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Demokratischer Erziehungsstil: Vorteile, Nachteile & Tipps

Der demokratische Erziehungsstil legt großen Wert darauf, dass Kinder aktiv am Entscheidungsprozess beteiligt sind und eine Stimme haben.

Aber ist diese Methode wirklich die beste für dein Kind? Welche Auswirkungen hat eine bedürfnisorientierte Erziehung auf euch, aber vor allem auf dein Kind?

In diesem Artikel werde ich dir zeigen welche klaren Vorteile und Ziele die demokratische Erziehung hat, wie du diesen Stil im Alltag einsetzt, wie du den Nachteilen entgegenwirkst

Lass uns loslegen.

Demokratischer Erziehungsstil Mutter schenkt ihrer Tochter viel Liebe, Wertschätzung und Anerkennung

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Demokratischer Erziehungsstil: Eigenschaften und Auswirkungen

Demokratischer Erziehungsstil, Mutter und Vater haben Baby im Arm

Drei der wichtigsten Erziehungsstile führen auf den Psychologen Kurt Lewin zurück: demokratisch, autoritär und laissez faire. 

Die autoritäre Erziehung basiert hauptsächlich auf starren Regeln und die Laissez-Faire-Erziehung bietet zu viel Freiheit und zu wenig Struktur. 

Der demokratische Erziehungsstil öffnet hingegen die Türen für Kommunikation, Mitbestimmung und eine positive Eltern-Kind-Beziehung. Er ist wie eine gesunde Mischung zwischen den anderen beiden. 

Wie der eigene Name schon sagt, zeichnet sich dieser Stil durch die Einbeziehung der Kinder in den Entscheidungsprozess aus. Als Elternteil siehst du dich hierbei nicht als “Diktator”, sondern als Mitglied einer Gemeinschaft.

Hier sind 4 zentrale Merkmale der demokratischen Erziehung und ihre positiven Auswirkungen:

Offene Kommunikation und Dialog: Dieser Stil zeichnet sich vor allem durch eine offene Kommunikation und einen kontinuierlichen Dialog zwischen dir und deinem Kind aus. Diese Art der Kommunikation berücksichtigt sowohl die Gefühle als auch die Bedürfnisse aller Beteiligten. Gleichzeitig wird aktiv zugehört und die Meinung deines Kindes wird respektiert. Wenn du dein Kind so erziehst, förderst du damit, wie es redet und argumentiert. Dein Kind lernt dadurch seine eigenen Gedanken und Bedürfnisse klar auszudrücken und zu verteidigen.

Einbeziehung und Mitbestimmung: Dein Kind wird bei dieser Erziehung nicht nur gefragt, sondern auch altersgerecht in Entscheidungen einbezogen. Auch wenn du die Richtung weiterhin angibst. Du vermeidest starre Vorschriften und triffst Entscheidungen nicht einfach so, ohne dass ihr sie gemeinsam besprecht. Es nimmt an Diskussionen teil und darf Dinge hinterfragen. Dadurch ermöglichst du deinem Kind, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.

Liebevolle Unterstützung und Begleitung: Als Elternteil bietest du angemessene Unterstützung bei Herausforderungen und Schwierigkeiten an. Wenn es deine Hilfe braucht oder einen Fehler gemacht hat, bist du da. Statt Strafen gibt es Gespräche und natürliche "Konsequenzen", die du gemeinsam mit deinem Kind besprichst. 

Vorbildfunktion der Eltern: Kinder lernen am besten durch Beobachtung und Nachahmung. In diesem Erziehungsstil lebst du deinem Kind demokratische Werte wie Respekt, Toleranz und Mitbestimmung vor. Deine Fehler gibst du zu und gehst offen mit ihnen um, genauso wie mit den Fehlern deiner Kinder und deines Partners. Du gehst respektvoll und auf wertschätzende Weise mit allen um und zeigst deinem Kind auch, dass du Verantwortung für deine Handlungen übernimmst.

Demokratisch zu erziehen bedeutet, dass Eltern und Kinder gleichwürdige Partner in der Erziehung sind. Wobei die Eltern klar die Verantwortung übernehmen, die Regeln, den Rahmen und

ihre persönlichen Grenzen setzen. Dennoch haben die Kinder die Möglichkeit,

sich an diesen Prozessen zu beteiligen.

