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Nur noch Eltern, kein Paar mehr: Was du für euch tun kannst

Die Geburt eines Kindes ist ein erhebender Moment im Leben, aber sie bringt auch Veränderungen mit sich. 

Plötzlich seid ihr nur noch Eltern, aber kein Paar mehr

Die Zeit als Paar scheint knapper zu werden, und manchmal führt das Eltern-Werden zu mehr Konflikten als erwartet.

Aber lasst uns eines klarstellen: Diese Veränderungen sind normal und kein Grund zur Sorge. 

In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie Eltern mit den Veränderungen umgehen und ihre Partnerschaft stärken.

Zusätzlich wartet ein Leitfaden auf dich, mit Fragen und einem Aktionsplan, der euch als Paar wieder näher bringen wird.

Wenn du also wissen willst, wie ihr trotz der ganzen Herausforderungen und der Rolle als Eltern auch als Paar wieder zu euch findet, solltest du auf jeden Fall weiterlesen.

nur noch Eltern kein Paar mehr, so finden Mama und Papa wieder zueinander und lieben sich

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Nur noch Eltern, kein Paar mehr: Was sich geändert hat

Kind zwischen Mama und Papa, Eltern haben keine Gefühle mehr füreinander und sind nur noch Eltern, kein Paar mehr

Als Elternteil erlebst du die Herausforderungen aus erster Hand.

Dein Leben, einst geprägt von Freiheit und Spontanität, wird nun von Windeln, Schlafmangel und einem hektischen Alltag bestimmt. 

Vor allem in den ersten Monaten deines Babys, wo das Urvertrauen aufgebaut wird und du ganz viel Zeit mit deinem Kind verbringst, wird die Zeit zu zweit immer seltener.

Du gewöhnst dich an die Rolle der Mama/ des Papas und vergisst, dass ihr auch Zeit für euch braucht. 

Diese Veränderungen sind normal und haben Auswirkungen auf allgemeine Dinge im Leben, aber auch auf eure Partnerschaft.

Lass uns tiefer eintauchen und zuerst über die 3 zentralen Aspekte von allgemeinen Veränderungen sprechen:

Zeitmangel

Die Ankunft eines Kindes führt dazu, dass sich euer Tagesablauf drastisch verändert. Eure Zeit, die einst für Jungs- oder Mädelsabende oder andere spontane Aktivitäten reserviert war, wird nun von den Bedürfnissen eures Kindes dominiert. 

Schlafmangel

Die Nächte werden kürzer, und Schlafentzug wird zu einem allgegenwärtigen Begleiter. Die nächtlichen Fütterungen und das Beruhigen des Babys beanspruchen eure Energie und lassen wenig Raum für erholsamen Schlaf. 

Die Auswirkungen des Schlafmangels können physisch und emotional belastend sein, was zu Spannungen und Konflikten führen kann, wenn man nicht an einem Strang zieht.

Neue Verantwortlichkeiten und Prioritäten

Mit der Ankunft eures Kindes übernehmt ihr neue Verantwortlichkeiten, die euer Leben prägen. Ihr müsst euch um die Bedürfnisse eures Babys kümmern, sei es die richtige Ernährung, Sauberkeit oder die Förderung seiner Entwicklung.

Diese zusätzlichen Aufgaben erfordern eine hohe Aufmerksamkeit, was schnell zu Überforderung und Unsicherheit führt. 

Das Wohl eures Kindes steht an erster Stelle. Eure täglichen Entscheidungen und die Erziehung orientieren sich an den Bedürfnissen eures Kindes. Du merkst sicher, worauf das hier hinausläuft und dass es nur verständlich ist, wenn man als Mann oder Frau mit dem Familienleben nicht klarkommt.

Schauen wir uns im nächsten Abschnitt an, welche Veränderungen in eurer Partnerschaft auf euch zukommen, oder ihr bereits durchlebt.

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gehen in Deutschland jedes Jahr rund 150.000 Ehen in die Brüche. Die meisten Scheidungen werden innerhalb der

ersten fünf Jahre nach der Geburt eines Kindes ausgesprochen.

Seit wir Eltern sind, streiten wir nur noch

Während die äußeren Veränderungen durch die Elternschaft offensichtlich sind, verbirgt sich eine andere Facette in eurer Beziehung.

Die Partnerschaft, die einst eure Welt ausmachte, verändert sich und es können Konflikte aufkommen. Als Eltern möchtet ihr natürlich die emotionale Entwicklung eures Kindes sicherstellen, aber gleichzeitig ist es wichtig, auch auf eure eigene Beziehung zu achten. 

