Der erste Zahn ist einer der großen Meilensteine im Leben deines Babys.
Leider ist das Zahnen aber oft auch eine anstrengende Zeit – sowohl für dein Baby als auch für dich. Schlaflose Nächte, ständiges Weinen und Quengeln oder sogar Fieber, Ausschlag und Durchfall... all das kann den Durchbruch der ersten Zähne begleiten.
Wie du deinem Baby in dieser Zeit hilfst und was du tun kannst, damit es auch DIR gut geht, verrate ich dir in diesem Artikel.
Dazu räumen wir noch mit ein paar Mythen rund ums Thema Zahnen auf.
Neugierig? Dann lies weiter...
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Ab wann zahnen Babys?
Der Durchbruch der Zähne ist sehr individuell. Im Schnitt brechen die ersten – in der Regel sind das die unteren, mittleren Schneidezähne – zwischen dem 6. und 8. Monat durch.
Es kann aber genauso gut sein, dass dein Baby schon mit 3 Monaten zahnt. Und etwa eins von 2000 Babys kommt bereits mit Zähnchen auf die Welt.
Mach dir also keine Gedanken, wenn dein Kind früher oder später zahnt. Solltest du dir wirklich Sorgen machen, kannst du jederzeit einen Zahnarzt konsultieren.
Fun Fact:
Bereits in der 12. Schwangerschaftswoche werden die Milchzähne sowie ein Teil der bleibenden Zähne im Kiefer des Embryos angelegt.
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Wann kommen welche Zähne?
Der Zeitpunkt für den Zahndurchbruch kann also stark variieren. Die Reihenfolge ist dafür bei fast allen Kindern gleich (aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel).
Sieh die folgenden Angaben daher nur als grobe Orientierung. Auch hier gilt: Wende dich im Zweifel an deinen Zahnarzt oder deine Zahnärztin.
Die Reihenfolge beim Zahnen:
Mit ca. zweieinhalb bis drei Jahren hat dein Kind dann sein vollständiges
Milchzahngebiss, bestehend aus 20 Zähnen.
Das Baby zahnt: Anzeichen und Symptome
Dein Baby schläft plötzlich schlecht, ist quengelig und kaut ständig auf seinen Händen herum? Dann kündigt sich vermutlich ein Zahn an... Manche Babys bekommen die ersten Zähne aber auch völlig unauffällig und problemlos.
Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Symptomen, die den Zahneinschuss bei deinem Baby anzeigen. Wenn du sie kennst, kannst du ihm schneller und gezielter helfen.
Anzeichen, an denen du einen bevorstehenden Zahndurchbruch erkennen kannst:
Diese Symptome stehen nachweislich (siehe Studie) im direkten Zusammenhang mit dem Zahnen.
Das akute Zahnen dauert ca. 8 Tage (4 Tage vor und 4 Tage nach dem Durchbruch) pro Zahn.
Danach sollten auch die Symptome wieder nachlassen.
Bei anderen Begleiterscheinungen konnte das Zahnen als Ursache allerdings nicht belegt werden, auch wenn viele Eltern davon berichten (siehe „Zahnen: Mythen und Fakten“).
Diese Symptome kommen nicht (direkt) vom Zahnen:
Warum aber berichten trotzdem so viele Eltern von hohem Fieber, Wundsein, Durchfall usw. bei ihrem zahnenden Kind?
Es wird vermutet, dass das Immunsystem während des Zahnens geschwächt ist. Dadurch ist das Kind anfälliger für Krankheiten. Zudem nimmt es automatisch mehr Keime auf, wenn es sich ständig alles in den Mund steckt...
Dennoch gilt:
Sollte dein Baby diese Krankheitssymptome haben, schiebe es nicht auf das Zahnen.
Suche einen Kinderarzt / eine Kinderärztin auf und lass es abklären!
Wie sieht der eigentliche Zahndurchbruch aus?
Im Gegensatz zu den Begleiterscheinungen ist der eigentliche Durchbruch der Zähne recht unspektakulär.
Meistens sieht man das neue Zähnchen bereits, obwohl es noch unter einer dünnen Schicht Zahnfleisch verborgen ist. An einem Metalllöffel kann es dann sogar schon „klappern“. Wenn du mit dem Finger vorsichtig über die Stelle fährst, merkst du, dass noch etwas Haut darüber ist.
