

Schritt 2 – Die ersten Tage

Kinder spielen im Kindergarten mit dem Teddybär Erzieherin schaut zu
  • an den ersten Tagen wirst du dein Kind in die Kita / den Kindergarten begleiten
  • beginnt mit einer kurzen Zeit, z.B. 1 bis 2 Stunden, in denen du mit da bleibst... steigere diese Zeit nicht zu schnell und lass dein Kind nicht zu schnell alleine (das Berliner Modell sieht beispielsweise vor, das Kind erst 1h, dann 2h, am 3. Tag 3h alleine in der Kita zu lassen... das ist für die meisten Kinder viel zu schnell)
  • beginnt dein Kind zu spielen, zieh dich zurück, aber bleibe in Sichtweite und beobachte es
  • hat sich dein Kind ein wenig akklimatisiert, lass es für 10 Minuten alleine, bleib jedoch in der Nähe... du kannst dich z.B. in einem anderen Raum aufhalten oder draußen warten, aber sei bei Bedarf jederzeit zur Stelle
  • klappt das alles, kannst du für kurze Zeit weggehen und auch diese Zeit dann stückweise ausdehnen
  • sag deinem Kind immer, dass du weggehst und wann du wiederkommst – schleich dich niemals heimlich davon, dann entwickelt dein Kind Verlustängste
  • sei verlässlich, selbst wenn dein Kind noch keine Zeitvorstellung hat... wenn du sagst, dass du in 2h wieder da bist, mach keine 3h draus
  • dehne die Abschiedszeremonie nicht unnötig aus, das macht es deinem Kind nur noch schwerer
  • die Erzieher:innen haben Erfahrung, ABER: Hör auf dein Gefühl! – wenn du denkst, dein Kind ist noch nicht so weit für eine längere Trennung, dann verlängere die Eingewöhnungszeit noch etwas

Nimm dir also ausreichend Zeit für die Eingewöhnung. Je nach Alter und Charakter deines Kindes wird es mindestens 2 Wochen dauern, viele Kinder brauchen aber auch 4 bis 6 Wochen. Plane das auf jeden Fall ein und werde nicht ungeduldig, wenn dein Kind etwas länger braucht.

Bist du bei der Eingewöhnung ungeduldig, überträgt sich das auf dein Kind und es wird sich erst recht an dich klammern, weil es deine Unruhe spürt. Je ruhiger und gelassener du bist, desto leichter fällt auch deinem Kind die Umstellung.

Was sonst noch zu beachten ist:

Unabhängig von der zeitlichen und organisatorischen Vorgehensweise kannst du dein Kind noch zusätzlich unterstützen:

  • gib deinem Kind morgens genug Zeit, sich an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen... plane also vor der Kita ausreichend Zeit zum Spielen und Trödeln ein
  • achte auf eine gewaltfreie Kommunikation und vermeide Aussagen wie „Du musst aber in die Kita gehen … alle Kinder gehen dahin... Mama muss doch arbeiten, das geht nicht anders...“ – das vermittelt deinem Kind das Gefühl, abgeschoben zu werden
  • plane – besonders in der Anfangszeit – keine Unternehmungen am Nachmittag oder am Wochenende... die ersten Wochen im Kindergarten sind für dein Kind extrem anstrengend, es muss sich danach erholen und ausruhen können
  • stell dich darauf ein, dass dein Kind vor allem zu Beginn weinerlicher, ängstlicher, schlecht gelaunt oder sogar aggressiver sein wird als sonst... das ist ganz normal und gibt sich nach der Eingewöhnungszeit wieder
  • vielen Kindern fällt die Trennung leichter, wenn sie einen kleinen Glücksbringer oder etwas Persönliches (z.B. Mamas Armband) bei sich behalten dürfen
  • auch das Lieblingskuscheltier tröstet und ist in der Regel in der Kita / im Kindergarten erlaubt
  • bewährt haben sich auch Abschieds- und Begrüßungsrituale, z.B. ein besonders dicker Drücker oder ein kleiner Mutmach-Spruch
  • belohne dein Kind nicht nach den ersten Kita-Tagen – es gewöhnt sich daran und will dann immer eine Belohnung haben
  • mach dir nicht zu viele Sorgen, wenn dein Kind beim Abschied weint, das ist ganz normal... sobald du außer Sichtweite bist, wird es sich von der Erzieherin schnell beruhigen lassen
  • achte auf deine eigene Einstellung und Ausstrahlung – sie überträgt sich auf dein Kind... es wird sich umso schwerer tun, wenn du selbst bei jedem Abschied Tränen in den Augen hast

Sobald die ersten Tage und Wochen überstanden sind, wird sich nach und nach Routine einstellen.
 
