Hast du jemals bemerkt, dass dein Kind unruhig und ängstlich ist, Albträume hat oder gar nicht schlafen kann?
Oder vielleicht weigert es sich, zur Schule zu gehen, weil es sich nicht von dir trennen möchte?
Verlustängste bei Kindern sind normal, und sie treten in vielen Alltagssituationen auf. Es ist wichtig zu verstehen, dass Verlustängste Teil des Heranwachsens sind.
In diesem Artikel werden wir gemeinsam in das Thema eintauchen und lernen,
... was Verlustängste sind und welche Ursachen sie haben,
... auf welche Symptome du bei deinem Kind achten solltest und
... wie wir unsere Kleinen am besten unterstützen können.
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Was ist Verlustangst bei Kindern?
Verlustangst ist ein Begriff, der schnell mal auftaucht, wenn unsere kleinen Lieblinge in bestimmten Situationen plötzlich unruhig oder ängstlich werden.
Im Grunde handelt es sich dabei um eine völlig normale Emotion, die während des Heranwachsens auftreten kann. Es geht darum, dass Kinder sich unsicher fühlen.
Verlustangst konzentriert sich speziell auf die Angst vor dem Verlust von Beziehungen. Sei es zu den Eltern, Geschwistern, Freunden oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Sie unterscheidet sich von anderen Formen der Angst. Es ist nicht dasselbe wie die allgemeine Angst, die Kinder in bestimmten Situationen verspüren können.
Vielleicht erinnerst du dich an die sogenannte Fremdelphase deines Kindes. Die Zeit, in der Kinder ängstlich auf andere Personen reagieren. In dieser Zeit können sich die ersten Verlustängste zeigen.
Sie klammern sich an uns, weil sie sich sorgen, dass wir sie verlassen könnten. Aber, hey, mach dir keine Sorgen!
Egal in welcher Phase dein Kind ist: Es ist ein Zeichen dafür, dass dein Kind eine starke emotionale Bindung zu dir hat oder gerade aufbaut.
Verlustängste bei Kindern sind normale Emotionen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden.
Verlustängste bei Kindern: Ursachen und Entstehung
Die Fähigkeit, Angst zu empfinden, ist ein Urinstinkt, der in der gesamten Evolution des Menschen eine wichtige Rolle gespielt hat.
In gefährlichen Situationen sorgte Angst für erhöhte Vorsicht und hielt uns am Leben. Doch im Laufe der Zeit hat sich diese urzeitliche Angst weiterentwickelt und unterschiedliche Formen angenommen.
Eine davon ist die Verlustangst. Sie wurzelt tief in diesem Urinstinkt, aber sie ist auch von anderen Faktoren und Ereignissen geprägt.
Schauen wir uns an, welche weiteren Auslöser und Ursachen Verlustängste bei unseren Liebsten hervorrufen können:
Bindung und Trennung
Die enge Bindung deines Kindes zu seinen Bezugspersonen spielt eine zentrale Rolle. Wenn diese Bindung sicher und liebevoll ist, fühlt sich das Kind geschützt.
Trennungen oder Veränderungen in dieser Beziehung können Verlustängste auslösen.
Familiäre Ereignisse
Lebensereignisse wie Umzüge, Scheidungen, Elternstreit, der Verlust von geliebten Menschen oder Haustieren, sowie andere familiäre Veränderungen können Verlustängste verstärken oder auslösen.
Empfindlichkeit deines Kindes
Hochsensible Kinder nehmen ihre Umwelt besonders intensiv wahr und reagieren empfindlicher auf Veränderungen. Dies kann dazu führen, dass sie Veränderungen und entsprechende Verlustängste stärker erleben.
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Wenn wir Verlustängste verstehen und darauf reagieren möchten, müssen wir verstehen, dass jedes Kind seine Umwelt auf einzigartige Weise erlebt.
Die Ursachen und das Ausmaß von Verlustängsten hängen mit der individuellen Entwicklung, Eigenschaften und spezifischen Erfahrungen deines Kindes zusammen.
Schauen wir uns im nächsten Abschnitt an, wie sich Verlustängste bei Kindern zeigen.
Verlustängste und ihre Symptome
Verlustängste bei Kindern äußern sich in einer Vielzahl von Symptomen, die sowohl emotionale, körperliche als auch Verhaltensaspekte umfassen können. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Art und Weise, wie diese Symptome auftreten, von Kind zu Kind variieren kann.
Hier sind einige der häufigsten Symptome:
Emotionale Symptome
Kinder mit Verlustängsten, können verstärkte Ängste und Sorgen zeigen und machen sich möglicherweise vermehrt Gedanken über die Trennung von ihren Bezugspersonen.
Sie entwickeln Ängste, dass diesen Menschen etwas zustoßen könnte. Mögliche Äußerungen sind erhöhte Nervosität, Unruhe, Besorgnis oder sogar Alpträume.
Körperliche Symptome
Verlustängste können auch körperliche Beschwerden auslösen. Dazu gehören Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder ein gestörter Appetit.
Diese körperlichen Symptome sind oft eine Reaktion auf die inneren Ängste und Unsicherheiten des Kindes.
Verhaltenssymptome
Kinder, die Verlustängste erleben, können vermehrt an ihren Bezugspersonen festhalten und Schwierigkeiten haben, sich von ihnen zu trennen. Das Verhalten kann sich in Form von Klammern, Rückzug oder Widerstand äußern.
Sie können aber auch soziale Aktivitäten meiden oder Probleme in der Schule haben oder einfach nicht in den Kindergarten gehen wollen.
Verlustängste können sich aber auch in Form von Probleme beim Schlafen oder beim Zubettgehen äußern, oder wenn das Kind nicht alleine spielen will.