Kurz darauf kommt der Zahn dann wirklich durch. Das verläuft in der Regel ohne Blut oder andere Komplikationen.
Was hilft deinem Baby beim Zahnen?
Nun weißt du, was zum Zahnen so alles dazugehören kann. Kommen wir zum wichtigeren Part: Was kannst du tun, damit es deinem kleinen Schatz während dieser Zeit besser geht?
(PS: Weiter unten findest du noch Tipps für DICH – denn natürlich ist das Zahnen auch für dich als Elternteil eine anstrengende Phase.)
1. Beißringe und Co.
Die wachsenden Zähne lassen das Zahnfleisch anschwellen. Die Folge: Es drückt, spannt, juckt und schmerzt. Instinktiv fängt dein Baby an, auf allem herumzukauen. Das wirkt wie eine Massage und lindert die Beschwerden.
Biete ihm also spezielle Beißringe oder Beißspielzeug an. Achte beim Kauf unbedingt auf gute Qualität, so sollten z.B. keine chemischen Weichmacher oder Farbstoffe enthalten sein. Es gibt unter anderem Produkte aus Naturkautschuk, Kunststoff, Silikon und Holz.
Besonders beliebt sind Beißringe mit Wasserfüllung. Du kannst sie in den Kühlschrank legen (nicht ins Tiefkühlfach!!) und danach deinem Baby geben. Die Kühlung wirkt zusätzlich lindernd.
Nicht zu empfehlen sind Karotten, Brotkanten oder Apfelstücke. Einerseits kann sich dein Baby schnell daran verschlucken, zum anderen enthalten alle 3 Lebensmittel Zucker – und der schadet bekanntlich den Zähnen.
Extra-Tipp:
Ein kalter, feuchter Waschlappen eignet sich ebenso zum Drauf-herum-Kauen. Er ist zudem schnell zur Hand, kann problemlos ausgekocht werden und dein Baby kann ihn gut festhalten.
2. Sanfte Massage
Viele Babys mögen es, wenn du das geschwollene Zahnfleisch sanft massierst. Probiere aber erst vorsichtig aus, ob die Berührung für dein Kind angenehm oder schmerzhaft ist.
Zum Massieren kannst du deinen Finger nehmen (vorher unbedingt die Hände waschen) oder einen Silikonfingerling aus der Apotheke.
Zusätzlich kannst du das Zahnfleisch mit ungesüßtem Kamillen- oder Salbeitee massieren, einreiben oder behutsam betupfen. Die darin enthaltenen Stoffe wirken beruhigend und schmerzlindernd.
Extra-Tipp:
Eine Babymassage wirkt entspannend und lenkt dein Baby eine Weile von seinen Zähnen ab. Eine spezielle Fußreflexzonenmassage kann zusätzlich gezielt die Schmerzen lindern: Massiere dazu mit leichtem Druck die Zehenspitzen deines Babys.
Und hier kannst du dir auch noch die Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Massage deines Babys holen:
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3. Liebe, Nähe und Vertständnis
Schenke deinem Baby während des Zahnens besonders viel Zuwendung.
Viel kuscheln (und allgemein Körperkontakt) tut ihm gut, geben Trost und Sicherheit. Es spürt: Mama / Papa ist für mich da, wenn es mir nicht gut geht. Das stärkt gleichzeitig sein Urvertrauen und seine Resilienz.
Lass dein Baby nachts bei dir schlafen, falls du das nicht sowieso schon tust. Die Nähe zu dir hilft ihm. Außerdem kannst du es dann schneller beruhigen, wenn es nachts wach wird und weint, weil die Zähne einschießen.
Auch gemeinsames Spielen, Spazierengehen, Vorlesen usw. helfen deinem Baby, da es eine Weile von seinen Zahnungsbeschwerden abgelenkt wird.
Und ja, ich weiß – auch du bist gerade müde und erschöpft. Das ist auch vollkommen normal (siehe dazu auch „Survival-Tipps für Eltern“). Mach dir trotzdem klar:
Dein Baby ist nicht quengelig und anstrengend, um dich zu ärgern.
Es geht ihm nicht gut und es braucht jetzt noch mehr als sonst deine Liebe.
4. Zahnungsgel, Kamillentee & Co.
Kamillentee kam schon bei der Zahnfleischmassage zum Einsatz. Du kannst ihn aber deinem Baby genauso gut zu trinken geben (bitte abgekühlt und ungesüßt).
