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Die Warum-Phase: So beantwortest du jede Frage deines Kindes!

“Warum ist der Himmel blau?”

“Warum müssen wir schlafen?”

“Warum können Fische unter Wasser atmen, aber wir nicht?”

Kleinkinder haben einige anstrengende Phasen und die Warum-Phase gehört definitiv dazu. 

Doch auch wenn es manchmal wie eine endlose Schleife an Warum Fragen scheint, ist diese Zeit der kindlichen Entwicklung ein wertvolles Abenteuer. Sowohl dein Wissen als auch deine Geduld werden auf die Probe gestellt - besonders wenn es in Zusammenhang mit der Erziehung ohne Schimpfen steht. 

In diesem Beitrag werden wir gemeinsam in die Welt der “Warums” eintauchen. 

Du wirst lernen warum dein Kind diese Fragen stellt, wie lange die Phase in der Regel dauert, wie du am besten (und gelassen) darauf reagierst und wie du dein Stresslevel mit einer einfachen Übung senkst

Glaub mir, mit meinen Antworten bist du bestens für die nächste Warum-Session deines Kindes gerüstet und wirst dich sogar darauf freuen.

Kind frägt die Mama und ist in der Warum Phase

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Gründe und Vorteile der endlosen Fragerei

Lass uns in eine der spannendsten, aber auch anstrengendsten Phasen der Kindesentwicklung abtauchen -  die "Warum Phase"

Du weißt schon, diese Phase, in der dein kleines Energiebündel plötzlich zum Frageprofi wird und dir ein "Warum" nach dem anderen um die Ohren haut. 

Wie die meisten Dinge in unserem Leben, hat auch diese Zeit ihre Gründe. Also, warum fragt dein Kind gefühlt tausendmal am Tag "Warum?" 

Nun, es ist tatsächlich ein Zeichen dafür, dass sich da ein kleines Genie entwickelt. Wenn Kinder die Welt mit Fragen bombardieren, sind sie auf der Suche nach Antworten, die ihre wachsende Neugier stillen sollen. 

Und das ist großartig! 

Das bedeutet, dass ihr Gehirn so etwas wie einen ständig laufenden Marathon macht, um alles über diese verrückte, wunderbare Welt zu lernen. Es ist Teil ihrer kognitiven, sprachlichen und emotionalen Entwicklung

"Die Neugierde der Kinder ist der Wissensdurst nach Erkenntnis, darum sollte man diese in ihnen fördern und sie ermutigen." - John Locke (engl. Philosoph & Politiker)

Indem dein Kind dich mit "Warum" löchert, übt es nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten, sondern formt auch die eigene Denkweise. Als ob es im Gehirn die Schaltungen für kritisches Denken und Verständnis zusammensteckt.

Wenn du also in deinem Inneren manchmal die Frage "Warum fragt mein Kind immer 'Warum'?" flüsterst, dann erinnere dich daran, dass du hier Teil einer zauberhaften Entwicklung bist.

Und da ist noch mehr: Diese Phase hat nicht nur Vorteile für dein Kind, sondern auch für dich. Denk mal darüber nach – durch die ständige Fragerei knüpft ihr eine Eltern-Kind-Bindung, die dicker ist als der dickste Teppich. 

Du wirst zu einer Art Superheld und hilfst deinem Kind, die Welt besser zu verstehen. Und ja, manchmal mag es dich auf die Probe stellen, aber hey, welche Superhelden-Mission ist schon leicht?

Will mein Kind mich ärgern oder sucht es meine Aufmerksamkeit? 

Kind ist in der Warum Phase, Mutter ist wütend

Ich weiß, manchmal scheint es so, als ob dein Kind kurz vor der Gründung einer Webseite für die am meisten gestellten Warum-Fragen steht. Doch schauen wir uns diese Phase nochmal kurz aus der Sicht deines Kindes an. 

Im Normalfall stecken keine geheimen Botschaften dahinter, um uns auf die Palme zu bringen oder zu provozieren. Denn wie wir im letzten Abschnitt gelernt haben, handelt es sich um eine der größten Entdeckungsreisen unserer Kinder.

Trotzdem ist es wichtig, dass du anfängst, den Grund hinter der Fragerei zu lesen. Manchmal kann es nämlich sein, dass dein Mini-Detektiv ein bisschen extra Aufmerksamkeit sucht und braucht, insbesondere was die Grundbedürfnisse deines Kindes angeht. 

Wenn du dich also mal fragst, ob sie dich absichtlich ins Frage-Antwort-Verhör nehmen, dann denk daran: Es ist eher ein "Hey, sieh mal, Mama/Papa, ich entdecke die Welt!".

Es geht darum, ihre Neugierde zu feiern. Dein Kind sollte spüren, dass es deine ganze Aufmerksamkeit wert ist.

