So hast du dir das bestimmt nicht vorgestellt. Und das ist für ängstliche Kinder auch nicht gerade förderlich...
Anstatt dein Kind am Abend vom Spieletreffen mit den Freunden nach Hause zerren zu müssen, ist es gar nicht erst weg.
Wenn es nicht gerade im Kindergarten oder in der Schule ist, ist dein Kind zuhause - alleine.
Wenn du eine Geburtstagsparty schmeißen willst, ist das Schreiben der Gästeliste mühsam. Zu Geburtstagsfeiern anderer Kinder wird dein Kind gar nicht erst eingeladen.
Und je mehr du realisierst, dass dein Kind keine Freunde hat, desto größer wird die Sorge...
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Warum sind Freunde eigentlich wichtig?
Jede Mama und jeder Papa atmen erleichtert auf, sobald das Kind aus dem Kindergarten oder Schule zurückkommt und strahlend erklärt: “Ich habe einen Freund gefunden.” Der Gedanke daran, dass das eigene Kind ganz alleine die Pausen verbringt, verursacht bei Eltern Bauchschmerzen. Und das auch, wenn das Kind nicht gemobbt wird. Irgendwie ist tief in unseren Köpfen verankert, dass wir Freunde brauchen. Hat jemand keine, ist das gleich “komisch” oder nicht “normal”. Aber warum ist das eigentlich so?
Freundschaften sind also wichtig - sowohl für unsere psychische als auch die physische Gesundheit.
Damit dein Kind all die Vorzüge von Freundschaften voll auskosten kann, gehen wir zunächst auf die Ursachenforschung ein.
Bewusst allein - Will dein Kind Freunde?
Für manche Kinder ist alleine der Gedanke an einen lauten, vollen Spielplatz der reinste Albtraum. Vor allem introvertierte, schüchterne oder hochsensible Kinder fühlen sich in einer solchen Umgebung einfach nicht wohl. Mit einem guten Buch an einem ruhigen Ort zu sitzen gefällt ihnen viel besser.
In diesem Fall kannst du durchatmen. Dein Kind ist nämlich alleine, weil es das so möchte. Hier gilt: Zwinge dein Kind nicht unnötig in Stresssituationen (also auf laute, volle Spielplätze) und gib ihm nicht das Gefühl, dass etwas nicht “normal” ist.
Trotzdem solltest du darauf achten, dass dein Kind eine gute Sozialkompetenz entwickelt und lernt, mit anderen Kindern zu agieren. Wie genau du das anstellst, erfährst du in unseren praktischen Tipps.
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Freunde finden leicht gemacht - Mit diesen 11 Tipps klappt´s
Soziales Verhalten steckt zwar in uns Menschen drin, weil wir Bildungswesen sind. Jedoch kann es aufgrund von unterschiedlichen Ursachen für manche Kinder schwer sein, sich sozial so zu verhalten, dass es für andere auch als sozial gilt.
Deshalb findest du hier einige Tipps, die du deinem Kind erklären und vermitteln kannst, um die soziale Fähigkeit zu fördern.
- 1Sorge dafür, dass dein Kind Kontakt zu anderen Kindern hat. Das können außerschulische Aktivitäten, Verabredungen mit (Schul-/Kindergarten-)Eltern und deren Kindern sein oder auch einfach nur der regelmäßige Besuch auf dem Spielplatz. Achte auch darauf, dass dein Kind Einladungen annimmt. Wer zu oft für Geburtstage, Spielenachmittage, Übernachtungen etc. absagt, wird irgendwann einfach nicht mehr eingeladen.
- 2Achte auf die Interessen und die Persönlichkeit deines Kindes. Besonders für introvertierte Kinder ist es viel einfacher, Kontakte zu anderen Kindern aufzubauen, wenn gemeinsame Interessen vorhanden sind. So kommen die Kinder ganz von alleine ins Spielen.
- 3Lebe es vor. Auch beim Thema Freundschaften bist du ein Vorbild. Je besser du Freundschaften pflegst, desto einfacher wird es auch für dein Kind.
