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Leben mit willensstarken Kindern: Sturheit oder Selbstbestimmung?

Kennst du das Gefühl, wenn dein Kind plötzlich in die Rolle eines kleinen Generals schlüpft und versucht, immer alles zu bestimmen und das Haus nach seinen eigenen Regeln zu führen? 

Vielleicht verlangt es hartnäckig, dass du sein Spielzeug genau so anordnest, wie es es will. Oder es hört dir nie zu und diktiert, wie genau du mit ihm spielen sollst. Es fühlt sich an, als würdest du nur noch Befehle annehmen und nach der Pfeife deines Kindes tanzen. 

Du zuckst hilflos mit den Schultern und denkst dir: “Mein Kind ist halt willensstark.”

In diesem Artikel wirst du lernen, warum dieses Verhalten nichts mit Willensstärke zu tun hat und was wirklich dahintersteckt.

Außerdem bekommst du von mir praktische Tipps, wie du mit deinem Kind in solchen Situationen umgehst.

Willensstarke Kinder Das Kind schreit und der Elternteil schaut traurig und müde aus

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Wie und wann Willensstärke entsteht

Willensstarkes Kind Mädchen weint und Mutter hält ihre Hand

Willensstärke wird oft als positiver Charakterzug angesehen, besonders bei Erwachsenen, die sich erfolgreich durchsetzen können. Denn im Grunde genommen ist die Bedeutung von willensstark, dass du stark und entschlossen bist, deine Ziele zu erreichen oder deine Überzeugungen zu verteidigen. 

Bei Kindern sieht das etwas anders aus. Oft werden bestimmerisches Verhalten, Sturheit und Trotz als willensstark abgetan. Das negativ auffallende Benehmen wird schön geredet, ohne die Bedürfnisse und Motivation des Kindes zu berücksichtigen.

Das Verhalten deines Kindes zeigt nicht unbedingt Willensstärke. Gerade bei Kleinkindern kann noch keine Rede von einem eigenen Willen sein. Die Entwicklung des eigenen Willens beginnt in der Regel erst ab dem ca. 18. Lebensmonat, wenn Kinder vermehrt ihr Autonomiebedürfnis zeigen, und zieht sich oft bis in die Schulzeit und darüber hinaus. In der Anfangsphase handelt es sich eher um eine Zeit des Entdeckens und Ausprobierens, in der Kinder ihre Umgebung erkunden und ihre eigenen Grenzen testen.

Damit du als Elternteil das Verhalten deines Kindes besser verstehen und unterstützen kannst, schauen wir uns jetzt an, wie Willensstärke eigentlich entsteht. 

Hier sind die Einflussfaktoren, die aus deinem Kind später einen willensstarken Erwachsenen machen:

  • Genetische Anlagen: Die Gene, die wir von unseren Eltern erben, beeinflussen die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin. Diese spielen eine entscheidende Rolle bei der Motivation, dem Durchhaltevermögen und der Fähigkeit deines Kindes, mit Frustration umzugehen. Ebenso prägen die Gene die Struktur des Gehirns. Das wiederum wirkt sich auf die Kontrolle von Impulsen und die Entscheidungsfindung aus. Kurz gesagt, die genetische Veranlagung deines Kindes bildet die Grundlage für seine Fähigkeit, willensstark zu sein.
  • Persönlichkeitsmerkmale: Jedes Kind ist anders und hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Die Persönlichkeitsmerkmale deines Kindes, wie Gewissenhaftigkeit, Selbstvertrauen und Optimismus, formen seine Willensstärke. Gewissenhafte Kinder setzen sich klare Ziele und arbeiten hart daran, sie zu erreichen. Selbstbewusste Kinder sind mutiger und nehmen Herausforderungen an, und optimistische Kinder sehen auch in schwierigen Situationen Positives. Doch diese Merkmale sind nicht unveränderlich. Sie werden von äußeren Einflüssen wie deinem Erziehungsstil und dem Umfeld, in dem es aufwächst, entscheidend geprägt.
  • Erziehung und Umgebung: Der größte Einfluss auf die Entwicklung der Willensstärke deines Kindes bist du selbst. Deine Erziehung und die Umgebung, die du schaffst, prägen die angeborenen Merkmale deines Kindes. Eine liebevolle und unterstützende Atmosphäre zu Hause stärkt diese positiven Eigenschaften und fördert seine gesunde Entwicklung. Durch deine warme und einfühlsame Erziehung kann dein Kind lernen, seine Willensstärke und andere wertvolle Eigenschaften zu entfalten. 