Wie so oft im Leben, ist die Balance gefragt.

Drei der größten Veränderungen, denen Eltern in solchen Phase begegnen sind:

Häufigere Konflikte

Die erhöhten Anforderungen der Elternschaft können zu Spannungen führen. Ihr könntet über Erziehungsstile, Haushaltsaufgaben oder Schlafmangel streiten. 

Oder auch einfach nur, wenn der Partner Entscheidungen alleine trifft. Konflikte sind zwar normal, aber sie können eure Beziehung belasten, wenn sie nicht konstruktiv bewältigt werden.

Veränderungen in der Kommunikation

Als Eltern habt ihr weniger Zeit und Energie für Gespräche über euch, was zu einer verminderten Kommunikation führen kann. Die Themen drehen sich oft um das Kind und um seine Bedürfnisse und das führt häufig wiederum zu den oben genannten Konflikten.

Und nicht nur das: Der Stress und das gereizt sein, führt auch schon mal dazu, dass eure Kommunikation nicht wertschätzend, sondern aggressiv und verletzend dem Partner gegenüber ist.

Emotionale Aspekte der Beziehung

Während ihr euch früher vielleicht auf romantische Dates und spontane Abenteuer konzentriert habt, könnt ihr nun von Müdigkeit und Stress geprägt sein. 

Der mangelnde Ausgleich und die innere Unzufriedenheit löst häufig Schuldgefühle und Selbstzweifel aus und kann in manchen Fällen sogar zum Burnout führen.

Veränderungen in der Intimität

Die körperliche und emotionale Intimität zwischen dir und deinem Partner kann sich nach der Geburt eines Kindes verändern. 

Während einer von euch damit vielleicht besser umgeht, kann es bei dem anderen Part zu Frust und emotionaler Distanz führen. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Veränderungen normal sind und viele Eltern streiten und solche Situationen durchleben. 

Es gilt, sich anzupassen, Dinge zu akzeptieren und Wege zu finden, eure Beziehung wieder auf Vordermann zu bringen.

Als Eltern wieder zueinander finden: Praktische Empfehlungen

Eltern die wieder als Paar zusammenfinden und sich lieben

Als Eltern möchtet ihr eure Beziehung stärken und eure Kinder in einer liebevollen Umgebung aufwachsen sehen. 

Jetzt ist es an der Zeit gemeinsam Wege zu finden, wie ihr diese Herausforderungen meistern könnt. 

Wir werden euch in diesem Abschnitt praktische Tipps und Ratschläge vorstellen, wie ihr eure Partnerschaft stärken und als Team agieren könnt.

1. Ehrliche Kommunikation

Ehrliche und offene Gespräche sind der Schlüssel. Nehmt euch Zeit, um über eure Bedenken, Wünsche und Erwartungen zu sprechen. Findet Wege, um diese zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Und seid dabei lieb zueinander. Zur gewaltfreien Kommunikation gehört auch das Zuhören.

Beispiel:


Setzt euch regelmäßig für "Check-in"-Gespräche zusammen. Jeder hat die Möglichkeit, seine Gedanken und Gefühle zu teilen.

Ich-Botschaften können euch dabei helfen, aus dem Gespräch keine Diskussion voller Vorwürfe zu machen.

Statt “Du solltest/musst mehr...” kannst du “ich fühle mich glücklich, wenn ich...” verwenden. 

2. Gemeinsame Aktivitäten

Erinnert euch an Dinge, die ihr gerne tut oder entdeckt gemeinsam neue Interessen oder Hobbys, die ihr teilen könnt und die Spaß machen. Die euch zum Lachen bringen. Ihr fördert damit eure Verbundenheit und schafft gemeinsame Erlebnisse, die eure Herzen füllen und die Partnerschaft bereichern.

Möglichkeiten:

  • Dinge, die ihr früher gerne miteinander gemacht habt (gemeinsame Workouts, Spaziergänge, Kino Besuche, Kochen)
  • Neue gemeinsame Hobbies entdecken (Musikinstrument, Sportart, Fotografieren...)
  • Wochenend-Ausflüge (mal zu zweit, mal mit Kind)

Es geht gar nicht so sehr darum, dass ihr alles gemeinsam macht und direkt Einklang entsteht. Vielmehr geht es um die Zeit, die ihr gemeinsam auf dieser Erkundung verbringt und euch näher bringt. Plant jede Woche etwas Zeit für diese Aktivitäten ein. 