Lass uns jetzt einen genauen Blick darauf werfen, welche positiven Auswirkungen der demokratische Erziehungsstil auf dein Kind hat:

1. Entwicklung von Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein

Im demokratischen Erziehungsstil ermutigst du dein Kind, an familiären Entscheidungen teilzunehmen und seine eigenen Meinungen zu äußern. Es lernt dadurch, unabhängig zu denken und eigene Entscheidungen zu treffen. Wenn Kinder beispielsweise darüber mitentscheiden dürfen, was sie zum Abendessen essen möchten, fühlen sie sich für ihre Entscheidung verantwortlich und lernen, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen.

2. Stärkung von Selbstvertrauen und emotionaler Intelligenz 

Der konstante Austausch und Dialog zwischen euch hilft deinem Kind, über die eigenen Gefühle zu sprechen und sie zu verstehen. Dadurch baut es ein gesundes Selbstvertrauen auf und entwickelt eine positive Beziehung zu sich. Wenn ein Kind lernt, über seine Ängste zu sprechen, gewinnt es Selbstvertrauen und lernt, mit seinen Emotionen umzugehen. Durch deinen offenen Umgang fühlt sich dein Kind geborgen und akzeptiert. Du motivierst es dadurch mutiger zu sein und sich Herausforderungen oder Ängsten zu stellen.

3. Förderung von demokratischen Fähigkeiten

Du ermöglichst deinem Kind, durch diese Erziehung seine Meinungen frei zu äußern und die Meinungen anderer zu respektieren. Indem dein Kind erlebt, dass seine Meinung zählt und gehört wird, entwickelt es demokratische Fähigkeiten wie Mitbestimmung und Kompromissbereitschaft. Ein Beispiel dafür ist, wenn dein Kind in die Wahl des Familienurlaubsziels einbezogen wird und bemerkt, dass seine Meinung berücksichtigt wird.

Dadurch lernt es nicht nur, für seine eigenen Interessen einzutreten. Es weiß dann auch, wie man die Bedürfnisse anderer berücksichtigt und gemeinsame Entscheidungen trifft.  

4. Steigerung von intrinsischer Motivation und Lernerfolg

Demokratische Erziehung bedeutet auch, dass du dein Kind dazu ermutigst, seine eigenen Interessen zu verfolgen und neue Dinge auszuprobieren. Dies fördert die innere Motivation deines Kindes, da es die Freiheit hat, seinen eigenen Lernweg zu gestalten. Wenn dein Kind Themen erforscht, die es interessant findet, ist es auch motivierter zu lernen. Dadurch erzielt es größere Erfolge in der Schule und in der persönlichen Entwicklung. 

5. Verbesserung von zwischenmenschlichen Beziehungen

Durch offene Kommunikation und Zusammenarbeit in dieser Erziehung verbessern sich die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern. Dein Kind entwickelt eine engere Bindung zu ihren Geschwistern und zu dir als Elternteil, wenn seine Meinung zählt und ernst genommen wird. Diese stärkere familiäre Bindung fördert auch harmonischere Beziehungen zu anderen. 

Dein Kind lernt, respektvoll und empathisch mit anderen Menschen zu reden, was nicht nur beim Schließen von Freundschaften hilft. Es verbessert auch die Fähigkeit deines Kindes, gut mit Konflikten umzugehen.

Durch den demokratischen Erziehungsstil wird dein Kind befähigt, Selbstvertrauen aufzubauen und Verantwortung zu übernehmen. Es wird lernen, Entscheidungen zu treffen, mit Konflikten umzugehen und eine positive Beziehung zu sich selbst und anderen aufzubauen. Somit bereitest du dein Kind

optimal auf ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben vor.

Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Nachteile dieser besonderen Erziehungsweise und wie du diesen entgegenwirken kannst.

Demokratische Erziehung: Wie gehe ich mit den Nachteilen um?

Dein Kind demokratisch zu erziehen, ist nicht nur eine gute Idee, sondern hat ganz klare und deutliche Vorteile. 

Studien haben bereits ergeben, dass dieser Stil gemeinsam mit der autoritativen Erziehung am besten für dein Kind geeignet ist:

“Wir kommen zu dem Schluss, dass die besten Praktiken, bei denen emotionale und soziale Intelligenz der Maßstab sind, eine Mischung aus elterlicher Fürsorge und Fürsorge mit einem Maß an elterlichen Anforderungen an die Kinder darstellen, das ihrer Entwicklungsstufe angemessen ist.” 