Doch fehlt es an Unterstützung oder herrscht Unsicherheit im Umfeld, werden diese Merkmale negativ beeinflusst. Die “Willensstärke”, die dein Kind dann entwickelt, entsteht leider auf negative Weise und aus Mangel, statt aus gesundem Selbstvertrauen, Optimismus und dem natürlichen Autonomiebedürfnis.

Trotzverhalten und Autonomie: Mehr als nur Willensstärke

In der Entwicklung eines Kindes ist ein gesundes Maß an Sturheit, Trotz und Verlangen nach Selbstständigkeit normal und sogar ein gutes Zeichen.

Allerdings weißt du ja bereits, dass oft mehr dahintersteckt und diese Anzeichen nicht zwangsweise bedeuten, dass dein Kind willensstark ist. Es ist daher wichtig, Phasen wie die Trotz- und Autonomiephase genauer zu verstehen und von ungesundem und übertriebenem Verhalten zu unterscheiden. So kannst du angemessen darauf reagieren und die Bedürfnisse deines Kindes erfüllen. 

Verhalten in den Phasen der Entwicklung:

  • Trotzphase: Auch bekannt als die "terrible twos", erreicht diese Phase bei den meisten Kindern ihren Höhepunkt zwischen 2 und 3,5 Jahren. Kinder zeigen erstmals ein starkes Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Verhaltensweisen, wie Negativität, Wutanfälle und Sturheit, sind oft das Ergebnis der Frustration des Kindes. Es möchte seine Unabhängigkeit behaupten, aber es fehlt die Sprache und die Fähigkeit, um Bedürfnisse und Wünsche effektiv und gesellschaftskonform zu kommunizieren. 
  • Autonomiephase: Die Autonomiephase erstreckt sich über die gesamte Kindheit bis ins Erwachsenenalter und die Trotzphase gehört dazu. Während der Trotzphase lernen Kinder, ihre Unabhängigkeit zu erkunden und zu fordern, was sich später in der Autonomiephase fortsetzt. Dein Kind setzt die Suche nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit fort. Es lernt, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und ihre eigenen Wünsche zu kommunizieren.

Die verschiedenen Verhaltensweisen, die Kinder in den Phasen der Trotz- und Autonomieentwicklung zeigen, können manchmal verwirrend sein. Doch zwischen “gesundem” und “ungesundem” Verhalten gibt es klare Unterschiede. 

In dieser Tabelle zeige ich dir die wichtigsten:

Im Grunde lassen sich die Verhaltensweisen recht leicht unterscheiden:

Je lauter, unkontrollierter oder inkonsequenter das Verhalten, desto genauer solltest du hinschauen und dein Kind unterstützen. Denn das sind Anzeichen für eine unreife Entwicklung der

Autonomie und mangelnde Bindung und Orientierung deinerseits. 

Beispiele aus der Praxis:

  • Dein Kind schreit nach einem Apfel und will ihn unbedingt, ändert die Meinung allerdings auf eine Banane, sobald du den Apfel bringst und möchte eine Birne, wenn du die Banane bringst.
  • Du hast deinem Kind die blaue Hose rausgelegt und für dein Kind geht die Welt unter. Es brüllt und will unbedingt wieder die grüne Hose von gestern und selbst bestimmen dürfen, was es anzieht. Kurz danach ruft es aber lauthals nach dir und verlangt deine Hilfe zum Anziehen.

Um zu verstehen, ob es sich um gesunde “Willensstärke” oder um andere Bedürfnisse handelt, kannst du das Verhalten deines Kindes beobachten.

