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Co-Sleeping-Baby: Dein sicherer Leitfaden (+ DIY Familienbett)

Co-sleeping mit deinem Baby bedeutet vereinfacht: Babys im Elternbett schlafen lassen.

Du fragst dich ob, Co-Sleeping sicher ist? Oder fühlst dich unsicher, ob du dein Baby im Bett schlafen lassen oder doch lieber direkt an ein eigenes Bett gewöhnen sollst? Du überlegst, wann man damit aufhört und ab wann dein Baby besser im eigenen Zimmer schläft? Ist es richtig, es im Elternbett schlafen zu lassen, wenn das Kind nicht einschlafen kann

Ich verstehe deine Bedenken und bin hier, um dir Antworten zu geben, ohne dich mit langen wissenschaftlichen Abhandlungen zu überfordern.

Also, lass uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und die Welt des Co-Sleeping erkunden.

Co Sleeping mit dem Baby_Kind schläft im Elternbett mit Mama und Papa

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Mit Baby im Bett schlafen - Tun oder doch lieber lassen?

Co-Sleeping_ So kannst du als Mama etwas besser den Abend und die Routine strukturieren

Co-Sleeping wird aus verschiedenen Gründen praktiziert, die alle auf die Bedürfnisse des Babys abzielen und sich in verschiedenen Erziehungsstilen wiederfinden. 

In den ersten Monaten und Jahren des Lebens eines Kindes gibt es einige Vorteile, die das Co-Sleeping bieten kann:

Urvertrauen und Sicherheit: 

Eine der herausragenden Vorteile des Co-Sleeping ist die Stärkung des Urvertrauens beim Baby. Durch die physische Nähe zu den Eltern während des Schlafens entwickelt das Baby ein tiefes Vertrauen in die Sicherheit und Geborgenheit, die die Eltern bieten. Dieses Urvertrauen kann eine solide Grundlage für die gesamte psychische Entwicklung des Kindes legen und späteren Problemen wie Verlustängsten vorbeugen.

Schnelles Reagieren:

Für stillende Mütter ist Co-Sleeping besonders praktisch. Das Baby ist in greifbarer Nähe, was nächtliches Stillen erleichtert und die Schlafunterbrechung minimiert. Auch das schnelle Beruhigen eines Schreibabys bei nächtlichem Unwohlsein oder bei einem Nachtschreck, ist einfacher, wenn das Baby in Reichweite ist.

Co-sleeping mit deinem Baby oder auch einfach: Babys im Elternbett schlafen lassen.

Egal, ob du bereits mit deinem Kleinen kuschelst, während es schläft, oder ob du einfach neugierig darauf bist, ob diese Schlafgewohnheit richtig ist und zu euch passt: Hier bist du richtig. Und es ist okay, Fragen zu haben. 

Ist Co-Sleeping sicher? Sollte man Babys im Bett schlafen lassen oder doch lieber direkt an ein eigenes Bett gewöhnen? Wann hört man damit auf und ab wann schläft mein Baby besser im eigenen Zimmer? 

Ich verstehe deine Bedenken und bin hier, um dir Antworten zu geben, ohne dich mit langen wissenschaftlichen Abhandlungen zu überfordern. Du siehst, Co-Sleeping ist viel mehr als nur eine Schlafgewohnheit. Es geht um die Bindung zwischen dir und deinem Baby.

Die Sicherheit und das Wohlbefinden deines kleinen Schatzes und was sich für deine Familie richtig anfühlt.

Es gibt 2 große Mythen, bzw. Missverständnisse zu diesem Thema, die ich hier unbedingt ansprechen möchte. 

Mythos 1: Co-Sleeping erhöht das Risiko des Plötzlichen Kindstodes

Ich weiß, kein leichtes Thema, aber es muss angesprochen werden.

In 2022 wurde eine bahnbrechende Studie von amerikanischen Forschern durchgeführt und im renommierten “Journal of Pediatrics” veröffentlicht. 