- Studie von Chris Segrin und Jeanne Flora  „What are the best current strategies in parenting?“ -

Doch wie bei jedem Erziehungsansatz gibt es auch hier Herausforderungen zu meistern, bevor du von den überwiegenden Vorteilen profitieren kannst.

Hier eine kleine Übersicht der Herausforderungen und was du dagegen tun kannst:

Herausforderung 1: Zeit und Geduld 

Erziehung erfordert immer Zeit und Geduld von dir, aber in diesem Fall noch etwas mehr. Die Investition in regelmäßige Gespräche, Diskussionen, Teilnahme und klare Konsequenzen kann eine Herausforderung darstellen, sowohl für dich als auch für dein Kind. 

Lösungsansatz:

  • Strukturierte Zeitplanung: Setze bewusst Zeit für Familienbesprechungen fest, um einen regelmäßigen Austausch sicherzustellen. Verwende dazu einen Familienkalender oder eine gemeinsame Planungs-App, um alle Aktivitäten und Diskussionen zu organisieren. Durch die Festlegung eines regelmäßigen Zeitpunkts für diese Gespräche können sowohl du als auch dein Kind sich darauf einstellen und vorbereiten. 
  • Achtsamkeit und Gelassenheit: Übe Geduld, um gelassen zu bleiben und ruhig zu reagieren, auch wenn die Zeit knapp ist oder Frustration aufkommt. Nutze Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen, um deine Geduld zu stärken und besser mit stressigen Situationen umzugehen. Indem du deine Geduld trainierst, kannst du besser auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehen und ärgerst dich nicht so schnell, wenn etwas nicht klappt.

Herausforderung 2: Gefahr der Inkonsequenz und daraus resultierender Frustration

Die Inkonsequenz bei der Umsetzung von Regeln kann bei Kindern Verwirrung und Frustration hervorrufen. Wenn Regeln erst aufgestellt und dann plötzlich geändert werden, fühlen sich Kinder oft unsicher und haben Schwierigkeiten, angemessen zu reagieren. Diese Inkonsequenz untergräbt deine Autorität als Elternteil. Dein Kind verliert das Vertrauen in dich und weiß nicht, was es tun soll. 

Lösungsansatz:

  • Klare Regeln und Grenzen setzen: Definiere zusammen mit deinem Kind klare Regeln, zum Beispiel für Hausaufgaben oder Bildschirmzeit. Damit hilfst du deinem Kind, Struktur und Sicherheit zu entwickeln. Mit klaren Regeln, weiß dein Kind besser, was du von ihm erwartest. Hilf deinem Kind dabei, diese Regeln einzuhalten und halte dich auch an deine eigenen Regeln. So dienst du auch als Vorbild und vermeidest, dass dein Kind verwirrt ist und Frust aufbaut.
  • Offener Dialog und regelmäßige Gespräche: Sprich regelmäßig mit deinem Kind darüber, wie es die Regeln findet und ob es Probleme gibt. Denn auch wenn du die Regeln konsequent festlegst und einhältst, solltest du trotzdem offen für Anpassungen sein. Wenn dein Kind weiß, dass es mit dir darüber reden kann, fühlt es sich ernst genommen. Und wenn du ihm erklärst, warum die Regeln wichtig sind und auch mal deine Meinung änderst, wenn es gute Gründe gibt, schaffst du Vertrauen und Zusammenhalt.

Herausforderung 3: Ablehnung von Regeln und ständiges Diskutieren

Kinder neigen oft dazu, Regeln abzulehnen und alles ausdiskutieren zu wollen. Das fördert zwar die kognitive Entwicklung, aber führt auch zu Machtkämpfen und Konflikten zwischen euch. Wenn dein Kind ständig versucht, Regeln zu umgehen oder zu hinterfragen, schwächt das deine Autorität als Elternteil. Es erschwert das Familienleben und führt zu Problemen mit Lehrern in der Schule und in anderen Situationen, wo das hinterfragen und diskutieren nicht angebracht ist.