- 4Andere Perspektiven schaffen. Wenn dein Kind wegen seines Verhaltens ausgestoßen wird, kannst du versuchen deinem Kind die Sicht der anderen Kinder näher zu bringen. “Würdest du wollen, wenn du keine Antwort auf eine Frage bekommst?” Natürlich nicht. Schaffe Verständnis bei deinem Kind und hilf ihm so, sein Verhalten zu ändern. Das ist übrigens viel effektiver als schimpfen.
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- 5Sei ruhig und verständnisvoll. Sprich mit deinem Kind über das Thema Freundschaften und hör zu. Vielleicht hat dein Kind ja eine Ahnung, warum es so schlecht Freundschaften schließt. Gib deinem Kind dabei aber bitte nicht das Gefühl, dass es nicht normal ist, keine Freunde zu haben. Viele Menschen tun sich schwer damit, Kontakte zu knüpfen und diese auch zu pflegen. Sucht gemeinsam nach Lösungen.
- 6Bitte lächeln. Bring deinem Kind bei, wie man anderen Menschen zeigt, dass man mit ihnen spielen möchte. Anlächeln und Blickkontakt sind für introvertierte Kinder zwar erstmal unangenehm, aber auch Übungssache. Vermittle deinem Kind, dass eine Begrüßung mit “Hi oder Hallo und Vorname des Kindes” bei uns als wichtiges Ritual zur Kontaktaufnahme gilt. Oft wird das im Alltag übersehen. Je öfter dein Kind solche “Kleinigkeiten” übt, desto einfacher wird es auch. Das könnt ihr auch gerne zuhause im sicheren Rahmen in einem Rollenspiel üben. Somit bekommt dein Kind Sicherheit im Auftreten mit anderen Kindern. Gleichzeitig stärkt es das Selbstbewusstsein deines Kindes.
- 7Interessen suchen. Versuche, die gemeinsame Schnittmenge deines Kindes und des anderen Kindes herauszufinden - natürlich ohne die individuellen Bedürfnisse deines Kindes zu vernachlässigen. Über Gemeinsamkeiten - z.B. Lieblingsfußballverein, Sportart, Lieblingsfarben, Essen, Alter, Hobbys, Interessen, etc. - lässt sich viel schneller den Kontakt einfädeln.
- 8Erkläre deinem Kind, dass Komplimente wie kleine Geschenke sind. Vermittle deinem Kind, dass es gerne Komplimente verteilen darf und dass das sympathisch, offen und ehrlich bei dem anderen wirkt.
- 9Vermittle deinem Kind, dass kleine Freundlichkeiten sehr hilfreich für das Knüpfen von Freundschaften sind. Überlegt gemeinsam, wo dein Kind jemand anderem helfen oder etwas teilen kann.
- 10Offene Fragen stellen. Lerne deinem Kind, dass es Fragen mit “Wie und Was?” stellen kann, um mit einem anderen Kind ins Gespräch zu kommen, z.B. “Wie war das Fußballspiel?" Was wirst du diesen Sommer machen? Erkläre deinem Kind, dass es eher auf “Warum”-Fragen bei Freunden verzichten soll, denn diese können sich eher wie ein Verhör bei dem anderen anfühlen.
- 11Sozialkompetenz stärken. Wie das funktioniert, erfährst du jetzt!
Zuvor gibt es aber noch einen Extra Tipp für Kinder mit Behinderung. Hier ist es natürlich deutlich schwerer und du brauchst die Unterstützung anderer Eltern, der Erzieher*innen und Lehrer*innen.
Leider ist die Inklusion immer noch nicht so weit, wie sie sein sollte. Setzt hier bei den Kindern an. Informiert in Kindergärten und Schulen über Behinderungen. Grenze dein Kind nicht ab, versuche es in Gruppen mit Kindern ohne Behinderung zu integrieren. Kinder schrecken in erster Linie das “nicht Normale” ab. Weil sie dazu bisher keine Berührung hatten.