Diese umfangreiche Untersuchung analysierte die Daten von mehr als 4.000 Säuglingen, die in den ersten 12 Lebensmonaten gestorben sind.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass Säuglinge, die mit ihren Eltern im Bett schliefen, ein um 50 % geringeres Risiko hatten, am plötzlichen Kindstod (SIDS) zu versterben, im Vergleich zu Säuglingen, die in einem eigenen Bett schliefen. 

Noch bemerkenswerter war, dass das Risiko weiter reduziert wurde, wenn sowohl Eltern als auch Baby in Rückenlage schliefen.

“(…) Es geht nicht um irgendeine Befriedigung der Eltern. Es kommt nur darauf an, 

dass der Säugling zufrieden und sicher schläft.”  

Dr. med. R. Posth - FA für Kinderheilkunde / Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche

Mythos 2: Babys im Bett schlafen lassen verwöhnt sie nur unnötig

Es gibt einen tollen und ausführlichen Artikel zum Thema, ob man Babys verwöhnen kann, den ich dir nur empfehlen kann.

Das stimmt so einfach nicht, vor allem wenn wir über ein Baby reden. Wie weiter oben bereits angesprochen, sollte sich vor allem im ersten Lebensjahr alles ums Kind drehen

Letzten Endes ist es eine individuelle Entscheidung, die du als Elternteil treffen musst. Vor allem wenn dein Kind es auch schafft alleine zu schlafen.

Wenn du eine Bedürfnisorientierte Erziehung pflegst, dein Kind genug Nähe bekommt und du kein Problem damit hast, nachts auch mal aufstehen zu müssen, dann muss dein Baby nicht zwangsweise bei dir im Bett schlafen.

-> Obwohl Co-Sleeping viele Vorteile bietet, gibt es auch ein paar Herausforderungen und mögliche Risiken. 

Doch es ist wichtig zu betonen, dass diese Herausforderungen überwindbar sind und keineswegs die positiven Aspekte des Co-Sleeping überwiegen.

Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie wir ein Co-Sleeping-Bett sicher gestalten und was du sonst noch beachten solltest.

Familienbett DIY: Wie geht es sicher?

Kind im Bett und Co-Sleeping im Familienbett _ Mama ist sich unsicher, wo das Baby schlafen sollte

Dein Baby schläft nicht alleine und schläft nur mit Körperkontakt gut? 

Das Familienbett, das gemeinsame Schlafen mit deinem Baby, kann eine herzliche und praktische Lösung sein, um sowohl den Bedürfnissen des Kleinen als auch den Eltern gerecht zu werden. 

Hier habe ich dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein gemütliches und sicheres Co-Sleeping-Bett vorbereitet:

Benötigte Materialien

  • Babynest
  • Matratze, die für das Gewicht des Babys geeignet ist
  • Bettbezug für die Matratze
  • Ein Schlafsack für das Baby
  • Bettschutzgitter
  • Feste Kissen für die Eltern

Schritt 1: Bett vorbereiten

Das Bett sollte für das Co-Sleeping vorbereitet werden, bevor das Baby kommt. Die integrierte “Matratze” sollte weder zu weich, noch zu hart sein. 

Falls du einen zusätzlichen Bezug nutzen möchtest, achte darauf, dass dieser festgezogen ist, damit sich das Baby nicht darin verheddert.

Schritt 2: Babynest platzieren

Das Babynest sollte auf deiner Seite des Bettes liegen. Es sollte so platziert werden, dass das Baby nicht zwischen euch liegt.

“Aber es sind schon Babys vom Bett gefallen.”? Ein Bettschutzgitter bietet deinem Baby die zusätzliche Sicherheit, damit das nicht passieren kann.

Schritt 3: Schlafsack für das Baby bereitlegen

Der Schlafsack sollte für die Größe des Babys geeignet sein. Der Schlafsack sollte das Baby warm halten, ohne es zu erdrücken, aber auch nicht zu groß sein.

Ein “das Baby wächst da schon rein.” gibt es hier nicht.

Schritt 4: Kissen und Decke für die Eltern bereitlegen

Da das Baby meist ca. auf Brusthöhe schläft, ist es wichtig, dass die Eltern nicht komplett zugedeckt sind, wenn sie mit dem Baby schlafen. 

Am besten wäre gar keine Decke zu benutzen und wenn doch: maximal bis zur Hüfte zudecken.