Lösungsansatz:

  • Festlegen klarer Kommunikationsregeln: Zusammen mit deinem Kind könnt ihr klare Kommunikationsregeln festlegen. Das bedeutet, ihr definiert, worüber ihr gemeinsam diskutieren könnt und welche Entscheidungen bereits getroffen sind. Zum Beispiel ist es ok, mit dir über das Freizeitprogramm am Wochenende zu diskutieren. Der Unterrichtsbeginn um 8:00 Uhr oder die Erledigung von Pflichtaufgaben wurden bereits entschieden - eine Diskussion bringt in diesen Fällen also nichts und kann sogar zu Konflikten führen.
  • Verstehen des Kontexts: Erkläre deinem Kind, dass sich die Regeln je nach Situation ändern können. In der Familie können bestimmte Diskussionen stattfinden, aber außerhalb, in der Schule oder in anderen sozialen Situationen, gelten oft andere Regeln. Indem du ihm den Unterschied erklärst, hilfst du ihm zu verstehen, wann und wo Diskussionen angemessen sind.
  • Kindgerechte Rahmen: Sobald sich das Kind verbal gut ausdrücken kann, passiert es häufig, dass sich die Erwartungen an das Kind enorm erhöhen. Darin liegt aber ein großes Missverständnis, denn junge Kinder (bis mindestens zum Grundschulalter) sind noch sehr unreif und haben geringe Möglichkeiten, mit Überforderung und starken Gefühlen umzugehen. Deshalb berücksichtige immer das Alter deines Kindes und setze altersentsprechende Rahmen. 


Natürlich sind regelmäßige Diskussionen und Hinterfragungen nicht immer die beste Herangehensweise.

Einige Kinder sind einfach zu jung, um komplexe Themen zu verstehen und brauchen Zeit, um gewisse Dinge zu lernen. Andere wiederum suchen nicht nach Diskussionen, sondern nach klaren Anleitungen und Unterstützungsmöglichkeiten von dir als Elternteil. 

Selbst wenn Teenager gerne diskutieren, ist dies oft nicht angebracht oder sinnvoll. Sie brauchen mehr Freiheiten und wollen Entscheidungen selbst treffen.

Es wird immer kleine Anpassungen geben müssen, um den Bedürfnissen jedes Kindes gerecht zu werden. Aber genau diese Flexibilität ermöglicht es, das Beste aus diesem Erziehungsstil für dich und dein Kind herauszuholen. 

Demokratische Erziehung im Alltag: Tipps für die Umsetzung

Demokratischer Erziehungsstil _ Familie sitzt gemeinsam am Tisch

Du kennst bereits die Grundlagen des demokratischen Erziehungsstils und wie förderlich er für die Entwicklung deines Kindes ist. Jetzt wird es Zeit, dass ich dir konkrete Tipps und Strategien für die Umsetzung gebe. 

Diese einfachen und klaren Ratschläge helfen dir dabei, den demokratischen Erziehungsstil erfolgreich im Alltag anzuwenden. 

Hier sind fünf Wege, wie du die demokratische Erziehung in deinen Alltag integrieren kannst:

1. Klare Regeln und flexible Grenzen

Bei der Festlegung von Regeln kannst du die wöchentliche Familienkonferenz nutzen. Dies schafft eine regelmäßige Gelegenheit für Diskussionen über aktuelle Regeln und mögliche Anpassungen ohne strikten Gehorsam.

Wenn Ereignisse anstehen, wie Ausflüge oder Feiern, könnt ihr gemeinsam darüber entscheiden, welche Regeln für diesen speziellen Anlass gelten sollen. Du kannst dich im Vorfeld auch gemeinsam mit deinem Partner darüber unterhalten und das Gespräch vorbereiten.

2. Beteiligung der Kinder an Regeln

Dein Kind wird bei der Aufstellung dieser Regeln und Grenzen mit einbezogen. Zum Beispiel könnte jeder Freitag als "Regel-Tag" dienen, an dem über Anpassungen diskutiert wird.

Wenn Situationen auftreten, wie der Beginn der Schule, Erledigung von Hausaufgaben oder die Einführung neuer Hausregeln, ist es wichtig, Kinder zu beteiligen und ihre Perspektiven zu hören.

3. Aktives Zuhören

Ein fester Bestandteil des Tages oder der Woche könnte eine Art "Tea-Time Talk" sein, bei dem jedes Familienmitglied die Gelegenheit hat, seine Gedanken oder Erlebnisse zu teilen.

In stressigen Phasen, wie vor Prüfungen, bei Schulangst oder anderen wichtigen Ereignissen, könntest du spezielle Zeiten für Gespräche anbieten, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse deines Kindes gehört werden.

4. Positive Anerkennung für positives Verhalten

Nimm dir bewusst Zeit für positive Aufmerksamkeit und Anerkennung, besonders nach Ereignissen z.B. wie dem Schuljahresende, selbst wenn es ein schlechtes Zeugnis gab.