Rechne aber auch jederzeit mit Phasen, in denen dein Kind plötzlich nicht mehr in die Kita / den Kindergarten gehen will. Das ist ganz normal... oft sind es Entwicklungsphasen, in denen dein Kind anhänglicher ist als sonst. Oder es braucht einfach mal „Urlaub“, denn auch der Alltag in Kita / Kindergarten ist anstrengend!

Sobald die ersten Tage und Wochen überstanden sind, wird sich nach und nach Routine einstellen.
 
Rechne aber auch jederzeit mit Phasen, in denen dein Kind plötzlich nicht mehr in die Kita / den Kindergarten gehen will. Das ist ganz normal... oft sind es Entwicklungsphasen, in denen dein Kind anhänglicher ist als sonst. Oder es braucht einfach mal „Urlaub“, denn auch der Alltag in Kita / Kindergarten ist anstrengend!

Jede Menge Drama – was, wenn es gar nicht klappt?

Kind weint im Kindergarten

In seltenen Fällen funktioniert es mit der Eingewöhnung überhaupt nicht – das Kind klammert sich regelrecht an dich, lässt sich nicht beruhigen, fängt schon zu Hause an zu weinen oder zu schreien und will sich nicht anziehen.

Versuche in diesem Fall – am besten gemeinsam mit der Erzieherin – herauszufinden, welche Ursache dieses Verhalten haben könnte.
 
Ist irgendetwas vorgefallen, was dein Kind erschreckt und verängstigt hat? Hat es schon in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Trennungen gemacht? Hat es generell extreme Verlustängste, eventuell weil du dich z.B. von deinem Partner / deiner Partnerin getrennt hast?

Manchmal hilft es auch, wenn der andere Elternteil das Kind zur Kita / zum Kindergarten bringt. So gehen Väter oft weniger emotional mit der Situation um, was dann wiederum auch dem Kind hilft.

Mitunter kann sich auch eine unentdeckte „Besonderheit“ deines Kindes dahinter verbergen. So haben hochsensible Kinder oft große Schwierigkeiten, mit dem Lärm und dem Gewusel in einer Kita zurecht zu kommen.
 
Und Kindern mit einer Störung im Autismusspektrum fällt die Eingewöhnung ebenfalls schwer, da sie generell Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion haben. Dabei zeigen sich leichte Formen von Autismus (z.B. das Aspergersyndrom) oft erst ab einem Alter von 2 bis 4 Jahren, sodass du vielleicht noch gar nicht weißt, dass dein Kind betroffen ist.

Hab also auf jeden Fall Geduld und Verständnis für dein Kind. Versuche nichts zu erzwingen. Notfalls musst du nochmal einen Schritt zurückgehen bei der Eingewöhnung.

Und wenn es gar nicht geht, muss notfalls erstmal eine andere Lösung gefunden werden. Oft entwickeln sich Kinder sehr sprunghaft und ein paar Wochen später klappt es dann auf einmal mit der Eingewöhnung.

Ab wann sollte ein Kind in die Kita oder den Kindergarten gehen?

Kindergarten Geburtstagstorte mit 3 Kerzen

Viele Eltern haben aufgrund ihrer beruflichen oder finanziellen Situation gar keine Wahl – sie müssen ihr Kind schon relativ früh zur Tagesmutter oder in die Kita geben.

Ist das bei dir der Fall, mach dir bitte keine Vorwürfe! Du suchst ja trotzdem nach der besten Lösung für dein Kind, sonst wärst du jetzt nicht hier 😉 Und mit einer guten Eingewöhnung wird sich auch dein ein- oder zweijähriges Kind in der Kita oder bei der Tagesmutter wohlfühlen und gut entwickeln.