Im Übrigen braucht euer Kind kein Kissen. Bei der Wahl deines Kissens solltest du darauf achten, dass es sich um ein härteres Kissen handelt. 

Falls dein Sprössling den Weg aus seinem Nest zu dir findet, verringert das die Erstickungsgefahr, die ein weiches Kissen mit sich bringen kann. 

Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln kann Co-Sleeping das Risiko

von SIDS (Plötzlicher Kindstod) um 50% verringern.

Schritt 5: Co-Sleeping-Sicherheitsregeln beachten

Hier noch einige Sicherheitsregeln, um das Risiko von Verletzungen oder Unfällen zu minimieren:

  • Das Baby sollte immer auf dem Rücken schlafen.
  • Das Baby sollte nicht zwischen den Eltern liegen.
  • Es sollten keine Kissen oder Decken im Bett sein. (Wenn doch: siehe oben)
  • Die Eltern sollten nicht rauchen oder Alkohol trinken, bevor sie mit dem Baby schlafen. (Reaktionsfähigkeit & Sauerstoff Qualität)
  • Vermeide Spielsachen und übermäßig viele Kuscheltiere

Weitere Möglichkeit, ein Co-Sleeping-Bett zu gestalten

Wenn du ein Beistellbett hast und die Matratze auf die Höhe deines Bettes einstellen kannst, ist das eine weitere tolle Möglichkeit für das Co-Sleeping.

Entweder kaufst du dir direkt ein entsprechendes Bett, oder du entfernst die Gitter einer Seite bei einer gewöhnlichen Variante.

Vorteile: Mehr Platz für alle und die Nähe zu deinem Baby ist trotzdem gesichert.

Wie du siehst: Mit ein wenig Planung und Vorbereitung kannst du ein gemütliches und sicheres Co-Sleeping-Bett schaffen, das sowohl für dich als auch für dein Baby perfekt ist.

Ab wann Baby an eigenes Bett gewöhnen

Dass du dir viele Gedanken darüber machst, ab wann und ob es für dein Baby sinnvoll ist, im eigenen Bett zu schlafen, ist normal.

Diese Frage beschäftigt viele Eltern, besonders wenn sie hochsensible Kinder haben. 

Aber hier ist das Wichtigste zu wissen: Es gibt keinen festen Zeitpunkt, der für alle gleich gilt. 

Die Entscheidung sollte genauso getroffen werden, wie die des Co-Sleepings: Abhängig von den individuellen Bedürfnissen und dem Wohlbefinden, sowohl von dir als auch deinem Kind.

Hier einige Tipps, die dir bei der Entscheidung und Umsetzung helfen können.

Entwicklungsstadien als Referenz

Ganz klar: Jedes Baby wächst und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. 

Ungefähr ab dem 6. Lebensmonat beginnen Babys jedoch, ihre Umgebung besser wahrzunehmen. Und mit dem 9. Lebensmonat fangen sie an, sich von ihren Eltern abzulösen und ihre Unabhängigkeit zu erkunden.

Das könnten gute Zeitpunkte sein, um langsam an die Idee des eigenen Betts heranzugehen. 

Co-Sleeping stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind und wird somit zu einem

wichtigen Teil in der allgemeinen Entwicklung deines Babys.

Deine Bedürfnisse und die deines Kindes

Du kennst dein Baby am besten. Einige Babys sind von Natur aus ängstlicher und benötigen möglicherweise mehr Nähe. Andere sind eher ruhig und unabhängiger. 

Deine eigene Herangehensweise und Bindung zu deinem Baby spielen eine wichtige Rolle. Es gibt kein Richtig oder Falsch.

Wie du den Übergang gestalten kannst

  • Ein sanfter Übergang könnte damit beginnen, dass dein Baby tagsüber im eigenen Bett schläft, um es an die neue Umgebung zu gewöhnen und die Autonomiephase zu fördern.
  • Wenn dein Baby nachts aufwacht, kannst du es zu dir ins Bett nehmen und später wieder in sein eigenes Bett legen. Für ängstliche oder hochsensible Kinder kann das besonders beruhigend sein.
  • Sei geduldig und bleibe ruhig. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort reibungslos funktioniert. Einige Babys brauchen mehr Zeit und Unterstützung als andere.