Generell ist viel trinken wichtig, um den Flüssigkeitsverlust durch den vermehrten Speichelfluss auszugleichen. Es ist also auch okay, dein Baby öfter zu stillen. Vermeide jedoch ein Dauernuckeln, dann gib ihm lieber einen Schnuller oder einen Beißring.
Apropos Speichel... verwende Mullwindeln, Lätzchen oder Halstücher, um Hals- und Brustpartie deines Babys möglichst trocken zu halten. Ist die Mundpartie aufgrund der Feuchtigkeit entzündet, pflege sie mit speziellen Cremes oder Kokosöl.
Extra-Tipp:
Hat dein Baby scheinbar starke Schmerzen beim Zahnen, kann ein spezielles Zahnungsgel für Linderung sorgen. Es betäubt eine Weile das Zahnfleisch, sollte aber nur sparsam und in Absprache mit einem Kinderarzt verwendet werden.
5. Hilfe aus der Natur
Neben den bereits genannten Hausmitteln wie Kamillentee und Kokosöl kannst du noch weitere Naturheilmittel ausprobieren.
Zum Beispiel ätherische Öle. Sie werden von außen über die Wange auf Höhe der Zahnleiste einmassiert. Nelken-, Lavendel- und Kamillenöl sind hier geeignet. Achte aber unbedingt darauf, dass dein Baby das Öl nicht in die Augen oder den Mund bekommt und verwende hochwertige Öle.
Auch Globuli (z.B. Osanit-Kügelchen) oder Schüsslersalze können zum Einsatz kommen. Lass dich hier aber unbedingt von einem Homöopathen oder einem Heilpraktiker beraten!6. Umstrittene Hilfsmittel beim Zahnen
Kommen wir zum Abschluss noch zu zwei Tipps, deren Einsatz und Wirkung ein wenig umstritten ist. Ich möchte sie dir trotzdem nicht vorenthalten, denn viele Eltern schwören drauf und mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen kannst du sie gerne ausprobieren:
Veilchenwurzeln
Das Herumkauen auf einer Veilchenwurzel lindert Schmerzen und wirkt darüber hinaus wie ein natürlicher Beißring.
Das Problem ist die Hygiene, da sich in der Wurzel sehr schnell Keime ansammeln. Diese lassen sich auch beim Auskochen oft nicht vollständig abtöten. Tausche die Veilchenwurzel also regelmäßig aus, wenn du sie verwenden willst.
Außerdem solltest du sie nur ca. 10 Minuten am Stück verwenden – und immer unter Aufsicht. Durch den Speichel und das Kauen wird sie schnell weich und es besteht die Gefahr, dass sich kleine Stücke ablösen und sich dein Baby daran verschluckt.
Bernsteinketten
Bernstein soll ebenfalls eine schmerzlindernde Wirkung haben und deinem Baby somit beim Zahnen helfen. Es gibt daher spezielle Bernsteinketten für Babys und viele Eltern schwören drauf.
Hier liegt das Problem in der Sicherheit. Die Kette könnte dein Baby strangulieren oder es können sich einzelne Bernsteine lösen und dann verschluckt werden.
Übrigens:
Bernsteinketten dienen NICHT dazu, dass das Baby darauf herumkaut! Vielmehr sollen sie ihren schmerzlindernden Wirkstoff – die Bernsteinsäure – über die Haut abgeben.
Möchtest du trotz des Risikos eine Bernsteinkette verwenden, achte unbedingt auf folgende Aspekte:
Hilfe, mein Baby zahnt: Survival-Tipps für Eltern
Nun kennst du eine Reihe von Möglichkeiten, mit denen du deinem Baby das Zahnen etwas erleichtern kannst.
Doch was ist eigentlich mit dir? Du bist müde und erschöpft, würdest gerne mal wieder eine Nacht durchschlafen oder ein paar Stunden für dich haben. Und der Haushalt sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen...
Zunächst kann ich dich beruhigen. Es ist vollkommen normal, wie du dich fühlst und ja – es geht auch anderen Eltern so. Außerdem bist du keine schlechte Mutter oder ein schlechter Vater, nur weil dir das Zahnen manchmal gehörig auf die Nerven geht.