Stelle dir dabei folgende Fragen:

  • Wie reagiert mein Kind in frustrierenden Situationen im Vergleich zu anderen Situationen? Zeigt es Trotzverhalten, Schreien oder Sturheit nur, wenn es frustriert ist, oder tritt dieses Verhalten auch in anderen Situationen auf, in denen eigentlich kein Frust vorliegt? 
  • Gibt mein Kind schnell auf? Zeigt mein Kind Durchhaltevermögen und Problemlösungsfähigkeiten, wenn es etwas selbst erreichen möchte? Zeigt es Ausdauer, indem es verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, oder gibt es schnell auf? 
  • Zeigt mein Kind Unsicherheit, Abhängigkeit oder Passivität, wenn es keine klare Anleitung oder Unterstützung erhält? Wie reagiert mein Kind, wenn es vor einer neuen Aufgabe steht? Zeigt es Selbstvertrauen? Versucht es, die Hausaufgaben selbst zu erledigen und die Hose selbst anzuziehen? Oder sucht es direkt deine Hilfe, ohne es vorher selbst zu versuchen.

Bitte beachte, dass es hier nicht darum geht, diese Verhaltensweisen schlecht zu reden oder ein Problem daraus zu machen. Trotzdem spiegeln Kinder mit diesem Verhalten einen Mangel wieder - an Mangel an Sicherheit und Bindung.

Beides ist essentiell für die gesunde Entwicklung von selbstständigen und selbstbewussten Kindern.

Du hast ein 3 oder 4 jähriges Kind, das nicht hört? Versuch es doch mal hiermit:

Bindung und Sicherheit: Auswirkungen auf dein Kind

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Eine solide Bindung zu dir als Bezugsperson, vermittelt deinem Kind nicht nur ein Gefühl von Geborgenheit. Es ebnet auch den Weg für die gesunde Entwicklung deines Kindes.

Bevor dein Kind autonomer, selbstbewusster und lösungsorientierter werden kann, muss es sich zuerst fallen lassen. Dein Kind muss sich bei dir sicher fühlen, bevor es sich selbst sicher genug fühlt, um sich zu öffnen und die Welt zu erkunden. 

Schauen wir uns zur Verdeutlichung die wichtigsten Auswirkungen von Bindung und Sicherheit auf dein Kind mal an:

Auswirkungen auf die Entwicklung von Willensstärke/Autonomie

  • Selbstvertrauen: Wenn dein Kind eine starke Bindung zu dir hat und du das Gefühl von Sicherheit vermittelst, entwickelt es ein starkes Selbstvertrauen. Es glaubt an seine Fähigkeiten und traut sich zu, neue Aufgaben und Herausforderungen auch alleine zu meistern.
  • Beharrlichkeit: Diese Kinder zeigen Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, wenn sie mit Schwierigkeiten konfrontiert werden. Sie geben nicht leicht auf und versuchen es immer wieder, bis sie ihr Ziel erreicht haben.
  • Emotionale Regulation: Kinder mit sicherer Bindung lernen, ihre Emotionen und Impulse besser zu kontrollieren und angemessen auszudrücken. Sie sind weniger anfällig für Frustrationen, Wutanfälle und emotionale Ausbrüche.
  • Autonomie: Diese Kinder entwickeln ein gesundes Gefühl für Autonomie. Sie wissen, dass sie eigenständig sein können, aber gleichzeitig auch die Unterstützung ihrer Bezugspersonen suchen und annehmen können, wenn sie diese benötigen.

Auswirkungen auf die generelle Entwicklung

  • Soziale Kompetenz: Wenn dein Kind eine sichere Bindung zu dir hat, wird es in der Lage sein, gute soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Das bedeutet, dass es leichter Freundschaften schließt und Konflikte mit anderen lösen kann. Das kommt daher, dass dein Kind sich bei dir geliebt und sicher fühlt und dieses Vertrauen auch auf andere übertragen kann.
  • Lernbereitschaft: Die Sicherheit, die du deinem Kind gibst, hat auch Auswirkungen auf seine Neugier und Freude neues zu lernen. Du gibst deinem Kind Mut, neue Dinge auszuprobieren. Außerdem weiß dein Kind, dass es auf dich zählen kann und scheut sich nicht, dir Fragen zu stellen. Damit nimmst du deinem Kind die Angst vor neuen und unbekannten Erfahrungen, denn du bist da, wenn es dich braucht.
  • Psychische Gesundheit: Wenn dein Kind sich sicher und geborgen fühlt, wird es motivierter sein, Herausforderungen anzunehmen und Rückschläge zu überwinden. Deine emotionale Unterstützung hilft deinem Kind dabei, seine Emotionen zu erkennen, auszudrücken und damit umzugehen. Dein Kind wird dadurch widerstandsfähiger und kann besser mit den Höhen und Tiefen des Lebens umgehen. Es ist weniger anfällig für psychische Probleme wie z.B. Angstzustände oder Depressionen.

