Wasserspaß mit unseren Kleinen ist unbezahlbar, oder? Aber ihre Sicherheit ist noch viel wichtiger.
Gerade in wilden Phasen wie dem Trotzalter wird das Aufpassen zur echten Challenge.
Du kennst die Gefahr: Ertrinken!
Ich werde für etwas Klarheit sorgen und dir die verschiedenen Begrifflichkeiten wie "trockenes Ertrinken" erklären und vor allem – wie du die Sicherheit deines Kleinen fest im Griff behältst.
Lies weiter für Tipps zur Prävention und blitzschnelle Hilfe, wenn's drauf ankommt.
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In diesem Seminar lernst du:
Was du über das Ertrinken bei Kindern wissen solltest
Während unsere kleinen Wasserratten voller Freude planschen, ist es wichtig, sich der unsichtbaren Gefahren bewusst zu sein, die im Wasser lauern.
Ein entspanntes Wasserabenteuer kann schnell kritisch werden, wenn es um das Thema Ertrinken geht und du dein Kind plötzlich nicht mehr siehst.
Lass uns daher einen genaueren Blick darauf werfen, was passiert, wenn ein Kind im Wasser in Not gerät – denn Wissen ist der Schlüssel zur Sicherheit unserer Liebsten.
Hier sind einige grundlegende Punkte zum allgemeinen Ertrinken:
Wenn es um Kinder geht, gibt es einige Besonderheiten:
Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren. Selbst wenn ein Kind schwimmen kann, kann es ertrinken, wenn es kopfüber ins Wasser fällt und nicht in der Lage ist, seinen Kopf zu heben.
Ertrinken: Verständnis und Aufklärung
Das Thema Ertrinken ist mit vielen Begriffen verbunden, denen du sicherlich schon begegnet bist. Doch es gibt da eine kleine Kuriosität.
Begriffe wie sekundäres, stilles oder trockenes Ertrinken sind in der medizinischen Fachsprache nicht gängig. Die Verwendung dieser Ausdrücke könnte zu Missverständnissen führen.
Schauen wir uns mal etwas genauer an, was es mit den anderen Begriffen auf sich hat:
Trockenes Ertrinken
Hier gelangt wenig oder gar kein Wasser in die Lunge. Der Körper reagiert mit einem Stimmritzenkrampf, was zu Atemschwierigkeiten und im schlimmsten Fall zum Tod durch Ersticken führen kann.
Symptome für trockenes Ertrinken können Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen sein.
Sekundäres Ertrinken
Der Begriff beschreibt einen Ertrinkungsunfall, bei dem das Opfer anfangs keine Symptome zeigt, aber später an den Folgen des Vorfalls stirbt.
Der Tod wird unmittelbar mit dem Einatmen von Wasser in Verbindung gebracht und begründet.
In der Realität liegt die Todesursache in solchen Fällen allerdings meist bei anderen gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Infektionen.
Wie lange sekundäres Ertrinken Gefahr darstellt, ist unterschiedlich. Es kann zu Symptomen führen wie Atembeschwerden, Husten, Erbrechen, Fieber und Schüttelfrost, die manchmal bis zu 24 Stunden oder sogar länger auf sich warten lassen.
Auch wenn “sekundäres Ertrinken” sogar im Schlaf vorkommen kann, kommt diese Art eher selten vor. Es wird geschätzt, dass es nur 1-2 Prozent aller Ertrinkungsfälle ausmacht. Das bedeutet, dass von 100 Ertrinkungsunfällen etwa 1-2 Fälle zu einem Tod durch sekundäre Lungenschädigung führen.
Stilles Ertrinken
Im Gegensatz zu filmischen Darstellungen, die lautes Strampeln und wilde Armbewegungen zeigen, verläuft Ertrinken unscheinbar. In den meisten Fällen tritt eine Art Schutzreaktion auf.
Der Körper geht dabei in eine ruhige Phase über, in der er sich nicht bewegen, schreien und atmen kann. Stilles Ertrinken hat keine Symptome, es ist keine eigenständige Form des Ertrinkens - es ist und beschreibt eine Eigenschaft des Ertrinkens.