Aber auch in alltäglichen Situationen wie dem Teilen von Spielzeug oder dem Einhalten von Regeln zu Hause. Im nächsten Gespräch kannst und solltest du dein Kind spüren lassen, dass du seinen Einsatz oder das Einhalten von Regeln bemerkt hast und dankbar dafür bist.

Beachte: Es geht hierbei nicht darum, dass du dein Kind für sein Verhalten belohnen sollst. Du unterstützt dein Kind, schenkst ihm viel Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit. Du motivierst es, sich weiterhin an die Spielregeln zu halten.

5. Rollenspiel für Klarheit

Diesen Tipp kannst du super mit Tipp 1 verbinden. Wenn ihr Regeln besprecht und ausmacht, kannst du diese auch gleich so gut es geht erklären. So versteht dein Kind den Sinn dahinter. Vor allem jüngeren Kindern ist oft nicht deutlich genug, wenn es nur besprochen wird. 

Wenn du also merkst, dass dein Kind eine Regel nicht umsetzt, kannst du zusätzlich eine praktische Demonstration machen. So kann sich dein Kind nicht nur besser in die Situation hineinversetzen, sondern auch die Regeln und Konsequenzen bei Nichteinhaltung besser verstehen.


Ein Beispiel:

Zu diskutierende Regel: Ordnung im Wohnzimmer

Problem: Dein Kind macht regelmäßig ein riesiges Chaos mit Spielzeugen im Wohnzimmer und räumt nicht auf. 

Mögliche Lösung: Beim nächsten Mal kannst du dein Kind rufen und zeigen, wie es sein Spielzeug nach dem Spielen wieder aufräumt. Macht es gemeinsam. Nebenbei kannst du erklären, dass das Wohnzimmer für alle da ist und jeder sich wohlfühlen soll. 

  • “Schau mal Schatz, jetzt stell dir vor, ich sehe dieses Spielzeug nicht und trete oder setze mich drauf...”

Versuche es natürlich witzig darzustellen. Tue so, als ob du etwas tollpatschig ausrutschen würdest oder schrecke auf mit einem schrillen “Auaaaaa”. 

  • “Und dann kommen manchmal meine Freunde vorbei … wo sollen sie sich dann hinsetzen? Was meinst du passiert, wenn da jemand wirklich ausrutscht und sich weh tut? Oder aus Versehen dein Spielzeug kaputt macht? ...”

Du kannst dein Kind danach auch noch fragen, was es tun muss, um diese Konsequenzen zu vermeiden. Wenn es von alleine auf diese Antworten kommt, ist es auch wahrscheinlicher, dass es deine Regeln einhält.

Kinder, die in einem bedürfnisorientierten Umfeld aufwachsen, sind in der Regel selbstbewusster,

resilienter und besser in der Lage, mit Herausforderungen umzugehen.

Mit diesen Tipps hast du nun alles, was du brauchst, um den demokratischen Erziehungsstil richtig und sicher anzuwenden. 

Erinnere dich daran, dass jede Interaktion mit deinem Kind eine Gelegenheit ist, eure Bindung zu stärken und ein Umfeld des Vertrauens und der Harmonie zu schaffen. 

Abschluss demokratische Erziehung: Was dein Kind wirklich braucht

Eines steht fest: Unabhängig davon, für welchen Erziehungsstil du dich entscheidest, solltest du immer die grundlegenden Bedürfnisse deines Kindes verstehen und berücksichtigen. 

Sie bilden das Fundament für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung.

Kinder gedeihen am besten in einer Umgebung, die ihnen Liebe, Unterstützung und Förderung gibt. Dabei spielen sowohl physische, psychische als auch emotionale Grundbedürfnisse eine zentrale Rolle. 

Hier sind einige Beispiele für Erziehungsziele, die du unbedingt verfolgen und sicherstellen solltest:

demokratischer Erziehungsstil Grafik Artikel StarkeKids

Dieser Blick auf die grundlegenden Bedürfnisse deines Kindes macht deutlich, wie gut der demokratische Erziehungsstil dazu passt. Der Stil bringt ein paar Herausforderungen mit sich. Aber er bietet eine solide und tolle Grundlage für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung deines Kindes.

Bleibe flexibel, geduldig und ruhig in deinem Handeln. Du wirst bald sehen, wie sich dein Kind in dieser liebevollen Umgebung entfaltet und eine eigenständige und ausgewogene Persönlichkeit entwickelt.