Im nächsten Abschnitt wirst du erfahren, wie du deinem Kind diese Bindung und Sicherheit bieten kannst.

Kinder machen nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun. Unser Einfühlungsvermögen und unsere emotionale Verfügbarkeit schaffen

Sicherheit und Vertrauen, die Kinder brauchen, um gesund,

zufrieden und stark aufzuwachsen.

Umgang mit willensstarken Kindern: Tipps für mehr Bindung und Sicherheit

Der Umgang mit Kindern in ihrer Entwicklung ist nicht immer leicht. Gerade während der Trotz- und Autonomiephase kann es schnell zum Konflikt kommen.

Du wirst laut, dein Kind wird lauter, du schimpfst…

Damit das nicht mehr passiert, zeige ich dir jetzt, wie du trotzigen Momenten mit mehr Liebe, Verständnis und Unterstützung begegnen kannst

Hier sind 10 Tipps für eine starke Bindung und Sicherheit auch während der Trotz- und Autonomiephase:

  1. 1
    Sei präsent und liebevoll: Schenke deinem Kind ungeteilte Aufmerksamkeit und zeige ihm deine Liebe und Wertschätzung durch Worte, Gesten und liebevolle Berührungen. Du wirst dich wundern, wie viel eine kleine Umarmung, ein Kuss oder ein "Ich bin hier, wenn du mich brauchst!" bewirken können.
  2. 2
    Höre aktiv zu: Nimm die Gefühle und Bedürfnisse deines Kindes ernst und höre ihm aufmerksam zu, wenn es mit dir spricht. Manchmal reicht es schon, einfach zuzuhören und zu zeigen, dass du da bist, um Vertrauen und eine starke Bindung aufzubauen.
  3. 3
    Bestätige die Gefühle deines Kindes: Sage deinem Kind, dass du seine Gefühle verstehst, auch wenn du sein Verhalten nicht gutheißt. Indem du die Gefühle deines Kindes bestätigst, zeigst du ihm, dass es gehört und verstanden wird, was zur Stärkung seiner Sicherheit und Bindung beiträgt.
  4. 4
    Biete emotionale Unterstützung: Sei für dein Kind da, wenn es Trost oder Unterstützung braucht. Halte es im Arm, sprich mit ihm oder biete ihm einfach deine Nähe an. Durch emotionale Unterstützung in schwierigen Momenten fühlt sich dein Kind sicher und geborgen.
  5. 5
    Ermutige die Autonomie deines Kindes: Gib deinem Kind die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und Dinge selbstständig auszuprobieren. Selbst wenn es mal schiefgeht, stärkst du das Selbstvertrauen deines Kindes und förderst seine Unabhängigkeit und Selbstständigkeit.
  6. 6
    Entwickle Strategien zur Deeskalation und Konfliktlösung: Wenn es zu Konflikten kommt, bleibe ruhig und suche gemeinsam mit deinem Kind nach Lösungen. Das zeigt ihm, dass ihr Probleme gemeinsam bewältigen könnt und stärkt eure Bindung. Zum Beispiel könntest du ihm erklären, wie ihr gemeinsam Konflikte lösen könnt, indem ihr euch gegenseitig zuhört und respektvoll miteinander umgeht.
  7. 7
    Vermeide Machtkämpfe: Setze auf kooperative Lösungen statt auf autoritäre Durchsetzung. Indem du deinem Kind Alternativen anbietest und seine Meinung respektierst, vermeidest du unnötige Konflikte und förderst seine Selbstbestimmung. Zum Beispiel könntest du ihm erklären, wie ihr gemeinsam Entscheidungen treffen könnt, bei denen beide Seiten zufrieden sind.
  8. 8
    Habe Geduld und Verständnis: Akzeptiere, dass jedes Kind seine eigene Entwicklung hat und seine Zeit braucht, um zu wachsen. Sei geduldig und unterstützend, auch wenn es mal schwierig wird. Zum Beispiel könntest du deinem Kind erklären, dass es normal ist, Fehler zu machen und dass du immer für es da bist, um es zu unterstützen und zu ermutigen.
  9. 9
    Schaffe eine ruhige und entspannte Atmosphäre im Zuhause: Achte darauf, dass euer Zuhause ein Ort der Geborgenheit und Harmonie ist. Das gibt deinem Kind die nötige Sicherheit, um sich frei zu entfalten und zu entwickeln. Zum Beispiel könntest du ihm erklären, wie ihr gemeinsam dafür sorgen könnt, dass es zu Hause immer gemütlich und entspannt ist.
  10. 10
    Suche professionelle Hilfe, wenn du sie benötigst: Scheue dich nicht davor, Unterstützung von Experten anzunehmen, wenn du unsicher bist oder Hilfe brauchst. Du kannst zum Therapeuten gehen, aber auch ein Elterncoaching kann hier helfen. Wichtig ist, dass du rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nimmst, um die bestmögliche Unterstützung für dein Kind zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen

1. Wie erkennt man willensstarke Kinder?

Auch wenn man bei Kindern meist noch nicht von einem eigenen Willen sprechen kann, gibt es einige Verhaltensweisen, die auf eine ausgeprägte Selbstbestimmung hinweisen. Zum Beispiel können “willensstarke” Kinder oft hartnäckig sein und entschlossen ihre Ziele verfolgen. Sie zeigen oft ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und können auch in schwierigen Situationen standhaft bleiben.

2. Welche Bedeutung hat es, wenn man charakterstark ist?

Charakterstärke bezieht sich auf die Fähigkeit eines Menschen, seine Werte und Prinzipien zu verteidigen, auch wenn es schwierig wird. Charakterstarke Menschen zeigen oft Standhaftigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl.

3. Menschen, die immer alles bestimmen wollen - Charakterstärke oder Dominanz?

Menschen, die immer alles bestimmen wollen, können sowohl Charakterstärke als auch Dominanz zeigen. Charakterstärke äußert sich oft in einem gesunden Selbstbewusstsein, einer klaren Kommunikation und der Fähigkeit, für die eigenen Überzeugungen einzutreten, während Dominanz eher ein übermäßiges Kontrollbedürfnis und den Wunsch nach Macht und Autorität beschreibt. Es kommt jedoch auf die Art und Weise an, wie jemand seinen Willen durchsetzt und ob dies auf Kosten anderer geschieht oder nicht.

4. Welche Ursachen haben Sturheit und dominante Kinder?

Sturheit und dominantes Verhalten bei Kindern können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Dazu gehören ein starkes Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung, mangelnde Frustrationstoleranz, Angst vor Veränderungen, ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit sowie Einflüsse aus der Umgebung und der Erziehung. Manche Kinder zeigen auch ein dominantes Verhalten als Reaktion auf bestimmte Lebensumstände oder Erfahrungen.

5. Wie kann man mit dominantem Verhalten bei Kindern umgehen?

Der Umgang mit dominanten Kindern erfordert einfühlsame und klare Erziehungsmethoden. Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen, alternative Verhaltensweisen anzubieten und das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen. Es kann auch hilfreich sein, professionelle Unterstützung und Beratung in Anspruch zu nehmen, um geeignete Strategien zu entwickeln.

Willensstarke Kinder: Abschluss

Ob willensstark oder nicht: Inmitten von Trotzphasen und Machtkämpfen können wir leicht vergessen, dass dies eigentlich ein Zeichen des Wachstums und der Entfaltung ist. 

Mit deiner liebevollen Erziehung gibst du deinem Kind den Raum, seinen eigenen Willen zu erkunden und zu entwickeln. Diese Momente sind nicht nur eine Prüfung für dich als Elternteil, sondern auch eine Chance. Du hast die Möglichkeit, eure Bindung zu vertiefen und die persönliche Entwicklung deines Kindes zu fördern. 

Denn jeder Schritt, den du in Richtung einer einfühlsamen Erziehung und einer starken Bindung machst, trägt dazu bei, dass dein Kind selbstbewusst und willensstark heranwächst.

Hör deinem Kind zu und achte auf seine Bedürfnisse und Zeichen. Deine Liebe und Leitung unterstützt dein Kind dabei, sich zu einem starken und einfühlsamen Menschen zu entwickeln.