Oft braucht dein Kind deine Nähe und deinen Kontakt. Deshalb ist dein Kind mit einer Umarmung und mit einem liebevollen “Oh mein Schatz, heute möchtest du viel wissen, was? Jetzt kuscheln wir mal eine Runde und dann kannst du mir deine Fragen stellen”, zufriedener als mit 100 klugen Antworten auf seine Fragen (Sagt dir das Urvertrauen etwas?). 

Probier es aus!

Wie lange dauert die Warum-Phase?

Die gute Nachricht direkt vorab: Die scheinbar endlose Warum-Phase hat ein Ende.

Auch wenn von Kind zu Kind unterschiedlich, beginnt diese neugierige Zeit normalerweise um das dritte oder vierte Lebensjahr und kann sich bis zum fünften Lebensjahr erstrecken. 

Erwarte jedoch nicht, dass das Ende der "Warum" Fragen das Ende der Neugierde bedeutet. Es markiert vielmehr den Übergang zu neuen Entwicklungsstufen. Die Fragen werden vielleicht weniger häufig auftreten, aber die Neugierde bleibt weiterhin stark. Und hier kommt die "Magische Phase" ins Spiel.

Die "Magische Phase" ist eine andere, aber oft parallel verlaufende Phase in der kindlichen Entwicklung. Sie ist geprägt von faszinierenden Entdeckungen, Fantasie und einem spielerischen Blick auf die Welt. 

Während dein Kind möglicherweise weniger "Warum" Fragen stellt, beginnt es, die Dinge aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und sich in seiner eigenen Vorstellungskraft zu verlieren.

In der Zwischenzeit ist es hilfreich, geduldig zu sein, die Fragen zu beantworten und die einmalige Gelegenheit zu genießen, gemeinsam die Welt zu erkunden.

Wie antworte ich am besten auf die Warum-Fragen?

Nun denkst du dir vielleicht: 

“Schön und gut, aber wie kann ich meinem Kind am besten antworten?” 

“Kurze oder lange Antworten?” 

“Ins Detail gehen oder nicht?”

Keine Angst. Es gibt einige Punkte, die du als Basis nehmen kannst, um diese Fragen für dich zu beantworten.

Offenheit und Geduld als Schlüssel

Die besten Antworten beginnen mit einer offenen Haltung. Zeige deinem kleinen Fragenden, dass du seine Neugierde schätzt und seine Fragen ernst nimmst. 

Egal wie simpel oder tiefgründig die Frage ist, deine Geduld und einfühlsame Reaktion schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens. Manchmal geht es weniger um die Antwort selbst, sondern darum, dass du für ihn da bist.

Flexibilität und situative Anpassung

Ermutige dein Kind, seine eigenen Gedanken zu entwickeln, indem du Fragen mit Fragen beantwortest. 

Das fördert sein kritisches Denken und ermutigt ihn, seine Vorstellungskraft zu nutzen. Diese sanfte Lenkung kann dazu führen, dass es seine Fragen selbst erforscht und beantwortet.

(Im Übrigen eine tolle Möglichkeit, um mit deinem Kind zu philosophieren und auch mal ins Reich der Phantasie abzutauchen. Mehr dazu hier.)

“Was denkst du?”, “Hast du eine Idee, warum das so ist?”, “Warum glaubst du, ist das so?”

sind gute Gegenfragen, um dein Kind während der Warum-Phase zu fördern.

Lass den Humor tanzen

Kinder sind Meister des Staunens und der Fantasie. Wenn du merkst, dass die Frage eine humorvolle Note vertragen könnte, nutze die Gelegenheit, um gemeinsam zu lachen. 

Ein Schmunzeln hier und ein kleiner Scherz dort verleihen nicht nur deinen Antworten eine spielerische Note, sondern zeigen auch, dass du seine Fragen mit Freude annimmst.

Beachte: Die Balance ist wie immer wichtig. Wenn dein Kind ein ernstes Thema anspricht, könnte zu viel Humor dazu führen, dass es sich nicht ernst genommen fühlt.

Von Wissenschaft zu einfachen Bildern

Manchmal möchte dein kleiner Denker komplizierte Erklärungen hören, selbst wenn er sie nicht ganz versteht. 

Hier kannst du die Balance finden, indem du wissenschaftliche Begriffe liebevoll erklärst oder komplexe Ideen auf kindgerechte Weise vermittelst. Denke daran, dass es darum geht, seine Neugierde zu stillen, nicht unbedingt alle Details zu übermitteln.

Umschreibe mit anderen Worten komplizierte Begriffe, solange bis du merkst, dass dein Kind es verstanden hat.

In einem Satz: Die beste Antwort auf die endlosen Warum-Fragen liegt in einer Mischung aus Offenheit, Flexibilität, Humor und Ernsthaftigkeit.   

Abschließend: Deine Reaktionen tragen dazu bei, die Neugierde deines Kindes zu befeuern und seine Entwicklung zu fördern. Reagierst du bei jeder Warum-Frage genervt, ablehnend und verdrehst die Augen, wird dein Kind bald verstummen und seine natürliche Neugier abnehmen. 

