Der Laissez-faire Erziehungsstil steht für die Unabhängigkeit und die Selbstbestimmung deines Kindes.
Doch wie effektiv ist diese Methode wirklich?
Und welche Auswirkungen hat diese Erziehung und die mangelnde Struktur auf dein Kind?
Gemeinsam werden wir die Vor- und Nachteile des Laissez-faire-Erziehungsstils beleuchten und herausfinden, ob er zu deinem Familienleben passt.
Denn am Ende geht es darum, die Bedürfnisse deines Kindes nicht aus den Augen zu verlieren und einen Weg zu finden, der sowohl deinem Kind als auch dir als Elternteil gerecht wird.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das machst.
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Welche Erziehungsstile gibt es außer dem Laissez-Faire-Ansatz?
Kurt Lewin, ein Sozialpsychologe deutscher Herkunft hat die drei grundlegenden Erziehungsstile definiert: laissez-faire, autoritär und demokratisch.
Allerdings wurde diese Einteilung später kritisiert und von einem deutschen Forscherpaar um fünf weitere Arten ergänzt. Sie bemängelten, dass die Bedürfnisse der Kinder und ihre Bindung zu den Eltern bei den 3 Stilen vernachlässigt bzw. gar nicht beachtet werden.
Denn das Ziel ist: Kindern klare Grenzen und Regeln zu setzen, aber auch flexibel zu sein, Ausnahmen zu machen und ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. Kinder brauchen Unterstützung und Anleitung,
um sich zu entwickeln und zu wachsen.
Hier ist eine zusammengefasste Übersicht der restlichen Erziehungsstile. Sie hilft dir, die verschiedenen Stile miteinander zu vergleichen, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.
Autokratischer Erziehungsstil
Diese Erziehung zeichnet sich durch absolute Kontrolle und Forderung nach Gehorsam aus. Eltern setzen strikte Regeln ohne Beteiligung des Kindes und bestrafen schlechtes Verhalten. Zum Teil sogar durch körperliche Gewalt.
Folgen und Auswirkungen:
Autoritärer Erziehungsstil
Die autoritäre Erziehung ähnelt stark dem autokratischen Stil und ist durch Strenge geprägt. Es gibt viele festgelegte Regeln und Grenzen, mit begrenztem Handlungsspielraum für das Kind.
Auch hier geht es um Gehorsam, oft motiviert durch übertriebene Sorge um das Kind. Im Vergleich zum autokratischen Ansatz ist die autoritäre Erziehung weniger kontrollierend und flexibler.
Autoritäre Eltern setzen auf Schimpfen, Befehle und Drohungen, wobei eine Hierarchie statt einer freundschaftlichen Beziehung herrscht. Trotzdem haben Kinder in diesem Erziehungsstil etwas mehr Mitspracherecht als im autokratischen Ansatz.
Folgen und Auswirkungen:
Autoritativer Erziehungsstil
Dieser Erziehungsstil zeichnet sich durch klare Regeln aus, bei gleichzeitiger Einbeziehung des Kindes in Entscheidungen und Berücksichtigung seiner Bedürfnisse.
Konsequenzen für Regelverstöße werden transparent erläutert und konsequent durchgeführt. Eltern zeigen liebevolles, freundliches und interessiertes Verhalten gegenüber ihrem Kind. Du lobst häufiger als du bestrafst.
Folgen und Auswirkungen:
Demokratischer Erziehungsstil
Bei diesem Erziehungsstil hat dein Kind Mitbestimmungsrecht, auch wenn du weiterhin Entscheidungen selbst triffst. Du setzt liebevoll Grenzen und erklärst diese bzw. lässt dein Kind mitentscheiden.
Wenn möglich, bietest du auch Alternativen an, aus denen dein Kind dann wählen darf. Du nimmst Rücksicht auf die Meinungen, Gefühle und (emotionalen) Bedürfnisse deines Kindes.
Statt Strafen gibt es Gespräche und/oder natürliche Konsequenzen. Du unterstützt und motivierst dein Kind, schenkst ihm viel Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit.