Die sehr umfassende „NICHD-Studie“ mit mehr als 1000 Kindern zeigt, dass die Qualität der Betreuung weitaus entscheidender für die Entwicklung des Kindes ist als die Frage, ob es zu Hause oder außerfamiliär betreut wird.
 
Wenn du jedoch die Möglichkeit hast, länger zu Hause zu bleiben, gib dein Kind erst mit 3 Jahren in Fremdbetreuung. Vorher kannst und solltest du es allerdings schon an andere Kinder gewöhnen, zum Beispiel durch den Besuch von Krabbel- oder Spielgruppen.
 
Manchmal bieten sogar die Kindergärten selbst die Möglichkeit an, Spielnachmittage zu besuchen. So lernt dein Kind schon sein späteres Umfeld, die Erzieher:innen und andere Kinder kennen.

Warum ist 3 das ideale Alter für den Start?

Zum einen ist die Bindung zwischen dir und deinem Kind schon sehr gefestigt. Es versteht besser, wenn du ihm etwas erklärst. Auch hat es im Idealfall schon häufiger die Erfahrung gemacht, dass du es bei anderen Personen (z.B. Oma und Opa) lässt.
 
Zum anderen befindet sich dein Kind jetzt in der Autonomiephase und damit ohnehin in einem ersten Ablöseprozess.

Dein Kind kann sich schon gut mitteilen und den Erzieher:innen sagen, was es möchte oder wenn es ein Problem hat. Auch klappt es mit dem Essen und dem Gang zur Toilette schon besser, was es sowohl für dein Kind als auch für die Betreuer:innen einfacher macht.

Zudem sind Kinder in diesem Alter schon viel besser in der Lage, mit anderen Kindern zu spielen. Vorher ist es eher ein „nebeneinander“ statt miteinander spielen. Solltest du dir unsicher sein, kannst du dich auch gerne im Elterncoaching informieren und auch nochmal ganz individuell auf die Entwicklung deines Kindes schauen. 

Kita, Kindergarten oder Tagesmutter – was ist das Beste?

Die Entscheidung, in welche Form der Betreuung du dein Kind gibst, hängt meistens von vielen individuellen Faktoren ab.

Schauen wir uns dazu mal die einzelnen Möglichkeiten an:

  • Die Tagesmutter... betreut eine kleine Gruppe von Kindern in der Regel bei sich zu Hause. Sie nimmt mitunter auch schon Babys von wenigen Monaten. Durch die begrenzte Anzahl an Kindern und das häusliche Umfeld fühlen sich Kinder bei der Tagesmutter eher „zu Hause“ als in einer Kita. Auch kann sich die Tagesmutter in der Regel intensiver um jedes einzelne Kind kümmern.
  • Die Kita (Kindertagesstätte)... betreut Kinder in der Regel ab dem zweiten Lebensjahr und bietet eine Ganztagsbetreuung an. Die Größe und Altersstruktur der Gruppen (z.B. kleinere und größere Kinder gemischt) hängt von der jeweiligen Einrichtung ab. Es gibt öffentliche und freie Kindertagesstätten. Träger der öffentlichen Kitas sind z.B. die Kommunen, kirchliche Einrichtungen, aber auch Vereine, Stiftungen und dergleichen. Mitunter bieten auch große Firmen ihren Mitarbeitern eigene Firmen-Kitas an. Die Kosten sind sehr unterschiedlich, da es keine einheitliche Festlegung gibt.
  • Der Kindergarten... betreut Kinder von 3 bis 7 Jahren in der Regel nur vormittags. Alle weiteren Aspekte sind mit denen der Kita identisch

Bei der Wahl der passenden Betreuungsform wirst du sicher die folgenden Aspekte abwägen:

  • Ab wann (also ab welchem Alter) soll mein Kind betreut werden?
  • Wie lange soll es betreut werden?
  • Welche finanziellen Möglichkeiten habe ich und was kosten die einzelnen Betreuungsangebote?
  • Welche Betreuung wünsche ich mir für mein Kind?
  • Welche Optionen gibt es überhaupt in der Nähe meines Wohnorts oder meiner Arbeitsstelle?

Besonders der letzte Punkt ist der, über den sich Eltern den Kopf zerbrechen. Vor allem, wenn sie die Qual der Wahl haben...

