Du möchtest dein Baby pucken, weil du gehört hast, dass das beruhigend wirkt und ihm beim Einschlafen helfen kann?
Bei deiner Suche nach einer Anleitung hast du jedoch gelesen, dass das Pucken gefährlich ist. Und jetzt bist du verunsichert...
Keine Sorge.
Hier erfährst du, worauf du achten musst, damit du deinem Baby beim Pucken nicht schadest. Du bekommst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie Infos zu allen Vor- und Nachteilen.
Außerdem zeige ich dir ein paar tolle Alternativen zum Pucken, mit denen du dein Baby ebenfalls beruhigen kannst.More...
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In diesem Seminar lernst du:
Pucken: Was ist das eigentlich?
Das Pucken ist eine Wickeltechnik, mit der du dein Baby vom Hals bis zu den Füßen fest in ein Tuch einwickelst.
Die Geschichte des Puckens:
Das Pucken bzw. Wickeln von Babys hat eine lange Tradition, vor allem in Ländern wie Japan, Türkei und Russland.
In Deutschland war das Pucken Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. In den letzten Jahren erfreut es sich wieder zunehmender Beliebtheit.
Übrigens: Bereits im Mittelalter wurden Babys eng gewickelt – du siehst das oft auf alten Gemälden.
Besonders wichtig ist, dass dein Baby die Arme nicht mehr frei bewegen kann. So werden reflexartige Bewegungen (der sogenannte Moro Reflex) verhindert. Das hilft vor allem beim Einschlafen.
Aber auch generell hat das Pucken eine beruhigende Wirkung und soll vor allem bei Schreibabys helfen.
Pucken ist allerdings auch umstritten. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte warnt sogar davor und hält das Pucken für gefährlich.
Was stimmt denn nun? Solltest du grundsätzlich aufs Pucken verzichten? Oder gibt es Möglichkeiten, die Risiken des Puckens zu vermeiden? Welche Alternativen gibt es?
Schauen wir uns zunächst mal die Vor- und Nachteile des Puckens genauer an:
Welche Vorteile hat das Pucken?
Wie schon erwähnt, wirkt das Pucken auf viele Babys beruhigend. Das hat vor allem zwei Gründe:
- 1Durch die Zeit im Mutterleib ist dein Baby daran gewöhnt, dass es eng und warm ist. Daher fühlen sich auch viele Babys auf dem Arm am wohlsten. Diesen Zustand versucht man beim Pucken nachzustellen. Es gibt ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
- 2Babys haben in den ersten Wochen den sogenannten Moro-Reflex. Er führt dazu, dass sie ihre Arme ruckartig nach oben reißen oder seitlich ausstrecken. Dieser Reflex tritt besonders häufig beim Einschlafen auf und erschreckt dein Baby, sodass es nicht zur Ruhe kommt. Das Pucken verhindert diese unwillkürlichen Armbewegungen.
Aufgrund der beruhigenden Wirkung eignet sich das Pucken vor allem für:
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Auch bei Bauchschmerzen, Blähungen und Koliken kann das Pucken helfen. Da das gepuckte Baby ruhiger liegt und besser schläft, kommt auch das Verdauungssystem leichter zur Ruhe.
Aber:
Nicht jedes Baby mag es, in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden. Zwinge deinem Baby das Pucken also niemals auf. Wehrt es sich gegen das Einwickeln (durch Strampeln,
Weinen oder Schreien), verzichte darauf.
Warum Pucken gefährlich sein kann
Kommen wir nun zu den Risiken des Puckens und worauf du achten solltest, wenn du dein Baby pucken willst:
Das klassische Pucken steht daher zu Recht in der Kritik. Aber zum Glück gibt es tolle Alternativen:
Pucksack, Tragetuch & Co.: Die sanften Alternativen zum klassischen Pucken
Um die Vorzüge des Puckens gefahrlos genießen zu können, gibt es ein paar Alternativen zu der klassischen Wickeltechnik:
- 1Pucksack: Hierbei handelt es sich um eine Art Schlafsack, bei dem dein Baby am Oberkörper fest eingewickelt wird, während die Beine in dem weiten Unterteil frei strampeln können.
- 2Pucktücher: Auch spezielle Pucktücher sind so konzipiert, dass sie Arme und Schultern fest einwickeln, an den Beinen jedoch ausreichend Bewegungsfreiheit lassen.