Schaffe Berührungspunkte und zeige ihnen, dass jemand auch mit Behinderung nur ein ganz normaler Mensch ist.
5 Tipps, um die Sozialkompetenz deines Kindes zu verbessern
Auch, wenn Menschen soziale Wesen sind, muss Sozialkompetenz erst gelernt werden. Im Idealfall lernt dein Kind bereits viel dadurch, dass es dich beobachtet. Alles andere kann trainiert werden.
1. Konflikte lösen
Während des Spielens kann es schon mal heiß hergehen. Ein Streit ist da meist nicht weit entfernt. Besonders, wenn es ums Verlieren geht, sind Konflikte vorprogrammiert. Bringe deinem Kind bei, dass ein Spiel nur ein Spiel ist. Dass jeder gerne gewinnen möchte und Verlieren auch dazu gehört. Überlegt euch, wie ihr in so einer Situation eine konstruktive Lösung findet. Zeige deinem Kind, wie es ein guter Verlierer und vor allem ein guter Gewinner sein kann.
2. “Aber die anderen Muttis...”
Echte Werte. Vielen Kindern wird bereits vermittelt, dass Statussymbole das A und O sind. Bringe deinem Kind bei, dass teure Objekte kein Ersatz für echte Anerkennung sind. Nur weil jemand deinen Markenpullover mag, heißt das nicht, dass er dich mag. Achte also darauf, dass dein Kind Persönlichkeit vor Statussymbole stellt.
3. Die Ansprüche, die du dir stellst
Keine Extrawurst. Klar, du willst nur das Beste für dein Kind. Wenn es aber ständig und überall eine Extrawurst bekommt, sorgt das nur für Unmut bei den anderen Kindern. Das gilt übrigens auch privat bei euch zuhause. Dein Kind kann beim Mensch-Ärgere-dich-nicht auch mal verlieren. Und auch ein “nein” ist für ein Kind zu verkraften.
4. Zeige deinem Kind, wie es auf Menschen zugeht
Zum einen hilft es, wenn du es selbst vorlebst. So bekommt dein Kind es hautnah mit und kann es sich abschauen. Ansonsten kannst du es ihm auch beibringen oder Tipps geben. Achte darauf, dass dein Kind sich selbst vorstellt, wenn ihr irgendwo seid. Dann kann es das auch alleine mit anderen Kindern.
5. Stärke das Gemeinschaftsgefühl
Sorge dafür, dass dein Kind an Aktivitäten teilnimmt, bei denen mehrere Kinder beteiligt sind. Zirkus- oder Theater-Aktionen sind hier zum Beispiel super geeignet. So lernt dein Kind, wie es mit anderen Kindern an etwas arbeitet. Und dass jeder seine individuellen Talente hat. Der eine kann vielleicht nicht Seil springen, aber super jonglieren. Nutzt die Gruppe alle vorhandenen Talente entsteht am Ende etwas ganz Großartiges!
Und auch hier gilt:
Achte unbedingt auf die Bedürfnisse und Grenzen deines Kindes. Vielleicht müsst ihr auch ein bisschen rumprobieren, bis ihr das Richtige für euch gefunden habt.
Dein Kind sollte aber auf keinen Fall etwas tun müssen, was es gar nicht will.
Fazit
Freunde sind wichtig. Bevor du also darauf wartest, dass dein Kind irgendwann, irgendwie schon Anschluss finden wird, solltest du lieber die Initiative ergreifen.
VORSICHT:
Das bedeutet nicht, dass du Eltern oder Kinder gezielt auf die Situation deines Kindes ansprechen solltest. Außer Mobbing ist involviert. Gib deinem Kind den nötigen Schubs und die richtige Hilfestellung. Und arbeitet mit unseren Tipps an Verhalten und Sozialkompetenz. Dann wirst dein Kind in Zukunft auch von den gemeinsamen Treffen mit Freunden zerren müssen.