Was wirklich zählt, ist, dass sich sowohl du als auch dein Baby mit der getroffenen Entscheidung wohlfühlen. Selbst wenn das bedeutet, dass dein Kind mit 9 Jahren ab und zu immer noch in eurem Bett schläft.

Co-Sleeping in verschiedenen Kulturen

Co-Sleeping ist eine weit verbreitete Praxis in vielen Kulturen auf der ganzen Welt und hat eine lange Geschichte. 

Es ist interessant zu sehen, wie verschiedene Kulturen Co-Sleeping auf unterschiedliche Weisen praktizieren und welche kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt.

1. Asiatische Kulturen

In vielen asiatischen Ländern wie Japan und Indien ist das Co-Sleeping mit der Familie, einschließlich der Großeltern, eine traditionelle und gebräuchliche Praxis. 

Es wird oft als Möglichkeit gesehen, die Eltern-Kind-Bindung zu stärken und die Familie als Ganzes zu vereinen. In Japan gibt es sogar spezielle Betten, die als Futons oder Tatami-Betten bekannt sind und für das Co-Sleeping entwickelt wurden.

Co-Sleeping hat eine lange Geschichte und ist in vielen Kulturen auf der ganzen Welt weit verbreitet.

2. Afrikanische Kulturen

In einigen afrikanischen Kulturen ist Co-Sleeping eine wichtige Tradition. Es schützt das Baby vor wilden Tieren oder anderen Gefahren.

In einigen afrikanischen Gemeinschaften schlafen Kinder nicht nur mit ihren Eltern, sondern auch mit Geschwistern oder sogar Dorfbewohnern.

3. Lateinamerikanische Kulturen

In vielen lateinamerikanischen Ländern ist das Co-Sleeping weit verbreitet und zielt darauf ab, die enge Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu fördern. 

Es ist üblich, dass Kinder bis zu einem höheren Alter mit ihren Eltern schlafen.

4. Westliche Kulturen

In westlichen Ländern wie den USA und Europa kann die Einstellung zum Co-Sleeping stark variieren. Einige Eltern praktizieren es, während andere es ablehnen oder Sicherheitsbedenken haben. 

Wie du siehst, auf der ganzen Welt praktizieren Eltern Co-Sleeping aus verschiedenen Gründen und auf unterschiedliche Weisen. 

Diese vielfältigen Ansätze zeigen, dass es kein "richtig" oder "falsch" gibt, wenn es um das Schlafen mit dem Baby geht und es von vielen auch kulturellen Faktoren abhängig ist.

Es geht immer darum, was für die Familie und das Kind am besten ist.

Das wichtigste in Kürze: Dein Leitfaden zum Co-Sleeping

1. Co-Sleeping kann die Bindung stärken

Das gemeinsame Schlafen mit deinem Baby vertieft die Bindung und fördert das Urvertrauen fördern.

2. Individuelle Bedürfnisse beachten

Es gibt keine festen Regeln, ab wann ein Baby ans eigene Bett gewöhnt werden sollte. Richte dich nach den Bedürfnissen deines Kindes und deiner Familie.

3. Sicherheit hat oberste Priorität

Wenn du dich für Co-Sleeping entscheidest, stelle sicher, dass das Familienbett sicher und gemütlich gestaltet ist. Folge den empfohlenen Sicherheitsrichtlinien.

4. Vielfalt in anderen Kulturen

Co-Sleeping ist in verschiedenen Kulturen üblich und zeigt, dass es viele Wege gibt, wie Eltern und Kinder den Schlaf miteinander teilen können.

Jetzt liegt es an dir, die Entscheidung zu treffen, die für euch am besten ist. 

Die Elternreise ist ein individueller Weg, und du kannst immer die Entscheidungen treffen, die zu deiner aktuellen Situation passen.

Kleiner Tipp zum Schluss: Genieße die kostbare Zeit und diese Momente der Nähe mit deinem Baby. Sie sind leider schneller vorbei, als es uns lieb ist.