Obwohl diese Begriffe nicht den medizinischen Standards entsprechen, können sie als Hilfsmittel dienen, um unterschiedliche Situationen im Wasser und danach zu verstehen.
In der Medizin spricht man beim Ertrinken von 2 Arten:
- 1Akutes Ertrinken bezeichnet einen Unfall, der innerhalb von 24 Stunden nach dem Vorfall zum Tode führt. Hierbei liegt die häufigste Todesursache in einem akuten Sauerstoffmangel, hervorgerufen durch das Einatmen von Wasser.
- 2Nicht-akutes Ertrinken, im Gegensatz, spricht von einem Tod durch Ertrinken, der mehr als 24 Stunden nach dem Unfall eintritt. In solchen Fällen liegt die gängigste Todesursache in einer sekundären Lungenschädigung, die durch das Einatmen von Wasser verursacht wird.
Auch wenn jemand dem Ertrinken entkommen ist und keine offensichtlichen Anzeichen zu sehen sind, kann das trotzdem zu ernsthaften Problemen und sogar zum Tod führen.
Das verdeutlicht, warum es nach einem Badeunfall wichtig ist, aufmerksam zu bleiben und zur Sicherheit sogar ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Selbst wenn dein Kind also kurz danach schon wieder nicht hört und ins Wasser hüpfen will, solltest du es sicherheitshalber durchchecken lassen und weiterhin beobachten.
Faustregel: Wenn dein Baby oder Kind beim Schwimmen Wasser schluckt und die Symptome danach stärker sind als wenn es sich beim Trinken verschluckt, solltest du medizinische Hilfe suchen.
Unsichtbare Gefahr: Wasser in der Lunge
In den meisten Fällen geht das Ertrinken mit Wasser in der Lunge einher.
Doch interessanterweise ist Wasser in der Lunge nicht zwangsläufig auf einen Ertrinkungs-Vorfall zurückzuführen.
Um auch hier mehr Klarheit zu schaffen, widmen wir uns hier einigen Fragen zum Thema Wasser in der Lunge.
Ursachen: Woher kommt Wasser in der Lunge?
Neben dem Ertrinken kann Wasser in der Lunge auch auf andere Weisen entstehen, darunter:
Wasser in der Lunge: Welche Anzeichen und Symptome kann man erkennen?
Die Symptome von Wasser in der Lunge können je nach Ursache variieren. Häufige Anzeichen sind:
Wie behandelt man Wasser in der Lunge?
Die Behandlung hängt von der Ursache ab. In einigen Fällen ist es nötig, das Wasser in der Lunge zu entfernen, was durch Punktion, Operation oder künstliche Beatmung erfolgen kann.
In anderen Situationen konzentriert sich die Behandlung auf die zugrunde liegende Ursache, beispielsweise Antibiotika bei Infektionen oder Sauerstofftherapie bei Lungenerkrankungen.
Man kann Wasser also nicht einfach “aus der Lunge ziehen”.
Wieviel Wasser in der Lunge ist gefährlich - wie lange bis zum Tod?
Die Gefährlichkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Alter, Gesundheitszustand, Ursache und Geschwindigkeit der Ansammlung.
Generell ist eine schnell ansteigende große Menge Wasser gefährlicher als eine sich langsam ansammelnde kleine Menge.
Bei einem Ertrinkungsunfall kann es bereits innerhalb von Minuten zum Tod kommen, während es in anderen Fällen Stunden oder sogar Tage dauern kann.
Prävention und Richtiges Reagieren
Nachdem wir uns nun ausgiebig mit Begrifflichkeiten und der Theorie von diesem so wichtigen Thema beschäftigt haben, kommen wir nun zum praktischen Teil.
Letztendlich ist es das, worauf es ankommt: Im Vorfeld alles tun, um einen Unfall und das Ertrinken zu vermeiden und die richtigen Schritte zu kennen, wenn es zum Ernstfall wird.
Doch was, wenn der Ernstfall eintritt?
Auch wenn du alle Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigst, kann es natürlich trotzdem zu einem Unfall kommen.
Hier ist es entscheidend, dass du weißt, wie du reagierst und dass du es schnell tust.