Um dir die Entscheidung etwas zu erleichtern, hier nochmal die einzelnen Betreuungsformen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen, wobei ich Kita und Kindergarten zusammen betrachte:

Besonders der letzte Punkt ist der, über den sich Eltern den Kopf zerbrechen. Vor allem, wenn sie die Qual der Wahl haben...

Um dir die Entscheidung etwas zu erleichtern, hier nochmal die einzelnen Betreuungsformen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen, wobei ich Kita und Kindergarten zusammen betrachte:

1. Die Tagesmutter

Vorteile:

  • weniger Kinder, dadurch individuellere Betreuung
  • weniger Lärm und Stress für’s Kind
  • besonders für Kinder unter 2 Jahren geeignet, aber auch später als Vorbereitung auf Kita / Kindergarten
  • Tagesmutter kann mehr auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen
  • häufig sind die Betreuungszeiten flexibler

Nachteile:

  • Vertrauensbasis muss gegeben sein – „erzieht“ die Tagesmutter mein Kind in meinem Sinne?
  • weniger Kinder bedeutet auch, weniger Auswahl an Spielgefährten, bei Streit weniger Ausweichmöglichkeiten
  • keine Betreuung, wenn Tagesmutter ausfällt, z.B. bei Krankheit oder Urlaub
  • Tagesmutter kann mehr auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen
  • höhere Kosten

2. Kita / Kindergarten

Vorteile:

  • mehr Abwechslung als zu Hause oder bei der Tagesmutter
  • größeres Angebot an Spielzeug, Spielgeräten, Beschäftigungsmaterial usw.
  • mehrere Betreuungspersonen, sodass sich das Kind ggf. von der Person trösten lassen kann, die es am meisten mag
  • mehrere Kinder, sodass sich besser Freundschaften bilden können
  • Betreuung ist auch abgesichert, wenn Betreuer:innen krank oder im Urlaub sind
  • in der Regel kostengünstiger als Tagesmutter

Nachteile:

  • größere Gruppen bedeuten für Kinder mehr Stress
  • es kann nicht so gut auf jedes Kind individuell eingegangen werden
  • mehr „Konkurrenz“ um Spielsachen etc.
  • oft sind bestimmte Bring- und Abholzeiten einzuhalten
  • kein Einfluss auf personelle Veränderungen

Letztendlich lässt sich also sagen, dass die Tagesmutter eher für sehr kleine Kinder bzw. als Vorbereitung auf Kita / Kindergarten geeignet ist. Zwar kann ein Kind auch bis zur Einschulung ausschließlich zu Hause oder durch eine Tagesmutter betreut werden, wovon ich allerdings abraten würde.

Kinder brauchen andere Personen um sich herum, damit sich ihr Sozial- und Konfliktverhalten entwickeln kann. Der Besuch einer Kita bzw. des Kindergartens hilft beim Ablöseprozess. Das Kind lernt, neue Bindungen einzugehen und auch, sich an andere Regeln und Grenzen zu halten als zu Hause.

Wie wähle ich die beste Betreuung für mein Kind aus?

Kita, Tagesmutter und Kindergarten im Vergleich

Für welche Betreuung bzw. Einrichtung du dich letztendlich entscheidest, ist ganz individuell. Wichtig ist, dass du dir die Möglichkeiten vorher in Ruhe anschaust und Vor- und Nachteile abwägst.

Schau dir verschiedene Kitas, Kindergärten etc. an. Achte vor allem darauf, wie die Atmosphäre dort ist und wie die Erzieher:innen mit den Kindern umgehen. Hör hier auch unbedingt auf dein Bauchgefühl – wenn dir irgendwas komisch vorkommt, schau dich lieber nach Alternativen um.

Gerade im ländlichen Bereich hast du mitunter keine große Auswahl an Betreuungsstätten. Aber auch hier solltest du abwägen, ob die Kita direkt im Ort wirklich die beste Wahl ist.