Wenn ihr etwas gefunden habt, was ihr beide wirklich gerne zusammen macht, dann muss auch nicht jede Woche etwas Neues anstehen.

Kinder brauchen nicht nur Eltern, sondern auch glückliche Eltern. Die Partnerschaft sollte

stets im Fokus stehen, um eine stabile Basis für die Familie zu schaffen.

3. Zweisamkeit und Intimität

Trotz des hektischen Familienlebens ist es wichtig, Zeit für euch als Paar zu finden. Plane regelmäßige Date-Nächte oder Momente der Zweisamkeit, um die Bindung zu stärken. 

Berührung und Nähe sind wichtig für eine glückliche Beziehung, aber vergiss nicht, dass ihr über eure Bedürfnisse redet und diese auch respektiert. Als Mama, die einen stressigen Tag hatte und aufs Baby aufgepasst hat, kann es schon mal sein, dass du bereits genug Nähe hattest.

Solche oder andere Gefühle und Gedanken sollten immer geteilt werden und mit Rücksicht auf den anderen gehandhabt werden.

Keinen Druck und keinen Zwang.

4. Selbstfürsorge

Vergesst nicht, euch selbst und eure Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen.

Selbstfürsorge ist entscheidend, um als Paar stark zu bleiben. Nehmt euch Zeit für Entspannung und pflegt eure eigenen Interessen und Hobbys.

Plant dazu einen Tag oder mehrere Tage in der Woche ein, wo ihr euch jeweils Zeit für euch selbst nehmt und euch eventuell erst abends auf dem Sofa wiederseht. Zusätzlich zu Hobbys und anderen Interessen können auch Aktivitäten wie Yoga, Meditationen oder bewusstes Nichts-Tun Teil dieser Momente sein.

Nur wenn es dir gut geht, kannst du deinen Familienrollen auch gerecht werden.

5. Unterstützung holen

Zögert nicht, Unterstützung von Freunden und Familienmitgliedern in Anspruch zu nehmen. Ich weiß, manchmal ist es schwierig, Zeit für all diese Dinge zu finden, wenn man arbeitet und auf das Kind aufpassen muss. 

Sprich mit deiner Familie und Bekannten. Es findet sich immer jemand, der für ein paar Stunden nach dem Kind schaut und euch die Zeit verschafft, die ihr braucht. Wenn es euch dennoch schwer fällt, wieder zueinander zu finden, kann auch ein Elterncoaching in Erwägung gezogen werden.

Manchmal ist es hilfreich, externe Perspektiven und Ratschläge zu erhalten. Hilfe zu brauchen ist nichts schlimmes und sie sich zu besorgen, auch nicht.

Es hilft, wenn ihr euch zusammensetzt und diese Dinge schriftlich festhaltet. Auch wenn du jetzt denkst: “Wann sollen wir das denn bitte machen?!”Der Tag hat für uns alle 24 Stunden und es ist machbar. Beschäftigt euer Kind für eine Weile oder gebt es euren Eltern oder Freunden zum Aufpassen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder dafür Verständnis haben wird, wenn es darum geht, dass ihr eure Beziehung wieder in den Griff bekommen und zueinander finden wollt.

Ihr habt euch auseinandergelebt und die Kommunikation funktioniert auch nicht so gut? 

Trennungskinder: Letzter Ausweg oder beste Lösung

Erfahrungsberichte zeigen, dass eine Trennung mit Kindern zu den schwierigsten Entscheidungen gehört, die Eltern treffen können. 

Zu oft habe ich den Satz gehört: “Ich liebe meinen Mann nicht mehr, aber wir haben Kinder...”. Es ist eine zutiefst emotionale Angelegenheit, bei der viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, bevor du es riskierst, alleinerziehend zu sein.

In diesem Abschnitt werden wir uns mit einige Aspekten und Fragen dieser komplexen Situation befassen. Wenn Eltern sich trennen, ist eine Frage der Einstellung und der Zeit, wann ein neuer Partner in unser Leben kommt. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, ob du eine schlechte Mutter bist. 

Es gehört dazu und du verdienst es wieder glücklich zu werden. Die Fähigkeit deines Kindes, eine Trennung zu bewältigen, hängt von vielen Faktoren ab.