Folgen und Auswirkungen:
Egalitärer Erziehungsstil
Bei diesem Stil wird das Kind als gleichberechtigter Partner angesehen. Sämtliche Entscheidungen, Regeln etc. werden gemeinsam ausdiskutiert und entschieden.
Gleichzeitig müssen diese Kinder aber auch die volle Verantwortung für ihr Handeln und ihre Entscheidungen übernehmen. Brauchen sie die Unterstützung ihrer Eltern, so müssen sie diese aktiv einfordern.
Folgen und Auswirkungen:
Antiautoritärer Erziehungsstil
Wie der Name schon sagt, ist die antiautoritäre Erziehung das Gegenteil einer autoritären Erziehung. Dein Kind bekommt jede Menge Freiheiten. Es darf alles selbst entscheiden, es gibt so gut wie keine Regeln und Grenzen.
Du fungierst als Elternteil eher als „freundschaftlicher Berater“ und machst deinem Kind Vorschläge – entscheiden darf es jedoch selbst.
Diese Form der Erziehung setzt in hohem Maß auf Kooperation und gegenseitige Wertschätzung. Du versuchst, deinem Kind gewisse Werte zu vermitteln und du bringst ihm sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit entgegen.
Folgen und Auswirkungen:
Permissiver (nachgiebiger) Erziehungsstil
Die permissive Erziehung erlaubt deinem Kind zu machen, was es will. Strafen oder Konsequenzen gibt es nicht. Im Gegensatz zur antiautoritären Erziehung machst du allerdings auch keine Vorschläge und beziehst das Kind nicht in Familienentscheidungen mit ein.
Du gibst deinem Kind allerdings sehr viel Liebe und Zuwendung, erfüllst ihm jeden Wunsch und verwöhnst es.
Folgen und Auswirkungen:
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Laissez-Faire-Erziehungsstil erklärt: Eigenschaften und Ziele
“Laissez-faire” heißt soviel wie “machen lassen”. Eltern gewähren den Kindern dabei viel Freiheit und mischen sich nur sehr selten in ihre Entscheidungen ein. Dein Kind darf also “einfach machen” und du überlässt es sich selbst. Du vertraust darauf, dass es sich selbstständig entwickelt.
Doch was bedeutet Laissez-Faire in der Erziehung? Und welche Ziele verfolgt dieser Ansatz?
Schauen wir uns den Stil mal genauer an und wann er für dich besonders wertvoll sein kann.
Hier die wichtigsten Merkmale der Laissez-Faire-Methode:
Diese Form der Erziehung hat langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung der Emotionen und der Persönlichkeit. Kinder, die in einem laissez-faire-Umfeld aufwachsen, entwickeln
oft eine hohe Selbstständigkeit.
Aber es besteht auch das Risiko von Unsicherheiten und negativen Folgen, auf die wir später genauer eingehen.
Konkrete Ziele des Laissez-faire-Erziehungsstils
Wenn wir uns die Merkmale dieser Methode anschauen, wird deutlich, wie Eltern ihren Kindern Freiheit und Autonomie gewähren. Doch was versuchen Eltern mit diesem Ansatz zu erreichen? Was bringt es deinem Kind?
Hier sind die vier Hauptziele dieses Erziehungsstils:
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Die negativen Auswirkungen des Laissez-Faire-Erziehungsstils (+ Tipps)
Grundlegend ist die Idee des Stils vielversprechend: Dein Kind wird selbstständig, selbstmotiviert und selbstbewusst. Allerdings muss dir bewusst sein, dass dieser Erziehungsstil Risiken und negative Folgen mit sich bringt.
Deine passive Rolle als Elternteil und die mangelnde Struktur führen dazu, dass bestimmte Bedürfnisse deines Kindes nicht angemessen erfüllt werden. Denn die Laissez-Faire-Methode geht davon aus, dass dein Kind ohne deine Anleitung oder Hilfe zurechtkommt.
Aber dein Kind braucht Sicherheit und Sicherheit erfährt es über gewisse Strukturen, über deinen Halt als Elternteil und über deine Orientierung.
Vor allem in den jungen Jahren, wo das Gehirn noch so unreif ist und es voll in der emotionalen Entwicklung steckt, braucht das Kind dich. Es braucht deine Unterstützung, um mit den vielen heftigen Gefühlsstürmen klar zu kommen.