So hat z.B. die Nähe zum Wohn- oder Arbeitsort ebenfalls verschiedene Vor- und Nachteile. Liegt die Kita näher an deiner Arbeitsstelle, kannst du dein Kind schneller abholen bzw. die Betreuungszeit kann kürzer sein. Bedenke aber, dass dein Kind dann immer auf dem Arbeitsweg dabei ist und dich z.B. auf dem Heimweg noch in den Supermarkt begleiten muss.

Liegt die Kita oder der Kindergarten näher am Wohnort, kann das Kind leichter Freundschaften pflegen und trifft z.B. auch am Wochenende die bekannten Kinder auf dem Spielplatz.

Letztendlich solltest du unter Abwägung aller Aspekte ein gutes Gefühl haben, was die Betreuungsqualität angeht. Diese ist nämlich viel wichtiger für das Wohlergehen und die Entwicklung deines Kindes als z.B. das neueste Spielzeug oder kurze Fahrtwege.

Mittagskind oder „immer das letzte“ – die Frage der Betreuungszeit

Eine weitere wichtige Frage ist die der Betreuungszeit. Auch hier hast du eventuell keine Wahl, weil dir deine Arbeitszeiten keinen Spielraum lassen. Ansonsten gilt:

"Je jünger dein Kind ist, desto kürzer sollte die Betreuungszeit sein."

Musst du dein Kind also schon mit einem oder zwei Jahren in Betreuung geben, versuche es wenigstens nur halbtags dort zu lassen. Aber auch wenn dein dreijähriges Kind in den Kindergarten kommt, wäre es toll, wenn es anfangs nur einen halben Tag dort bleiben muss.

Beachte dabei aber auch den Tagesablauf in der jeweiligen Einrichtung. Beginnen die Kinder den Tag z.B. mit einem „Morgenkreis“, wäre es schade, wenn dein Kind immer erst danach eintrifft. Oder geht’s nach dem Mittagsschlaf nochmal auf den Spielplatz? Dann ist dein Kind vielleicht sogar traurig, wenn du es abholst, weil es sich doch gerade die begehrte Schaukel erobert hat.

Und auch ein Kind, das immer als letztes abgeholt wird, ist nicht zwangsläufig unglücklich. Schließlich hat es dann jeden Tag eine Weile sämtliche Spielsachen und die Aufmerksamkeit der Erzieherin für sich alleine.

Mach mal eine Ausnahme

Wie auch immer du die Betreuungszeit gestaltest – jedes Kind freut sich, wenn es ausnahmsweise mal „Mittagskind“ sein darf oder wenn es von Oma oder Opa abgeholt wird. Verzichte aber bitte auf solche Ausnahmen während der Eingewöhnungsphase, da würde es dein Kind zu sehr verwirren.

Was braucht man für die Kita bzw. den Kindergarten?

Hier hab ich nun noch eine kleine Checkliste für dich, was dein Kind als Grundausstattung im Kindergarten braucht:

Hier hab ich nun noch eine kleine Checkliste für dich, was dein Kind als Grundausstattung im Kindergarten braucht:

  • Rucksack (nicht zu klein oder zu groß, mit mehreren Fächern, leicht zu öffnen und zu schließen)
  • Brotdose – entweder mehrere kleine oder eine mit verschiedenen Fächern (achte darauf, dass dein Kind sie alleine auf und zu bekommt)
  • leichte, bruchfeste Trinkflasche
  • Hausschuhe oder Stoppersocken
  • Wechselsachen – je nach Saison warme oder dünnere Sachen
  • im Winter zusätzliche Handschuhe und Mütze / im Sommer Mütze bzw. Sonnenschutz
  • Regensacken (Gummistiefel, Matschhose, Regenjacke)
  • Turnbeutel mit Sportsachen
  • Schlafanzug, ggf. Schlafsack oder eigene Decke, Kuscheltier
  • kleines Handtuch
  • Becher mit Zahnbürste und Zahnpasta
  • im Sommer Sonnenschutzcreme
  • ggf. Medikamente
  • ggf. Windeln, Feuchttücher, Creme
  • ggf. Ersatz-Schnuller

Beschrifte am besten alle Sachen mit dem Namen oder einem Symbol, sodass dein Kind sie auch selbst erkennt.
Ob dein Kind eigenes Spielzeug mitbringen darf, solltest du vor Ort besprechen. Das regelt jede Einrichtung individuell. Das Lieblingskuscheltier ist jedoch in der Regel immer erlaubt.