Darunter auch das individuelle Temperament, die Qualität eurer Bindung, die Unterstützung, die es erhält, und die Art und Weise, wie die Trennung gehandhabt wird. Während ein jüngeres Kind weniger in der Lage ist, die ganze Situation und die Auswirkungen zu verstehen, klappt das bei einem älteren Kind häufig besser.

Dennoch kann es passieren, dass der ältere derjenige ist, der die Trennung nicht verkraften kann. 

Kinder können eine Trennung verarbeiten und auch nach einer Trennung eine gute Entwicklung haben. Es ist wichtig, dass die Eltern sich um ihre Kinder kümmern und ihnen Unterstützung bieten. 

Egal wann: Wenn du dich für eine Trennung entscheidest, erkläre es mit Liebe und Geduld und beantworte alle Fragen, die dein Kind haben sollte. Such dir therapeutische Unterstützung, wenn du bemerkst, dass sich das Verhalten deines Kindes nach der Trennung ändert. 

Es ist einfacher, wenn man sich jetzt darum kümmert, als im erwachsenen Alter.

Häufig gestellte Fragen und Sorgen

1. Wie finde ich als Elternpaar Zeit für gemeinsame Aktivitäten im Alltag?

Es ist eine Frage der Prioritätensetzung. Plant bewusst Auszeiten ein, sei es durch kleine Pausen während des Tages oder regelmäßige gemeinsame Aktivitäten. Selbst kleine Momente der Entspannung können einen großen Unterschied machen.

2. Was tun, wenn einer von uns mehr Bedarf an Intimität hat als der andere?

Kommunikation ist der Schlüssel. Sprecht offen über eure Bedürfnisse und findet Kompromisse. Eine ausgewogene Balance zwischen individueller Entfaltung und gemeinsamer Zeit ist entscheidend. Unterstützt euch gegenseitig dabei.

3. Nach 20 Jahren Ehe, habe ich keine Gefühle mehr für meinen Partner

Oft sind die Kinder bereits aus dem Haus und dennoch hat man den Moment verpasst, wieder zueinander zu finden. Das passiert, häufiger als man glaubt. Auch hier muss die Entscheidung individuell getroffen werden, es gibt kein richtig oder falsch.

4. Getrennte Eltern, aber neuer Partner: Bin ich eine schlechte Mutter?

Wenn Eltern sich trennen, ist eine Frage der Einstellung und der Zeit, wann ein neuer Partner in unser Leben kommt. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, ob du eine schlechte Mutter bist. Es gehört dazu und dein Kind wird es dir auch gönnen.

Erfahrungsberichte und Schlusswort

1. Erfahrungsbericht


"Anfangs war es wirklich schwer, wir hatten kaum noch Zeit füreinander und fühlten uns manchmal verloren in all den Windeln und Babyfläschchen. Eine Diskussion folgte der anderen...

Aber wir haben uns entschieden, an unserer Beziehung zu arbeiten, und es war erstaunlich, wie sehr sich unsere Nähe und Liebe zueinander vertiefen konnte, als wir uns endlich mal ausgesprochen haben. 

Wir haben wieder Zeit für uns und sind wieder verliebt und das trotz Ehe und Kindern. 😉 “

2. Erfahrungsbericht


"Eine Zeit lang fanden mein Mann und ich uns in einer unglücklichen Ehe wieder. Wir hatten viele Meinungsverschiedenheiten und Kommunikationsprobleme, aber wir wussten auch, dass wir unsere Kinder nicht inmitten eines Rosenkriegs sehen wollten. 

Unsere Beziehung war einfach nicht mehr dieselbe wie zu Beginn unserer Ehe. Wir beschlossen, eine Pause einzulegen und uns räumlich zu trennen, ohne jedoch eine Scheidung in Betracht zu ziehen.

Es war eine schwierige Entscheidung, aber wir wollten unsere Familie zusammenhalten und unseren Kindern Stabilität bieten. 

Während der räumlichen Trennung arbeiteten wir an uns selbst und suchten auch die Unterstützung eines Therapeuten, um unsere Beziehung zu verbessern. 

Heute, Jahre nach unserer vorübergehenden Trennung, sind mein Mann und ich wieder ein glückliches Paar. ”

Diese Erfahrungsberichte sollen nicht nur zeigen, wie eine Trennung ohne Scheidung eine Möglichkeit sein kann, eine Ehe zu retten. 

Sie übermitteln die Message, die ich dir mit diesem Artikel unbedingt mitgeben möchte: Es gibt Lösungen und es lohnt sich immer, um die Familie zu kämpfen, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.

Eltern, und trotzdem ein Paar.