Die zu sehr passive Rolle schwächt übrigens auch die Bindung zu deinem Kind. Denn durch das “alles gewähren lassen”, fehlt deinem Kind deine Präsenz und deine persönlichen Grenzen.
Wenn wir das Kind à la laissez-faire sich selbst überlassen, würde es emotional komplett überfordert sein.
Lass mich dir deshalb zeigen, wie du die Vorteile des Laissez-Faire für dich nutzt und die Nachteile im Alltag minimierst.
Hier eine Liste wie du vorgehen kannst:
1. Kommunikation verbessern
Kinder, die in einem laissez-faire-Umfeld aufwachsen, bekommen später Schwierigkeiten, ihre Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken.
Da klare Strukturen und Anleitungen fehlen, ist die Förderung der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern entscheidend. Es ist wichtig, regelmäßige Gespräche mit deinem Kind zu führen, um zu verstehen, welche Bedürfnisse es hat und wie du besser darauf eingehen kannst.
Was du tun kannst:
2. Orientierungslosigkeit vermeiden
Wenn du dein Kind nach dem Laissez-Faire-Stil erziehst, förderst du Unsicherheit und Orientierungslosigkeit bei deinem Kind. Routinen werden vernachlässigt, da Eltern ihren Kindern mehr Freiheit gewähren und weniger darauf achten, feste Abläufe einzuhalten.
Es ist jedoch wichtig, klare Strukturen und Routinen im Alltag zu schaffen, um deinem Kind Orientierung zu geben und ihm zu helfen, sich sicherer zu fühlen. Die Einführung fester Abläufe bietet dem Kind Stabilität und hilft ihm dabei, Ziele zu erkennen und Dinge hinzubekommen.
Was du tun kannst:
3. Grenzen setzen
Im Laissez-Faire-Erziehungsstil besteht die Gefahr, dass Kinder keine klaren Grenzen und Regeln kennenlernen. Eltern achten weniger darauf, bestimmte Verhaltensweisen zu fördern oder einzuschränken - Unsicherheit und mangelndes Verständnis für soziale Regeln sind das Ergebnis.
Klare Erwartungen und Ausdruck deiner persönlichen Grenzen für bestimmte Verhaltensweisen zeigen deinem Kind, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht.
Was du tun kannst:
4. Aktive Einbeziehung
Wenn du dein Kind so erziehst, nimmst du wenig Einfluss auf seine Entscheidungen und sein Verhalten. Dein Kind entwickelt dadurch schnell das Gefühl, dass du kein Interesse an ihm hast und es nicht wichtig für dich ist.
Dein Kind muss spüren und bemerken, dass du an seine Fähigkeiten glaubst und dich für dein Kind interessierst. Das kannst du durch aktive Beteiligung an den Aktivitäten deines Kindes zeigen.
Du stärkst das Selbstwertgefühl des Kindes und machst es glücklicher.
Was du tun kannst:
5. Flexibel bleiben
Laissez-Faire-Eltern halten sich zu starr an ihren Vorstellungen fest. Sie denken dabei nicht an die Bedürfnisse oder Wünsche ihrer Kinder.
Flexibel zu sein und sich an Situationen anzupassen, ist jedoch entscheidend. Ein Kind macht unterschiedliche Phasen durch, sodass eine feste Umgangsart nicht richtig oder möglich ist. Weder immer dieselben Regeln, noch immer flexibel zu sein.
Du musst dich anpassen, um Konflikte und Spannungen zu vermeiden. Aber vor allem, um eine positive Beziehung zu deinem Kind aufrechtzuerhalten und die gesunde und glückliche Entwicklung sicherzustellen.
Was du tun kannst:
6. Richtigen Umgang mit anderen Menschen fördern
In einem laissez-faire-Haushalt erhält dein Kind keine Anleitung oder Hilfe bei der Entwicklung sozialer Fähigkeiten. Da es kein Vorbild für soziale Kompetenzen hat, weiß es auch nicht, wie man mit anderen Kindern interagieren kann.