Wie vermeide ich Stress und Frustration beim Antworten

Mutter ist und bleibt entspannt bei den Warum Fragen beim Kind

Nach einem langen Arbeitstag, oder einfach nach dem zehnten Warum, kann es manchmal schwer sein, nicht die Nerven zu verlieren. 

Um in solchen und ähnlich stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren und die Verbindung zu deinem neugierigen Kind aufrechterhalten zu können, habe ich hier einige Tipps zusammengestellt.

Hier meine Lieblingsübung, die und dich beruhigen wird:

Tief durchatmen und sammeln

Bevor du antwortest, nimm dir einen Moment und atme tief durch. Das hilft dir, dich zu sammeln und innerlich ruhiger zu werden, bevor du reagierst. Es ist die Basis für alles, was danach kommt.

Hier meine Lieblingsübung, die sofort hilft und dich beruhigen wird:

  1. 1
    Kurz die Augen schließen
  2. 2
    Stell dir ein Quadrat vor
  3. 3
    Einatmen, gedanklich der ersten Seite folgen und “1” daneben malen oder sagen
  4. 4
    Zweite Seite zum kurzen Anhalten der Atmung nutzen und “2” malen/sagen
  5. 5
    Ausatmen, gedanklich der dritten Seite folgen und die “3” (...
  6. 6
    Atmung entlang der vierten Seite wieder anhalten und die “4” (...)

Versuche dabei bewusst und ruhig zu atmen. Ein Durchgang wird dir wahrscheinlich schon die nötige Ruhe und Gelassenheit geben, die du brauchst.

Wenn du weiterhin keine Lust oder Kraft hast, auf die Warums einzugehen, kannst du dann…

…Gegenfragen stellen, statt zu antworten

Gegenfragen helfen deinem Kind nicht nur dabei, das kritische Denken und die Vorstellungskraft zu fördern. Du kannst sie auch nutzen, um das Gespräch in eine neue Richtung zu lenken, wenn du gerade keinen Kopf für die Fragerunde hast.

Die Aufmerksamkeit deines Kindes geht weg von seinem "Warum" und ermöglicht dir, die Kontrolle über die Situation zu behalten.

… die Macht der Ablenkung nutzen

Verwende sanfte Ablenkung, um die Neugier deines Kindes auf andere Dinge zu lenken. Zeige ihm etwas Interessantes oder frage nach seinen Gedanken zu einem anderen Thema.

Diese Methode ist besonders hilfreich, wenn das Thema vielleicht etwas komplexer ist und bereits das dritte Warum nach sich gezogen hat.

"Das sind echt tolle Fragen, mein Schatz. Wir können später gerne noch weiter darüber sprechen. Aber weißt du, woran ich gerade denken muss? Vorhin habe ich einen wunderschönen bunten Vogel gesehen. Was denkst du, hat er auf dem Baum gemacht?”

Achte darauf, dass du deinem Kind unbedingt eine Rückmeldung zu den Fragen gibst, bevor du seine Aufmerksamkeit auf ein neues Thema lenkst. Und komme später auf das Thema zurück.

So kannst du die Situation entspannen, ohne der Neugierde deines Kindes zu schaden und zeigst gleichzeitig, dass du die Fragen nicht vergessen hast.

…einfach ehrlich sein

Es ist völlig ok, wenn du keine Zeit oder Lust auf die Fragerunde hast oder die Farbe des Himmels nun mal nicht erklären kannst.

Aber sag es deinem Kind. Teile deine Gedanken und Emotionen mit und sag deinem Kind, dass du zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen wirst. Eine kurze und ehrliche Rückmeldung zeigt deinem Kind, dass du es auf dem Schirm hast und beachtest. 

Diese Tipps werden dir schon beim nächsten Mal dabei helfen, liebevoll und “gewaltfrei” mit deinem Kind zu kommunizieren, ohne dass deine Emotionen die Überhand nehmen.

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Abschluss: Die Schatzkiste der Neugierde

Wir haben gelernt, wie wir mit Verständnis und Einfühlungsvermögen auf diese endlosen "Warum" Fragen reagieren können und wie wir die Neugier unserer Kinder nutzen können, um ihre Entwicklung zu fördern.

Denke daran, dass die "Warum Phase" ein wertvolles Geschenk ist, das deine Bindung zu deinem Kind stärkt und seine kognitive und emotionale Entwicklung vorantreiben kann. Förderst du diese Phase bei deinem Kind auf die passende Weise, kannst du auch sein Selbstbewusstsein stärken

Dein kleiner Forscher ist auf einer aufregenden Reise des Lernens und Wachsens, und du hast die Möglichkeit, ihn auf diesem Abenteuer zu begleiten.

Die "Warum Phase" mag manchmal herausfordernd sein, aber sie ist auch ein wertvolles Kapitel in der Geschichte deines Kindes – eine Zeit des Staunens, der Fragen und der unendlichen Möglichkeiten

Halte eure Neugierde am Leben und genieße diese besondere Reise des Elternseins. Sie wird dir erlauben, gemeinsam mit deinem Kind zu wachsen und zu lernen.