- 3Tragetuch: Hast du dein Baby tagsüber in einem Tragetuch bei dir, ist das im Grunde auch eine Form des Puckens. In einer japanischen Studie wurde nachgewiesen, dass sich die Herzfrequenz eines Babys am schnellsten beruhigt, wenn du es auf den Arm nimmst.
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Auch für diese Alternativen gilt:
Nutze sie nur, wenn sich dein Baby damit wohlfühlt. Sollte es sich wehren oder noch stärker weinen, zwinge es nicht in den Pucksack oder ins Tragetuch. Damit schadest du seinem Urvertrauen.
Das gilt übrigens auch, wenn es sich erst gegen das Pucken sträubt, sich aber nach einiger Zeit beruhigt. Oft hat es sich dann nur mit seiner Situation abgefunden oder einfach aufgegeben.
Versuche in dem Fall lieber andere Beruhigungsmethoden für dein Baby zu finden. Wirf doch gerne mal einen Blick in unsere folgenden Artikel:
Klassisches Pucken: Eine einfache Anleitung (inkl. wichtiger Tipps)
Wenn du dein Baby trotzdem auf die herkömmliche Weise einpucken möchtest, gebe ich dir hier eine einfache Anleitung:
- 1Nimm ein dünnes, atmungsaktives, leicht dehnbares Tuch (zum Beispiel eine Mullwindel) in der Größe 80 x 80 cm. Achtung: Handtücher, Babydecken und dergleichen sind NICHT geeignet!
- 2Leg das Tuch so auf den Boden, das Bett oder den Wickeltisch, dass eine Ecke zu dir zeigt.
- 3Klappe die obere Ecke um.
- 4Leg dein Baby so auf das Tuch, dass die umgeklappte Kante mit seinen Schultern abschließt.
- 5Nimm nun eine der seitlichen Ecken und wickle sie um den Oberkörper deines Babys. Der Arm befindet sich im Tuch. Steck die Ecke unter dem Körper des Babys fest.
- 6Jetzt klappst du die untere Ecke des Tuchs nach oben. Achte darauf, dass dein Baby die Beine noch ausstrecken kann. Je mehr Bewegungsfreiheit die Beine haben, desto besser ist es für die Hüften.
- 7Zum Abschluss wickelst du die letzte seitliche Ecke um dein Baby und steckst sie ebenfalls unter dem Körper fest.
(Hinweis: Bitte informiere dich über das Pucken bei deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die aufgrund der hier veröffentlichten Informationen entstehen.)
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Worauf du beim Pucken unbedingt achten solltest:
Wann und wie lange sollte ich mein Baby pucken?
Pucken eignet sich besonders für Neugeborene, da sie die Enge aus dem Mutterleib noch gewohnt sind. Auch Frühgeborene fühlen sich gepuckt oft sehr wohl.
ABER...
Und wie schon mehrfach erwähnt, solltest du dein Baby niemals gegen seinen Willen pucken.
Als Faustregel gilt:
Auch zum Einschlafen solltest du dein Baby nur pucken, wenn es anders gar nicht zur Ruhe kommt. Versuche es also immer wieder „ungepuckt“ hinzulegen, sonst gewöhnt es sich daran und schläft dann wirklich nur noch, wenn es gepuckt ist.
Das Problem daran ist:
Ist dein Baby ca. 8 Wochen alt – spätestens mit 3 Monaten – musst du mit dem Pucken aufhören. Jetzt beginnt dein Baby nämlich, sich zu drehen. Die Gefahr besteht, dass es sich auf den Bauch dreht, aufgrund der festgewickelten Arme aber nicht mehr zurückkommt und erstickt.
Pucken abgewöhnen: So gelingt’s
Ist dein Baby daran gewöhnt, dass du es zum Einschlafen IMMER puckst, musst du es ihm schrittweise abgewöhnen.
Dazu kannst du beim klassischen Pucken zunächst einen Arm freilassen und nach ein paar Tagen dann auch den zweiten Arm.
Ebenso eignet sich ein Pucksack als Übergang, wenn du dein Baby bisher klassisch gepuckt hast. Vom Pucksack kannst du dann zum Schlafsack wechseln. So hat dein Baby immer noch das Gefühl, „eingepackt“ zu sein.
Gewöhne dein Baby zunächst tagsüber daran, ohne Pucken zu schlafen. Klappt es beim Tagesschlaf, kannst du das Pucken auch nachts entwöhnen.