In der Kürze liegt die Würze

So, das war ein ziemlich langer Artikel. Damit du alle Infos schnell wiederfindest, hab ich sie dir hier nochmal zusammengefasst:

1. Ab wann sollte ein Kind in die Kita bzw. den Kindergarten gehen?

In der Regel kommen Kinder mit 2 Jahren in die Kita oder mit 3 Jahren in den Kindergarten. Oft entscheidet die berufliche bzw. finanzielle Situation der Eltern darüber.

Ideal ist es, das Kind mit 3 Jahren in die Fremdbetreuung zu geben, weil es dann schon selbstständiger ist und sich auch sprachlich schon mitteilen kann.

2. Wie gelingt die Eingewöhnung am besten?

Lass dir genug Zeit für die Eingewöhnung. Begleite dein Kind an den ersten Tagen und lass es dann Stück für Stück etwas länger alleine. Das kann insgesamt 2 bis 6 Wochen dauern.

Vertraue deinem Gefühl – lass dein Kind erst dann alleine in der neuen Umgebung, wenn du das Gefühl hast, dass es dazu bereit ist.

3. Wie kann ich mein Kind auf den Kindergarten-Start vorbereiten?

Eine möglichst enge Bindung von klein auf hilft deinem Kind, sich von dir zu lösen. Gib es auch schon als Kleinkind immer mal wieder zu anderen Personen, z.B. den Großeltern. Geh mit ihm regelmäßig zu Krabbelgruppen oder Spielnachmittagen.

Erzähle deinem Kind von der Kita. Sei dabei ehrlich und besprich vor allem auch Problemsituationen.

4. Was, wenn die Eingewöhnung nicht klappt?

Versuche gemeinsam mit den Erziehern mögliche Ursachen zu finden. Vielleicht braucht dein Kind nur mehr Zeit, um sich zu lösen. Manchmal hilft es, wenn der andere Elternteil das Kind hinbringt. Hab auf jeden Fall Geduld und versuche nichts zu erzwingen.

5. Tagesmutter, Kita oder Kindergarten – was ist besser?

Jede Betreuungsform hat Vor- und Nachteile. Tagesmütter sind vor allem für Kinder unter 2 Jahren geeignet, da sie mehr auf das Kind eingehen können.

Kindergärten betreuen Kinder in der Regel erst ab 3 Jahren und nur halbtags. In der Kita wird dein Kind ganztags betreut.

Letztendlich ist die Betreuungsqualität wichtiger als die Betreuungsform. Dies zeigt auch diese NICHD-Studie

6. Wie lange sollte mein Kind in der Betreuung bleiben?

Generell gilt die Faustregel: Je jünger das Kind, desto kürzer die Betreuungszeit. Aber auch Kinder mit 3 oder 4 Jahren freuen sich, wenn sie nur halbtags im Kindergarten sind.

Oft lässt sich das allerdings mit der Arbeitszeit nicht vereinbaren. Dann ist es auch kein Problem, dein Kind den ganzen Tag in der Kita betreuen zu lassen. Es gibt laut Studien keine Hinweise darauf, dass es der Entwicklung schadet.

7. Mein Kind weint immer beim Abschied, ist das normal?

In den ersten Wochen und mitunter auch länger ist es normal, dass dein Kind beim Abschied weint. In der Regel lässt es sich dann von der Erzieherin schnell beruhigen. Sprich sie einfach darauf an, wenn du dir Sorgen machst.

8. Mein Kind will plötzlich nicht mehr in die Kita / den Kindergarten

Ein „Einbruch“ nach den ersten Wochen ist ganz normal. Das Kind versteht plötzlich, dass es jetzt wirklich jeden Tag dahin muss. Außerdem ist der Reiz des Neuen verflogen. Hab dann einfach ein wenig Geduld, bis diese Phase vorübergeht.

Tritt der Widerstand gegen die Kita später oder sehr plötzlich und heftig auf, solltest du nach Gründen suchen. Wurde dein Kind geärgert, ist irgendwas vorgefallen? Gab es Veränderungen, z.B. beim Personal? Sprich mit den Erzieher:innen und mit deinem Kind.