Dein Frust ist also verständlich, leider bringt er dich nicht weiter.
Was kannst du also tun, damit es auch DIR besser geht?
- 1Entspannung: Was auch immer dir hilft zu entspannen – tu es! Und vielleicht denkst du jetzt: „Würde ich ja gerne, aber mein Baby lässt mich nicht.“ Dann versuche MIT deinem Baby zu entspannen. Babymassage, gemeinsames Yoga, ausgedehnte Spaziergänge oder Kuscheln bei leiser Entspannungsmusik tun euch beiden gut.
- 2Positiver Fokus: Versuche nicht ständig darüber nachzudenken, wie anstrengend dein Baby gerade ist. Richte deinen Fokus lieber auf all die schönen Momente. Ist es nicht unglaublich spannend, dem ersten Zähnchen beim Wachsen zuzuschauen? Und wie süß dein Baby damit aussieht!
- 3Gelassenheit: Übe dich in Ruhe und Gelassenheit. Dein Baby will dich nicht ärgern, wenn es quengelt oder schreit und je gelassener du darauf reagierst, desto schneller beruhigt es sich auch wieder.
- 4Tschüss Perfektionismus: Der Haushalt kann auch mal warten, wenn du gerade todmüde bist oder dein Kind dich braucht. Verabschiede dich von dem Anspruch, immer alles perfekt im Griff haben zu wollen. Das setzt dich nur unnötig unter Druck.
- 5Termine reduzieren: Von einem Termin zum nächsten zu hetzen, ist sowohl für dich als auch für dein zahnendes Baby anstrengend. Versuche also, eure To-Do-Liste etwas zu minimieren, wenn sich gerade der nächste Zahn ankündigt.
- 6Unterstützung: Scheue dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das können Familie oder Freunde sein, die mal eine Runde mit deinem Baby spazieren gehen, damit du dich hinlegen und schlafen kannst. Oder jemand, der dir im Haushalt hilft, für dich kocht oder einkaufen geht usw. Das gilt besonders, wenn du alleinerziehend bist.
Mach dir vor allem klar, dass es nicht egoistisch ist, wenn du darauf achtest, dass es dir gut geht. Nur wenn du selbst gut drauf bist und genug Kraft und Energie hast, kannst du dich
auch liebevoll um dein Baby kümmern.
Typische Eltern-Fragen, wenn Babys zahnen
Zum Abschluss habe ich noch die häufigsten Fragen gesammelt, die von Eltern gestellt werden, wenn ihr Baby anfängt zu zahnen:
Grundsätzlich gilt: Sobald das erste Zähnchen da ist, muss es geputzt werden.
Anfangs reicht es jedoch, wenn du es mit einem Tuch oder Wattestäbchen abwischst. Es gibt auch Fingerzahnbürsten, mit denen kannst du zusätzlich auch vorsichtig das Zahnfleisch massieren.
Oder gib deinem Kind eine spezielle Babyzahnbürste, darauf kann es (unter Aufsicht!) herumkauen.
Achte vor allem darauf, dass dein Baby nicht zu viel Zucker zu sich nimmt. Besonders das Dauernuckeln an der Brust oder dem Fläschchen sollte vermieden werden.
Und auch der erste Zahnarztbesuch steht nun auf dem Programm.Ganz klar: Nein!
Du kannst dein Baby weiter stillen und brauchst keine Angst zu haben, dass es dich ständig beißt.
Zuerst kommen ja die unteren Schneidezähne und da liegt beim Saugen die Zunge darüber.
Und wenn dein Baby doch mal aus Neugier zubeißt, nimm es kurz von der Brust, damit es lernt: Wenn ich Mama beiße, gibt’s keine Milch. Leg es danach aber wieder an und stille weiter.Die Nächte sind meistens besonders anstrengend, wenn dein Baby zahnt.
Du kannst es mit einem kühlen, nassen Waschlappen versuchen, den du deinem Baby auf die Wange legst. Oder lass es darauf herumkauen, aber achte darauf, dass es sich nicht verschluckt.
Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Zahnungszäpfchen, z.B. von Osanit. Sie enthalten als Wirkstoff Echte Kamille und sind daher ein sanfte, natürliche Methode zur Schmerzlinderung.
Lass dich trotzdem in der Apotheke oder beim Kinderarzt beraten, bevor du deinem Baby Zäpfchen gibst.