Übernimm diese Rolle als Vorbild für dein Kind und sorge dafür, dass es sich regelmäßig mit Kindern trifft und spielt. So lernt dein Kind Freundschaften zu schließen und Konflikte zu lösen.
Was du tun kannst:
7. Förderung von Selbstvertrauen
Kinder, die in einem laissez-faire-Umfeld aufwachsen, entwickeln oft ein geringeres Selbstwertgefühl, da jegliche Rückmeldungen und innige Kontaktaufnahme fehlen. Eltern gehen davon aus, dass Kinder sich selbst entwickeln sollten, ohne ständig in Kontakt mit ihnen zu sein.
Leider führt das bei Kindern zu negativen Gedanken und Meinungen über sich selbst. Sie denken, sie werden nicht geschätzt und dass sie nicht gut genug sind.
Deshalb ist es wichtig, dein Kind häufig und aufrichtig wertzuschätzen, seine Stärken hervorzuheben und ihm deine Freude über sein Dasein zu zeigen. So baust du nicht nur sein Selbstvertrauen auf, sondern zeigst auch, dass du an seine Fähigkeiten glaubst.
Was du tun kannst:
Um das Beste aus dem Laissez-faire-Erziehungsstil für dein Kind herauszuholen, musst du auf seine Bedürfnisse achten. Finde eine ausgewogene Balance zwischen Freiheit und Struktur.
So nutzt und stärkst du die positiven Seiten und vermeidest gleichzeitig die negativen Folgen des Laissez-faire-Erziehungsstils.
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Was ist eine gute Erziehung und welcher Erziehungsstil ist am besten für mein Kind?
Um diese Frage richtig beantworten zu können, solltest du nicht nur deine eigenen Vorlieben und Erfahrungen berücksichtigen. Oft möchten wir alles richtig machen und richten uns dabei nach den Fehlern unserer Eltern.
Vielmehr solltest du immer daran denken, welche langfristigen Auswirkungen deine Erziehung auf das Leben deines Kindes hat.
Obwohl es keine eindeutige Definition für gute Erziehung gibt, zeigen Studien, dass sowohl der demokratische als auch der autoritative Erziehungsstil förderlich sind. Diese Stile betonen die Einbeziehung der Kinder in Entscheidungsprozesse und legen Wert auf klare Grenzen und liebevolle Unterstützung.
Aber Achtung: Auch die bedürfnisorientierte Erziehung bringt Herausforderungen mit sich. Der Umgang mit Diskussionen, die Geduld, Kompromisse zu finden und der Umgang mit Frustration sind Aspekte, die du berücksichtigen solltest.
Dennoch zeigt sich, dass eine bedürfnisorientierte Erziehung langfristig positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern hat. Sowohl unser Elterncoaching, als auch andere Programme wie das StarkeKids Helden-Programm vermitteln diesen Ansatz.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, findest du hier einige Lesetipps zur Umsetzung der bedürfnisorientierten Erziehung und dem Umgang mit den Herausforderungen:
Fazit: Ist Laissez-Faire der beste Erziehungsstil?
Wenn du dir die verschiedenen Erziehungsstile anschaust, wird deutlich, dass es keinen einheitlichen "richtigen" Weg gibt. Vielmehr geht es darum, die Bedürfnisse der Familie und insbesondere deines Kindes im Blick zu haben und zu verstehen.
Der Laissez-faire-Erziehungsstil mag für einige nach einem guten Weg aussehen, birgt jedoch klare Nachteile für euer Familienleben. Eine bedürfnisorientierte Erziehung, basierend auf Kommunikation, Respekt und liebevoller Lenkung, kann dabei ein wertvoller Leitfaden sein.
Viel wichtiger als starre Begriffe und Denkweisen ist das Verständnis für das, was ihr braucht. Und ebenso entscheidend zu verstehen ist, dass Erziehung ein stetiger Anpassungsprozess ist.
Die Herausforderungen und Vorteile verschiedener Erziehungsstile sollten als Anregung verstanden werden und dich nicht abschrecken.
Lass dich auf eine flexible und bedürfnisorientierte Erziehung ein. So kannst du die ideale Balance zwischen Struktur und Freiheit finden und für eine gesunde, glückliche Entwicklung deines Kindes sorgen.