- 1Rette das Opfer aus dem Wasser. Wenn du das Opfer selbst retten kannst, tue dies so schnell wie möglich und bitte jemanden darum, die 112 zu wählen. Wenn nicht, rufst du um Hilfe und tätigst den Anruf.
- 2Wenn das Kind nicht reagiert, beginne mit den lebenserhaltenden Maßnahmen:
Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern
- 1Platziere das Kind auf einer stabilen Unterlage.
- 2Atemwege öffnen: Setze einen Finger deiner Hand auf die Stirn des Kindes und drücke die Stirn leicht nach unten. Hebe mit der anderen Hand das Kinn des Kindes an, um die Atemwege zu öffnen.
- 3Atmung überprüfen: Halte dein Ohr an den Mund und die Nase des Kindes und achte auf Atembewegungen. Wenn das Kind nicht atmet, sollten vor Beginn der Herzdruckmassage bis zu fünf initiale Atemspenden verabreicht werden.
- 4Kontrolle: Beginne mit der Herzdruckmassage, wenn bei der erneuten Kontrolle der Atmung keine normale Atmung festgestellt wird oder Unsicherheit darüber besteht.
- 5Herzdruckmassage: Den Daumen einer Hand auf die Mitte des Brustkorbs des Säuglings (unteres Drittel des Brustbeins) platzieren. Bei Kleinkindern nutze bitte den Ballen einer bzw. beider Hände.Achte bei Kleinkindern darauf, dass du dich über den Brustkorb beugst und das Brustbein mit gestrecktem Arm ca. 5 cm nach unten drückst. Beim Säugling sind es ca. 4 cm.30-mal das Brustbein nach unten drücken (Frequenz: 100- bis max. 120-mal pro Minute). Brustbein wird nach jeder Kompression vollständig entlastet, aber ohne den Kontakt zwischen Hand und Brustkorb aufzugeben.(Wenn es dir schwer fällt, kannst du das Lied Stayin’ alive von den Bee Gees gedanklich mitsingen und dich an den Rhythmus halten)
- 6Beatmung: Nach 30 Druckmassagen die Atemwege wieder öffnen und den Säugling / das Kleinkind zwei Mal beatmen. Bei Kindern bis zum ersten Lebensjahr, legst du dafür deinen Mund über die Nase und den Mund des Babys. Ältere Kinder beatmest du nur über den Mund und schließt dabei ihre Nase mit deinen Fingern. Puste langsam und gleichmäßig Luft in den Mund des Kindes und achte darauf, dass der Brustkorb des Kindes sich hebt.
- 7Wiederholung: Die Wiederbelebungsmaßnahmen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu zwei Beatmungen im schnellen Wechsel über einen Zeitraum von einer Minute kontinuierlich fortführen
Neue Studien haben gezeigt, dass die Herzdruckmassage mit dem Daumen bei Säuglingen effektiver ist, als die Herzdruckmassage mit zwei Fingern, wie die Empfehlung des DRK vorsah. Die Herzdruckmassage mit dem Daumen ermöglicht es, eine größere Druckkraft zu erzeugen, die für eine
erfolgreiche Wiederbelebung erforderlich ist.
Du kannst die Wiederbelebung beenden, wenn...
Mögliche Lebenszeichen können sein:
Wenn du dich nicht sicher genug fühlst und andere Menschen bei dir hast, kannst du natürlich um Hilfe bitten.
Abschließende Worte
Begriffe wie "trockenes Ertrinken" können für Verwirrung sorgen. Dennoch bleibt das Thema Wasser- und Kindersicherheit von höchster Bedeutung.
Schütze dein Kind vor den Gefahren des Wassers.
Ein Erste-Hilfe-Kurs kann nicht nur im Ernstfall, sondern auch im Alltag mit Kindern entscheidend sein.
Genauso kannst du überlegen, dein Kind in einen Schwimmkurs zu schicken, um es mit den grundlegenden Fähigkeiten vertraut zu machen.
Gepaart mit deiner Aufmerksamkeit bringst du so mehr Ruhe und Sicherheit in euren Badespaß.