Kinder können ihre Verlustängste auf unterschiedliche Weisen ausdrücken, sei es durch Bauchschmerzen, Schlafprobleme oder innerer Unruhe. Die Anzeichen sind nicht immer auf Anhieb zu erkennen.
Natürlich unterscheiden sich die Symptome von Verlustangst bei Kleinkindern beispielsweise von denen eines Kindes im Alter von 7 Jahren oder 8 Jahren.
Das Alter eines Kindes kann Einfluss darauf haben, wie diese Symptome auftreten und wie das Kind sie äußert.
Wie helfe ich meinem Kind? Altersgerechte Strategien
Verlustängste bei Kindern können in verschiedenen Altersgruppen auftreten und erfordern unterschiedliche Herangehensweisen, um sie zu bewältigen.
Hier findest du praktische und altersbezogene Tipps, um deinem Kind zu helfen, Verlustängste zu überwinden.
Empathie und Verständnis als Schlüssel
Lass uns mit einem wichtigen Grundsatz beginnen: Es ist entscheidend, dass du einfühlsam und verständnisvoll bist und entsprechend kommuniziert.
Zeige deinem Kind, dass du seine Ängste ernst nimmst und dass es in Ordnung ist, darüber zu sprechen.
Selbstvertrauen aufbauen
Helfe deinem Kind dabei, sein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken, indem du es ermutigst, neue Fähigkeiten zu erlernen und Herausforderungen zu meistern.
Das trägt dazu bei, Ängste zu reduzieren, da dein Liebling sich sicherer fühlt, mit Veränderungen und Unsicherheiten umzugehen.
Kommen wir nun zu den unterschiedlichen Herangehensweisen:
Verlustängste bei Vorschulkindern (3 Jahre - 5 Jahre)
1. Rituale zur Begrüßung und Verabschiedung
2. Kurze Trennungen üben
"Gleich werde ich kurz in die Küche gehen, aber keine Sorge, ich komme gleich wieder.
Möchtest du in der Zwischenzeit etwas spielen?"
Diese beiden Tricks lassen sich wunderbar verbinden. Im Laufe der Zeit kannst du deine Abwesenheit etwas verlängern und dein Kind somit daran gewöhnen.
3. Routine und Vorhersehbarkeit
Vorschulkinder fühlen sich oft sicherer, wenn sie wissen, was als Nächstes passieren wird. Schaffe eine feste Routine
für den Alltag, einschließlich Schlafenszeit, Lernzeit und Spielzeit.
Dies hilft, Unsicherheiten zu reduzieren und Vertrauen aufzubauen.
(Ideen dafür hier -> Kinder beschäftigen: Mehr als nur Spiele)4. Trost und Beruhigung
Erlaube deinem Kind, ein Sicherheitsobjekt wie ein Kuscheltier oder eine Decke zu haben.
Diese können eine Quelle des Trostes sein, wenn das Kind sich ängstlich oder verloren fühlt, bis ihr beide euch wieder seht. Ermutige dein Kind auch, über seine Gefühle zu sprechen und Beruhigungstechniken, wie tiefes Atmen oder Umarmungen zu nutzen.
Die Progressive Muskelentspannung zum Beispiel kann bei regelmäßigem Anwenden dabei helfen, dass dein Kind nicht mehr so stark unter Verlustängsten leidet.
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Verlustängste bei Schulkindern (6 Jahre - 9 Jahre)
1. Offene Kommunikation fördern
Schulkinder können oft besser über ihre Gefühle sprechen - nutze das. Stelle offene Fragen und zeige Interesse an seinen Erlebnissen und Eindrücken. Das wird dir dabei helfen, die Gründe hinter den Ängsten herauszufinden.
“Hey, ich habe bemerkt, dass du in letzter Zeit manchmal ein bisschen ängstlich bist und es dir nicht so gut geht. Ich mache mir Sorgen um dich und möchte gerne verstehen, was in dir vorgeht. Magst du darüber
reden und mir erzählen, wie ich dir dabei helfen kann?”
2. Information und Aufklärung
Verlustängste können oft durch fehlendes Wissen verstärkt werden.
Sprich mit deinem Kind über Themen wie Trennung, Verlust oder Änderungen in der Familie und Freundeskreis.
Je mehr es versteht und weiß, desto weniger ängstlich wird es sein.
Also...
Jüngere Kinder brauchen oft mehr Unterstützung und klare Rituale, während ältere Kinder mehr von offener Kommunikation und einem tieferen Verständnis für ihre Gefühle profitieren.
Bitte beachte, dass diese Tipps für die Unterstützung entwicklungsbedingter Verlustängste bei Kindern dienen.
Wenn diese Ängste dein Kind regelmäßig im Alltag einschränken und du vielleicht glaubst, es könnte mehr dahinterstecken, such dir Hilfe. Es gibt verschiedene therapeutische Ansätze, die deinem Kind helfen können. Euer Hausarzt wird dir bei Bedarf entsprechende Kontakte geben.
Fazit
Verlustängste bei Kindern sind keine Seltenheit und ein ganz normaler Teil des Heranwachsens. Sie zeigen, dass dein Kind emotionale Bindungen knüpft und Beziehungen aufbaut.
Wichtig ist, diese Ängste ernst zu nehmen und einfühlsam darauf zu reagieren. Durch offene Kommunikation, Rituale und vor allem deine Liebe und Geduld kannst du deinem Kind dabei helfen, Verlustängste zu überwinden.
Es baut Resilienz auf und entwickelt ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. Denke daran, dass du nicht allein auf dieser Reise bist, und dass es normal ist, ab und zu Ängste zu spüren.